Jan Christian Oberg
Dem Bremer Studiengang Kulturwissenschaft bin ich schon seit 1992 verbunden, als ich mich selbst an der Bremer Uni einschrieb. Nach ersten studentischen Feldforschungserfahrungen begann ich, mich für Ethnologie zu begeistern. Auf meinen Magisterabschluss im Schwerpunkt Europäische Ethnologie folgten erste Lehrerfahrungen, meine Promotion mit einer historisch-anthropologischen Fragestellung, die Geburten meiner beiden Töchter und einiges mehr, das dazu geführt hat, dass ich als gebürtiger Rheinländer seit 20 Jahren in Bremen und an der Bremer Uni sesshaft geworden bin.
Geforscht habe ich im süditalienischen Tramonti über Kindheit, Familie und Migration und in Bremen über so genannte „Küstengesellschaften“ und „maritime“ Kultur im 19. Jahrhundert. Dazu habe ich mich u.a. mit Seefahrt und Handel, Hanseaten, Seeleuten und deren kulturellen Praxen befasst.
Von 2000 bis 2003 war ich Doktorand im Bremer Graduiertenkolleg „Zwischen lokaler und globaler Welt“ und ab 2003 Lehrbeauftragter im Institut für Kulturwissenschaft. Seit November 2011 teile ich mir eine Lektorenstelle mit Frank Müller. In der Lehre vertrete ich den B.A. Kulturwissenschaft und habe im Winter 2011/12 auch die Studienfachberatung übernommen.
Thematische Schwerpunkte:
Kulturwissenschaftliche Regional- und Bremenforschung, Ethnologie des Raums, maritime Anthropologie, Migration, Ethnologie Italiens, Historische Anthropologie, Religionsethnologie, Kindheitsforschung und Anthropologie der Monster
Regionale Schwerpunkte:
Küsten, Nordsee, Italien
Forschungsprojekte
• Il mondo tra i monti. Eine ethnographische Studie über soziale Räume von Kindern und Jugendlichen in einem süditalienischen Migrantenort (abgeschlossen 2000).
• Von kosmopolitischen Hanseaten und absonderlichen Seeleuten. Oder: Gab es im 19. Jahrhundert in Bremen eine maritime Kultur? Ein ethnohistorischer Beitrag zur Debatte über Küstengesellschaften (abgeschlossen 2010).
• Die verräumlichte Kultur. Zur Dynamik kultureller Verräumlichungen.
• Anthropologie der Monster.
- Von kosmopolitischen Hanseaten und absonderlichen Seeleuten.
Oder: Gab es im 19. Jahrhundert in Bremen eine maritime Kultur? Ein ethnohistorischer Beitrag zur Debatte über Küstengesellschaften. Bremen, 2010 (in Vorbereitung).
- Die Suche nach dem Gelben vom Ei (mit M. Finke, M. Kaspar, C. Kröger u. C. Oberg). In: Spielräume, Bremer Pädagogische Fachzeitschrift, Nr. 42/43, 2008: S. 64-76; sowie in: Fortbildning i Stockholm ab (eds.): Wie kleine Kinder lernen. Solna/Schweden, 2010: 36-40.
- Children writing Migration. Views from a Southern Italian Mountain Village. In: Jacqueline Knörr (ed.): Childhood and Migration. From Experience to Agency. Bielefeld: transcript, 2005: S. 137-154.
- Strange Sailors: Maritime Culture in Nineteenth-Century Bremen. In: David J. Starkey & Morten Hahn-Pedersen (eds.): Bridging Troubled Waters. Conflict and Co-operation in the North Sea Region since 1550. 7th North Sea History Conference, Dunkirk, 2002. Esbjerg: Fiskeri- og Sofartsmuseets Studieserie, nr. 17, 2005: S. 113-133.
- Der Cyperspace und die Ordnung der Geschlechter.
Virtuelles Gender-Swapping im Internet, 1997.
(URL: www-user.uni-bremen.de/~jcoberg/gendercyb.html, 1997)
- Gemeinsam mit dem Berliner Künstler und Historiker Michael Broschkowski hat Jan Oberg zwei Kunstbände produziert und in limitierter Auflage herausgegeben.
- Alles über alle Monster I
Wiedergängerball. Berlin und Bremen, 2007.
Alles über alle Monster II
Auf HMS Clementine unterwegs zu den Ungeheuern der Meere.
Berlin und Bremen, 2008.
Vorträge
„- Ein Ort, wo sich Gesindel aus aller Herren Länder zusammen findet…“ Gab es in Bremen/Bremerhaven im 19. Jahrhundert eine maritime Kultur?
Vortrag im Historischen Museum Bremerhaven, 30.11.2004
- Cosmopolitan Hanseats and Strange Sailors.
"Was there a maritime culture in Bremen in the 19th century?" 11th Maritime History Conference of the Association for the History of Northern Seas (AHNS), Bremen, 2003.