Themensemester 2016

Themensemester 2016

Kulturwissenschaftliche Forschung hat den akademischen Elfenbeinturm längst verlassen: Ethnolog:innen arbeiten im Auswärtigen Amt, in der Entwicklungspolitik oder in Stadtteilen Bremens. Sie sind Expert*:nnen für kulturelle Vielfalt, sie geben antirassistische Trainings und Schulungen in Diversity. Sie sind gefragt in der Sozialen Arbeit mit Geflüchteten und Migrant:innen. Oder sie unterrichten in der Volkshochschule und organisieren Events in Museen.

Durch das Themensemester Public Anthropology am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft wurden bewährte und neue Praxisfelder für die Studierenden beleuchtet. Wo finden sich ethnologische Themen und Kulturkonzepte in der öffentlichen Politik und Debatten der Einwanderungsgesellschaft? Wie wirkt ethnologische Forschung auf die Gestaltung von staatlichen Institutionen oder den Kulturbetrieb? Wo werden Kulturwissenschaftler:innen heute dringend gebraucht?

Diese Fragen wurden von April bis Juli 2016 in zahlreichen Seminaren in den Studiengängen BA Kulturwissenschaft und MA Transkulturelle Studien behandelt.

In Workshops waren Expert:innen aus Politik, Zivilgesellschaft und anderen Universitäten eingeladen, von ihren Erfahrungen aus der Praxis zu berichten und über neue Perspektiven zu diskutieren.

Interessierte Gäste waren zu allen Veranstaltungen herzlich willkommen, an dem Austausch zwischen Studierenden, Lehrenden und Praktiker:innen teilzunehmen. Drei Bereiche standen im Fokus:
 

  • Kritische Debatten zu Ethik und Anwendung von Public Anthropology:
    Wie kann man konkret mit Zielgruppen forschend zusammenarbeiten?
     
  • Die Rolle von Ethnolog:innen in den aktuellen Debatten um Flucht, Migration und humanitäres Handeln:
    Wo und wie mischen sie sich ein, z.B. in der Rechts- und Integrationspolitik, in Feldern der Sozialen Arbeit oder in der Kooperation mit Künstler:innen?
     
  • Ansätze der Wissensvermittlung in ethnologischen und kulturgeschichtlichen Museen:
    Wie wird hier die Teilhabe verschiedenster Gruppen der Gesellschaft verfolgt, und können diese als Besucher:innen gewonnen werden?

 

zum Programmheft

 

Koordination: Frank Müller, Cordula Weißköppel, Marie-Helene Wichmann

Studentische Assistenz: Julia Schlecht und Merlin Smekal

 

 

WORKSHOPBERICHTE

Workshop I  Ethnologische Auftragsforschung für staatliche Institutionen

Workshop II  Neue Nachbarschaften in Bremen: Perspektiven auf Stadträume als Begegnungsräume

Workshop III  Flucht und Grenzen in Südeuropa

Workshop IV  Anthropology meets Social Work

Workshop V  Public Anthropology und das humanitäre Feld: Katastrophen - Wissen - Interventionen - Kritik

Workshop VI  The Art of Audio-visual Storytelling