Das Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen in der Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft - Filmwissenschaft - Kunstpädagogik der Universität Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender lädt ein zu folgenden Veranstaltungen:
Buchpräsentation und Gespräch
19. November 2023/18 Uhr
Weserburg Museum für moderne Kunst, Bibliothek Teerhof 20, 28199 Bremen
Buchpräsentation mit einer Einführung von Drehli Robnik
Gewohnte Gewalt. Häusliche Brutalität und heimliche Bedrohung im Spannungskino, hg. von Drehli Robnik, Joachim Schätz Wien: Sonderzahl 2022
Gespräch
Gabu Heindl, Kassel / Wien
Kathrin Heinz, Bremen
Irene Nierhaus, Wien / Bremen
Drehli Robnik, Wien-Erdberg
Gerade die gewohnte Gewalt dringt nicht „von außen“ ein, sondern wohnt in der Nähe, oft im gemeinsamen Haushalt. Die Filmgeschichte weiß davon: Film-Thriller zeigen vielfach das Heim als Schauplatz einer Gewalt, die von täglichen Nächsten ausgeht. Und die sind meist männlich. Raum-Symptome von Herrschaftsverhältnissen mit Gender-Struktur: Von Hollywoods woman ́s pictures der 1940er bis zum südkoreanischen Welterfolgsfilm Parasite vermitteln domestic thrillers Szenarien der Bedrohung durch männliche Gewalt. Es geht um physische „Ausbrüche“, um Machtansprüche und Verteilungskampf in Sachen Wohnraum – und um manipulatives Gaslighting, wie dies auch in Politik und Gesellschaft wirksam ist. Der Band Gewohnte Gewalt – mit Beiträgen von 50 Autor:innen aus Medien- und Kulturwissenschaft, Aktivismus und Soziologie – untersucht, kritisiert, denkt weiter, wie Spielfilme häusliche Verhältnisse in Spannung versetzen.
Vortrag
13. Dezember 2023/18 Uhr
Olbers-Saal, Haus der Wissenschaft Sandstraße 4/5, 28195 Bremen
und via Zoom
Friederike Sigler, Bochum
Kochen, Putzen, Sorgen. Care-Arbeit in der Kunst seit 1960
Seit den 1960er Jahren beschäftigen sich Künstlerinnen aus vielen Teilen der Welt kritisch mit Care-Arbeit. Neben zahlreichen Parallelen zeigen sich auch Unterschiede, zu denen sowohl die künstlerischen Medien und Praktiken als auch die politischen Konzepte von Arbeit und Geschlecht zählen, auf die sich die Künstlerinnen beziehen und innerhalb derer ihre Positionen zu verorten sind. Anhand einer Auswahl von Werken, die Gegenstand der Ausstellung ‚Kochen Putzen Sorgen. Care- Arbeit in der Kunst seit 1960‘ (Josef Albers Museum Quadrat Bottrop, 22.10.2023–3.03.2024) sind, wird der Vortrag diese Parallelen und Unterschiede vorstellen und dabei die Frage nach einer geopolitisch differenzierten kunsthistorischen Methode diskutieren.
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Wohnen – jener vermeintliche Ort des Privaten – ist in der Moderne als gesellschaftlicher Schauplatz figuriert, an dem sich die innenorientiert moderne Subjektivität fortwährend veräußert, ausstellt und ausstellen muss. Wohnen richtet als politische, soziale und kulturelle AnOrdnung Zuschreibungen an Geschlechter, Ethnien, Körper und Nation ein. Das Forschungsfeld ist eine Kooperation des Instituts für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik der Universität Bremen mit dem Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender. (Leitung: Kathrin Heinz)
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Informationen:
http://www.mariann-steegmann-institut.de
Die Zoom-Links werden zeitnah bekannt gegeben unter:
http://www.mariann-steegmann-institut.de
http://www.uni-bremen.de/kunst
Der Eintritt ist frei.