Donnerstag, 10-13 Uhr, Raum GW2 B3009
Im Vergleich zur Rezeptionsforschung und zur Inhaltsanalyse ist das Feld der Produktionsforschung zu Film und Fernsehen, aber auch zu anderen ästhetischen Artefakten, randständig. In jüngerer Zeit befassen sich v.a. im anglo-amerikanischen Raum die Production Studies damit, „the cultures of production“ (John Caldwell) zu erforschen. Beschrieben und untersucht werden dabei mikrosoziale Praktiken in der Herstellung etwa von Film- und Fernsehproduktionen.
Während hierbei soziologische und kulturanthropologische Methoden zum Einsatz kommen – z. B. teilnehmende Beobachtung oder Interviews –, weil der Schwerpunkt der Production Studies auf zeitgenössischen Produktionsabläufen liegt, stellt sich die Frage, welche Quellen der Produktionsforschung zu historischen Aretfakten zur Verfügung stehen.
Im Workshop wird exemplarisch der Unternehmens- bzw. der Making-of-Film als ästhetischer Gegenstand und Quelle der Filmproduktionsgeschichtsschreibung vorgestellt und diskutiert. Welche Möglichkeiten bergen diese selbst audio-visuellen Artefakte für die historische Forschung und welches Spannungsfeld zwischen filmindustriell lanciertem Diskurs zur Produktion und einem kulturwissenschaftlichen Erkenntnisinteresse entsteht dabei?
Die Veranstaltungsreihe "Diskurse – Dispositive - Dislpays. Einführung in die Forschungspraxis" findet im Rahmen des ForstAintegriert-Projekts (Forschendstudieren von Anfang an) im BA Kunst-Medien-Ästhetische Bildung statt. Studierende und Lehrende sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.