16.5.2023, 18:30 Uhr, Universität Bremen, HS 2010
Öffentliche Ringvorlesung „Critical Porn Studies - Künstlerisch-mediale Positionen und neue Perspektiven“
Pornos sind Teil gegenwärtiger Medienwelten und audiovisueller Kultur und werden auch von jungen Menschen rezipiert. In Schule und Unterricht können Pornos als abwesend-anwesende Bilder verstanden werden: Sie werden aus guten Gründen nicht gezeigt, sind aber in den Vorstellungswelten vieler Jugendlicher präsent.
Wie wird die niederschwellige Zugänglichkeit von pornografischen Bildern und Videos für Kinder und Jugendliche pädagogisch eingeschätzt? Und wie kann Pornografie in pädagogischen Kontexten grenzachtend und differenzreflektiert zum Thema gemacht werden?
Der Vortrag gibt einen Einblick in theoretische Zugänge und Forschungsergebnisse und stellt didaktische Ansätze und Materialien aus den Projekten Imagining Desires und Reflecting Desires zur Diskussion (www.imaginingdesires.at).
Der Vortrag kann explizites Bildmaterial beinhalten.
Marion Thuswald, Sozialpädagogin und Bildungswissenschaftlerin, ist als Universitätsassistentin am Institut für das künstlerische Lehramt an der Akademie der bildenden Künste Wien tätig. Sie arbeitet unter anderem zu sexueller Bildung, Kunstpädagogik, Critical Diversity und pädagogischer Professionalisierung und hat in den Projekten Imagining Desires und Reflecting Desires mit Künstler*innen, Schüler*innen, Studierenden, Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen und Sexualpädagog*innen gemeinsam zu Sexualität, visueller Kultur und Pädagogik geforscht. Publikationen finden sich unter: www.imaginingdesires.at.
Die öffentliche Ringvorlesung „Critical Porn Studies – Künstlerisch-mediale Positionen und neue Perspektiven“ befasst sich mit künstlerischen und queer-feministischen Strategien und Produktions- und Rezeptionsprozessen von Pornografie. Internationale Expert*innen erarbeiten und reflektieren ästhetisch-mediale und bildkritische Fragestellungen zu Prozessen der Sexualitätsnormierung, diversen Lebensentwürfen, zur Bildgebung und -didaktik. Gefördert durch die Stiftung der Universität Bremen, das Autonome Feministische Referat der Universität Bremen und die FUN FACTORY GmbH.
Hybridveranstaltung, Online-Teilnahme möglich: Hinweise zur Anmeldung und weitere Informationen
Vortrag: Pornografie zwischen Authentizitätseffekten und dokumentarischen Zuschreibungen (Dr. Leonie Zilch, Mainz)
30.5.2023, 18:30 Uhr, Kukoon Bremen
Öffentliche Ringvorlesung „Critical Porn Studies - Künstlerisch-mediale Positionen und neue Perspektiven“
Gemäß dem Motto „I know it, when I see it“, wird zeitgenössischer audiovisueller Pornografie im Alltagsdiskurs mit allerlei Vorannahmen, Ansprüchen und Vorwürfen begegnet. Pornografische Bewegtbilder stellen uns vor die Herausforderung, dass sie einerseits eine Fantasie präsentieren, andererseits real stattfindenden Sex zeigen und damit vermeintlich falsche Vorstellungen menschlicher Sexualität vermitteln. Pornografie bewegt sich damit automatisch im Spannungsfeld von dokumentarischen Zuschreibungen, filmischem Realismus und (je nach pornografischem Genre) Amateurfilm, Sportfilm oder Romantischer Komödie. Daraus lässt sich schließen: Die Pornografie gibt es nicht, sie ist viele – zumindest, wenn wir über konkrete Filme, Videos und Clips sprechen – und dies ist das Anliegen des Vortrags. Dieser wirft eine dezidiert film- und kulturwissenschaftliche Perspektive auf das Medium Pornografie. Er fragt nach ihren Ästhetiken, ihren Formaten und ihren Orten und geht dabei der Frage nach, inwiefern die Herausforderungen, vor die uns Pornografie zu stellen scheint, tatsächlich Pornografie spezifisch sind, oder eher auf grundsätzliche Probleme von (mangelnder) Medienkompetenz und sexueller Bildung verweisen.
Der Vortrag kann explizites Bildmaterial beinhalten.
Leonie Zilch studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Philosophie und Germanistik an der Goethe-Universität Frankfurt. Von 2016 bis 2020 war sie Kollegiatin des DFG-Graduiertenkollegs „Das Dokumentarische. Exzess und Entzug“ an der Ruhr-Universität Bochum. Dort promovierte sie 2020 mit der Dissertation „Erregende Dokumente. Pornografie und dokumentarische Autorität“. Seit Oktober 2020 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Filmwissenschaft am Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Die öffentliche Ringvorlesung „Critical Porn Studies – Künstlerisch-mediale Positionen und neue Perspektiven“ befasst sich mit künstlerischen und queer-feministischen Strategien und Produktions- und Rezeptionsprozessen von Pornografie. Internationale Expert*innen erarbeiten und reflektieren ästhetisch-mediale und bildkritische Fragestellungen zu Prozessen der Sexualitätsnormierung, diversen Lebensentwürfen, zur Bildgebung und -didaktik. Gefördert durch die Stiftung der Universität Bremen, das Autonome Feministische Referat der Universität Bremen und die FUN FACTORY GmbH.
Begrenzte Platzzahl, Voranmeldung nötig, Online-Teilnahme möglich: Hinweise zur Anmeldung und weitere Informationen