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Wohn-Museen. Sammeln als Lebenspraxis – Charlotte von Mahlsdorf und das Gründerzeitmuseum

Symposium, 11.–12. Juli 2024

Gründerzeitmuseum Mahlsdorf

Das 1960 eröffnete Gründerzeitmuseum ist das Lebenswerk Charlotte von Mahlsdorfs. Über Jahrzehnte hat die einstige Bewohner*in gründerzeitliche Möbel und Alltagsgegenstände zusammengetragen und in selbst eingerichteten Räumen präsentiert. Ihre Vorliebe für die Epoche zwischen 1870 und 1900 sowie ihre extensive Sammelleidenschaft verschränkten sich dabei zu einer beeindruckenden musealen Inszenierung gründer- zeitlichen Wohnens. Zugleich wurde das ehemalige Gutshaus in den 1970er Jahren zu einem Treffpunkt für Lesben und Schwule in der DDR. Heute steht das Gründerzeitmuseum für das Werden eines biografisch geprägten Ausstellungsortes, an dem sich persönliche Erinnerung und Erinnerungsarbeit, politische Geschichte und historisches „Wohnwissen“ (Irene Nierhaus) verknüpfen.
Das Symposium rückt das Gründerzeitmuseum als Beispiel eines Sammler*innen-Museums in den Fokus und kontextualisiert es mit weiteren Formen musealisierten Wohnens. Sammeln, Ausstellen und Archivieren als widerständige, teils nonkonforme Alltagspraktiken werden in diesem Zusammenhang ebenso untersucht wie mögliche Wohnerzählungen, die von den Bewoh- ner*innen solcher Orte entworfen werden. Zugleich wird gefragt, welche Herausforderungen und Perspektiven diese Orte für eine kunst- und kulturwissenschaftliche Wohnraumforschung eröffnen.

Programm
Do, 11. Juli
ab 14.00 Uhr Anreise

14.30–15.45 Uhr
Begrüßung
Monika Schulz-Pusch
(Gründerzeitmuseum Mahlsdorf)

Einführung
Kerstin Brandes, Kathrin Heinz, Astrid Silvia Schönhagen (Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen, Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender)

15.45–17.00 Uhr
Führung durch das Gründerzeitmuseum Mahlsdorf
Monika Schulz-Pusch

17.00–17.30 Uhr Pause

17.30–19.30 Uhr
Dokumentarfilm
„Sonntagskind. Erinnerung an Charlotte von Mahlsdorf“,
D 2018, 108 min,
Regie: Carmen Bärwaldt

Fr, 12. Juli
10.00–10.45 Uhr Möbelbezug: Sammeln und Aussagepolitiken
Irene Nierhaus (Wien/Bremen)
 

10.45–11.30 Uhr
Bauernzimmer mit Vitrine oder das geteilte Haus.
Wohnwelten eines Wiener volkskundlichen Akteurs
Birgit Johler (Graz)

11.30–11.45 Uhr Pause

11.45–12.30 Uhr
Lebenswelten einer Sammlerin. Dr. Irmgard von Lemmers-Danforth und ihre Sammlung „Europäische Wohnkultur der Renaissance und des Barock“ in Wetzlar
Anja Eichler (Wetzlar)

12.30– 13.30 Uhr Mittagspause

13.30–14.15 Uhr
Wohnort queerer Geschichte(n). Einblicke in die Sammlungs- und Ausstellungspraxis im Forum Queeres Archiv München
Stefan Gruhne (München)

14.15–15.00 Uhr
Bürgerlichkeit als Kink: Queere Häuslichkeit in Rosa von Praunheims
„Ich bin meine eigene Frau“ (1992)
Susanne Huber (Bremen)

15.00 – 15.15 Uhr Pause

15.15– 16.15 Uhr
Abschließende Diskussion zur Perspektivenentwicklung
 

Das Symposium ist eine Kooperation des Gründerzeitmuseums Mahlsdorf mit dem Forschungsfeld wohnen+/-ausstellen, Institut für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik / Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender an der Universität Bremen
www.mariann-steegmann-institut.de
Konzept: Kerstin Brandes, Kathrin Heinz, Astrid Silvia Schönhagen
Veranstaltungsort: Gründerzeitmuseum Mahlsdorf Hultschiner Damm 333, 12623 Berlin
www.gruenderzeitmuseum-mahlsdorf.de