(AKAD02) „Wie Melodien zieht es mir leise durch den Sinn…“ - Das deutschsprachige Kunstlied im 19. Jahrhundert

Neben der Oper und der Sinfonie ist das Kunstlied im 19. Jahrhundert die bedeutendste Kompositionsgattung im deutschsprachigen Raum. Der Begriff „Kunstlied“ bedeutet: solistischer Gesang mit Klavierbegleitung. Der Klavierpart spielt aber eine viel bedeutendere Rolle als eine einfache harmonische Stütze: Er greift in die Deutung des Textes ein, vermittelt Stimmungen, verstärkt plötzliche Textwendungen und verleiht einfachen Melodien überraschende und unterschiedliche Hintergründe.

Im Klaviersatz und in der harmonischen Ausführung greift das Kunstlied auf eine seit der Klassik voll entwickelte Satzlehre und Harmonik zurück; Komponisten der Romantik, Schubert, Schumann und Brahms, haben neben dem Liedschaffen auch bedeutende Klaviermusik, Kammermusik und Sinfonien komponiert.

Die Texte stammen von ebenfalls bedeutenden Dichtern der romantischen Epoche: Heinrich Heine, Ludwig Tieck, Joseph v. Eichendorff, Friedrich Rückert, Eduard Mörike und im ausgehenden 19. Jahrhundert der Sprachkünstler und Wegbereiter der Moderne, Stefan George. Mehrmals werden Gedichtzyklen direkt in Liedzyklen umgesetzt: Brahms` „Die schöne Magelone“, zur Erzählung eines alten Ritterromans, Schuberts „Winterreise“, die direkte Vertonung eines ganzen Gedichtszyklus oder Gustav Mahlers „Kindertotenlieder“ nach Gedichten von Friedrich Rückert, in denen der Klavierpart durch einen groß angelegten spätromantischen Orchestersatz ersetzt wird.
Das Seminar vermittelt die Vielfalt der Gattung unter den Gesichtspunkten Melodiebildung, Harmonik, Klaviersatz und Textausdeutung durch die Mittel der Musik.

 

Christoph Hempel ist Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Seine Bücher „Neue Allgemeine Musiklehre“ und „Harmonielehre“ sind heute Standardwerke in der Ausbildung von Musikern und Musiklehrern. Neben der Musiktheorie gehört der Bereich „Musik und digitale Medien“ zu seinen Spezialgebieten, in denen er als Dozent in zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen tätig war.
 


Dozent:    Prof. Dr. Christoph Hempel

Zeit:         donnerstags,      10:00 s.t. - 11:30 Uhr   (10.04. – 10.07.2025)

Veranstaltungsart:    nur in Präsenz (Akademie, Raum B 0660)

Hinweis:    Teilnehmerbegrenzung: 40 Personen in Präsenz

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