(AKAD27) Sagen, Märchen und Lieder aus Schleswig-Holstein und Lauenburg - Teil 2

In Eiderstede hat man die Sitte, bei jedem frohen Mahle »Martje Floris Gesundheit« auszubringen und darauf anzustoßen und zu trinken; das ist wahrlich eine gute Sitte, die sich auch schon über die Grenzen der Landschaft verbreitete und nimmer sollte vergessen werden.

Als nämlich Tönningen im Jahre 1700 belagert ward, hatte eine Gesellschaft von feindlichen Offizieren auf einem Hofe in Cathrinenheerd (er ist erst vor einigen Jahren eingegangen) Quartier genommen und wirtschafteten nun da arg. Sie ließen Wein auftragen, setzten sich an den Tisch und zechten und lärmten, ohne auf die Hausleute viel zu achten, als wären sie selber die Herren. Martje Floris, die kleine zehnjährige Tochter vom Hause, stand dabei und sah mit Unwillen und Bedauern dem Treiben zu, weil sie der Trübsal ihrer Eltern gedachte, die ein solches Leben in ihrem Hause dulden mußten…“

So beginnt eine der Sagen aus dem Buch „Sagen, Märchen und Lieder aus Schleswig-Holstein und Lauenburg“ von Karl Viktor Müllenhoff, der am 8. September 1818 in Marne/Dithmarschen als Sohn eines Kaufmannes geboren wurde.

1854 wurde er Professor für deutsche Literatur und Altertumskunde an der Universität Kiel und 1858 Professor für deutsche Philologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität (seit 1947 Humboldt-Universität zu Berlin).

Nach dem Lesen der hoch-und plattdeutschen Sagen, Lieder und Rätsel, schauen wir explizit auf die Personen in den Sagen. Gab es z. B. Martje Floris, Klaus Störtebeker oder auch Hark Olufs wirklich? Wer waren sie? Und wie haben sie es in die Sagen des Volkes geschafft?

Wir werden aus den überlieferten Texten viel über Seeräuber und über sagenumwobene Frauen erfahren. Des Weiteren werfen wir einen Blick auf magische Wesen wie Drachen und Werwölfe.

Zudem wollen wir die verschiedenartigen Rätsel und Lieder der Müllenhoffschen Sammlung entdecken und ggf. auch anhören:

„Anna Susanna,
Sta up un böt Füer.
»Och nä, mien lewe Moder,
Dat Holt is so düer.“ …

Die Texte werden zu jedem Termin den Teilnehmenden per Mail zugeschickt.
Für dieses Seminarangebot benötigen die TN kein Vorwissen aus dem vorangegangenen Semester. Ein Einstieg ist für jeden möglich!
Die Veranstaltung findet bilingual statt.
Die Dozentin spricht Plattdeutsch und Hochdeutsch.

 


 

In Eiderstede hat man die Sitte, bei jedem frohen Mahle »Martje Floris Gesundheit« auszubringen und darauf anzustoßen und zu trinken; das ist wahrlich eine gute Sitte, die sich auch schon über die Grenzen der Landschaft verbreitete und nimmer sollte vergessen werden.

Als nämlich Tönningen im Jahre 1700 belagert ward, hatte eine Gesellschaft von feindlichen Offizieren auf einem Hofe in Cathrinenheerd (er ist erst vor einigen Jahren eingegangen) Quartier genommen und wirtschafteten nun da arg. Sie ließen Wein auftragen, setzten sich an den Tisch und zechten und lärmten, ohne auf die Hausleute viel zu achten, als wären sie selber die Herren. Martje Floris, die kleine zehnjährige Tochter vom Hause, stand dabei und sah mit Unwillen und Bedauern dem Treiben zu, weil sie der Trübsal ihrer Eltern gedachte, die ein solches Leben in ihrem Hause dulden mußten.“

So fangt een vun de Sagen ut dat Book „Sagen, Märchen und Lieder aus Schleswig-Holstein und Lauenburg“ vun Karl Viktor Müllenhoff, de an den 8. September 1818 in Marn/Dithmarschen as Söhn vun en Koopmann op de Welt kamen is, an.

1854 woor he Perfesser för düütsche Litratuur un Öllerdomskunn an de Universität Kiel un 1858 Perfesser för düütsche Philologie an de Friedrich-Wilhelms-Universität (siet 1947 Humboldt-Universität to Berlin).

Na dat Lesen vun de hoch-un plattdüütschen Sagen, Leder un Radels, kiekt wi nipp un nau op de Personen in de Sagen.

Geev dat Martje Floris, Klaas Störtebeker oder ok Hark Olufs würklich? Wat sünd dat för Minschen ween? Un woans hebbt se dat in de Sagen vun dat Volk schafft?

Wi warrt ut de överleverten Texten veel över Seerövers un över Fruunslüüd, över de dat „sagenhaftiges“ to vertellen gifft, to weten kriegen. Wiederhen hebbt wi en Oog op maagsche Wesen as Draken un Weerwülv.

Todeem wüllt wi de verschedenen Radels un Leder vun de Müllenhoffschen Sammeln wieswarrn un ok deelwies anhöörn:

„Anna Susanna,
Sta up un böt Füer.
»Och nä, mien lewe Moder,
Dat Holt is so düer.“ …

De Texten warrt to jeedeen Termin de Deelnehmenden per Mail toschickt.
För düsset Seminoranbott bruukt de Deelnehmenden keen Vörweten ut dat vörutgahnde Semester. En Instieg is för jedeen mööglich!
De Veranstalten finnt tweespraakig statt.
De Dozentin snackt Plattdüütsch un Hochdüütsch.
 


Dozentin:          Clivia Appeldorn

Termine:           mittwochs,     09.04. – 09.07.2025

Zeit:                  09:30 (s.t.) bis 11:00 Uhr

Veranstaltungsart:   Online-Seminarreihe

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