(AKAD43) Geoparks in Deutschland –Teil 2: Terra.vita und Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen

Geoparks zielen auf den Schutz und die Förderung geologischer und landschaftlicher Besonderheiten und tragen zum Verständnis der Erde als lebendiges System bei. Sie bieten als „Fenster in die Erdgeschichte“ Einblick in die jeweiligen Besonderheiten des geologischen Untergrundes und beziehen auch die Prozesse zur Landschaftsformung und die kulturellen Besonderheiten der einzelnen Region mit ein.

Der erste Geopark Deutschlands entstand mit der Westeifel Anfang der 1990er Jahre. Ab 2000 startete dann mit dem Europäischen Geopark-Netzwerk (EGN) eine rasante Entwicklung, die zahlreiche neue Geopark-Ideen nach sich zog. Heute gibt es in Deutschland 19 nationale Geoparks (von der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung anerkannt) - acht davon gehören zur UNESCO Geopark-Liste (https://www.unesco.de/kultur-und-natur/geoparks).

In den beiden Vortragsblöcken werden zwei UNESCO-Geoparks vorgestellt, die quasi „vor der Haustüre“ liegen und auch von Bremen aus gut erreichbar sind: Der Geopark Terra.vita umfaßt die hügeligen Regionen zwischen Teutoburger Wald und Porta Westfalica. Der Geopark Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen liegt beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze und reicht im Norden vom Braunschweiger Land bis zum Flechtinger Höhenzug.

1. Terra.vita steht für „Erde und Leben“. Im Zentrum des Geoparks liegt der große Steinbruch am Piesberg bei Osnabrück, der -wie durch ein Fenstereinblick in die Karbonwelt ermöglicht. Lange wurde hier Steinkohle abgebaut, die in einstigen Sumpfwäldern und tropischen Meeren entstand. Die Kohleflöze wechseln vielfach mit dicken Quarzitlagen, die ursprünglich als Sande und Kiese von Flüssen abgesetzt wurden. Östlich von Osnabrück treten jüngere Gesteinabfolgen der Trias- und Jura-Zeit zu Tage, die über das Wiehengebirge und das Osnabrücker Bergland bis zum Weserdurchbruch bei Minden vorkommen. Sie prägen ein abwechslungsreiches Relief mit langen, schmalen Bergrücken (Eggen) und flachen, rundlichen Geländeformen dazwischen. Der Hauptkamm des weiter südlich gelegenen Teutoburger Waldes wird von widerstandsfähigen Sand- und Kalksteinen aus der Kreide-Zeit gebildet.

2. Der UNESCO-Geopark Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen ist mit 9.650 km2 der größte Geopark Deutschlands. Im Untergrund finden sich Mulden und Sättel mit Salzstöcken, die das nördlichen Harzvorland auch morphologisch prägen. Bedeutende Fossilfunde zeugen von der wechselvollen Erdgeschichte, die über 450 Mio. Jahre in verschiedensten Gesteinen erhalten ist; diese dokumentieren wiederkehrende Meere, Wüsten und tropische Sumpflandschaften. Wertvolle Bodenschätze, darunter Erz, Salz, Kohle und Erdöl, prägten über viele Jahrhunderte die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Mit ihrer über 1.000-jährigen Bergbaugeschichte sind die Harzer Erzlagerstätten das Alleinstellungsmerkmal des Geoparks.

 

Ergänzend zu den Vorträgen sind zwei Tagesexkursionen geplant.

  1. Wiehengebirge und Osnabrücker Bergland: von Bremen über Obernkirchen - Porta Westfalica nach Osnabrück (Piesberg), und zurück über Kalkriese (Varusschlacht).
  2. Harzvorland: von Bremen über Nerxheim (Heeseberg), Blankenburg (Teufelsmauer), Halberstadt (Dom) und zurück über Schöningen (Museum).

 

Weitere Details dazu werden bei den Vortragsterminen besprochen.
 


Dozent:            Prof. Dr. Jochen Kuss

Termin:             2 x montags, 23.06. + 30.06.2025

Zeit:                 09:00 (s.t.) bis 10:30 Uhr

Veranstaltungsart:      hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0770) oder wahlweise Online-Teilnahme

Hinweis:         Teilnehmerbegrenzung: 50 Personen in Präsenz

Entgelt als einzelne Buchung: 35,-Euro (wenn Sie diese Veranstaltung als einzige im gesamten Sommersemester 2025 belegen)

Kontakt

Wir sind für Sie da:

Nicole Lehmkuhl
Maike Truschinski
Jaroslaw Wasik

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Bibliothekstraße 2A

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