(O) „Das solltest Du unbedingt aufschreiben!“

Handschriftlich
“Handschriftlich”

Haben Sie diesen Satz auch schon gehört?  Hat Sie vielleicht jemand aufgefordert, Geschichten aus Ihrem Leben schriftlich festzuhalten oder (historische) Ereignisse zu notieren? Und Sie haben – vielleicht – gedacht: War das denn wichtig genug?

„Ist das Leben des Individuums nicht genau so viel wert wie das des ganzen Geschlechtes? Denn jeder einzelne Mensch ist schon eine Welt, die mit ihm geboren wird und mit ihm stirbt. Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte.“ Als Heinrich Heine diese für damalige Zeiten geradezu revolutionären Sätze geschrieben hat, galten nur „gekrönte Häupter“ als erinnerungswürdig und deren Leben(sgeschichte) als beachtenswert. Jedermann und jede Frau waren kaum mehr als Treibsand der Geschichte – millionenfach bedeutungslos.

Schreiben – aber wie?

Dieses Seminar will anregen und ermutigen zum Aufzeichnen und Schreiben, was ist und was war. Es werden Anleitungen gegeben, schriftlich festzuhalten, was Ihnen ganz persönlich (!) wert ist und was Sie hoffen, auf diese Weise vor dem Vergessen zu bewahren. Vielleicht auch: aus „Lust zu fabulieren“ notieren, beschreiben, was Sie mit anderen teilen möchten, weil es Ihnen selbst (!) wichtig und bemerkenswert ist.

Also: Alltagsdokumente; Gegenwartsgeschichten. Als Motto soll gelten, was eine nachdenkliche Schreiberin geäußert hat, die „Geschichten“ aus ihrem Lebensalltag für ihre Kinder, Enkel/innen und einen Urenkel aufgeschrieben hat: „Jeder von uns ist ein lebendiges Geschichtsbuch.“

Der Grundstock für dieses Seminar sind langjährige Erfahrungen der Leitung von Schreibwerkstätten – mit nicht nur, aber auch (auto-)biographischen Inhalten – und einem daraus entwickelten Konzept: Aufschreiben – aber wie? Und was? Und warum?

Es geht dabei um zweierlei:

  • Einerseits – als „Handwerkszeug“ – um Leitfragen: Für wen will ich schreiben? Was will ich mitteilen; (z.B.) einzelne Geschichten? besondere Ereignisse? Mit welchen gestalterischen Mitteln; (z.B.) als Ich-Erzähler/in oder in der dritten Person? Mit welcher Absicht: (z.B.) berichten aus dem eigenen Leben, von vergangenen Zeiten, über nicht mehr lebende Angehörige? In welcher Form; (z.B.) persönliche Ansprache; Briefform; nüchterner Bericht? Und: wie fange ich an? Beispiele aus der Schreibpraxis.
     
  • Andererseits auch um Reflexionen und Anmerkungen über das (autobiographische) Schreiben, denn: schreiben ist anders als erzählen; jeder Bericht „heute“ über etwas von „gestern“ ist „Geschichte“ – was gewesen ist, lässt sich nur aus der Erinnerung nach-erzählen ... und für jedes Nach(-träglich-)Erzählen gilt: „Ich greife in den löcherigen Sack der Erinnerung.“
     

Dozentin:    Barbara Hoffmann-Gabel, M.A., Supervisorin

Termine:   5 x donnerstags

  • 20.02., 27.02., 06.03., 13.03., 20.03.2025

Zeit:    10:00 (s.t.) bis 12:00 Uhr

Entgelt:    60,- Euro

Veranstaltungsart:    Online-Seminar

Hinweis:   Teilnehmerbegrenzung: 24 Personen

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