„Wir wollen Beteiligung initiieren“

Portrait auf dem Campus von Oliver Behnecke

Ein Begriff fällt im Gespräch mit Oliver Behnecke sofort: Bild - Bilder. Das, was da im kommenden Jahr in der Uni und in der Stadt passieren soll, denkt Oliver Behnecke in erster Linie als Bilder. Und was er dazu sagt, unterstreicht er mit erhobenen Armen. Ein Regisseur im kreativen Prozess. Arbeit, die in den vergangenen Monaten erstmal im Zuhören bestand, im Ausloten, wie die Uni und ihre unterschiedlichen Akteure die Identität dieser Institution definieren und kommunizieren wollen. Das ist kein einfacher Prozess, hat doch diese noch wirklich junge Uni in den fünf Jahrzehnten ihres Bestehens schon diverse Häutungen und Wandlungen durchgemacht. „Alles unter einen Hut zu bekommen, ist eine Herausforderung“, sagt Behnecke. „Die Uni ist divers – und wir werden auch ein vielfältiges Programm haben.“

Verantwortlicher Programmmacher war Behnecke schon beim 400-jährigen Jubiläum der Justus-Liebig-Universität Gießen, das 2007 unter dem Motto „WissenSchafftStadt“ stattfand. In Gießen hat Behnecke auch Angewandte Theaterwissenschaft studiert und dort hat er im Jahr 2000 seine erste große Stadtrauminzenierung auf Straßen und Plätze gebracht. Unter dem Titel „Zeitenwende“, der ganz wörtlich zu verstehen war, wurden Nacht und Tag vertauscht. 200.000 Menschen kamen in die 72.000-Einwohner-Stadt, um die Jahrtausendwende mitzugestalten.

Inzwischen hat der bekennende Wahlbremer, der mit seiner Familie im Viertel lebt, auch schon längst seine Spuren in der Bremer Kulturlandschaft hinterlassen. Er ist Mitinitiator des „Klub Dialog“, trug die künstlerische Verantwortung für die Ausstellungsprojekte „Aufbruch in die Utopie – auf den Spuren einer deutschen Republik in den USA“ und in 2017/2018 für „Sehnsucht Europa“. 2009 gewann er gemeinsam mit der Regisseurin Esther Steinbrecher den Bremer Autoren- und Produzentenpreis für das Computer-Performance-Projekt „Wir entern!“.

Und was können die Bremerinnen und Bremer zum 50-jährigen Uni-Jubiläum erwarten? „In diesen Zeiten von Corona erfahren wir alle gerade wieder, wie wichtig Wissenschaft ist“, sagt Oliver Behnecke. „Die Bremer Uni war immer dem Prinzip der gesellschaftlichen Relevanz von Wissenschaft verpflichtet. Diese Geschichte wollen wir erzählen.“ Bei dem Theatermann Behnecke darf man sich auf eine sehr bunte Erzählung freuen.

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