Auf einen Espresso mit...Dr. Bettina Kaemena, Kaemena & Köpke GmbH

Im Newsletter interviewen wir unsere Mitglieder zu ihrer Zeit an der Universität Bremen. In dieser Ausgabe haben wir ein Interview mit Dr. Bettina Kaemena, Geschäftsführerin von Kaemena & Köpke GmbH geführt. Möchten auch Sie in dieser Rubrik erscheinen? Dann melden Sie sich gerne bei Ute Mai in der Geschäftsstelle unter alumni@uni-bremen.de.

Dr. Bettina Kaemena, © privat.

Sagen wir mal besser: auf den Genuss eines Alsters an der Spree hat sich dieses Gespräch ergeben. Noch während der Berlinfahrt mit den Alumni der Uni Bremen war Frau Dr. Kaemena spontan bereit, mit uns einige Erinnerungen zu teilen.

Es begann mit der Studienzeit an der Universität Bremen - was wurde hier wohl studiert und warum gerade in Bremen?

Nein – eigentlich begann bereits in Kiel das Studium. Doch dann kam zunächst erst einmal eine Familienpause dazwischen. Ein Umzug – und nach all‘ dem der Wunsch, das Studium in Bremen wieder aufzunehmen. Trotz der kleinen Kinder an der Seite fortzusetzen, was man in Kiel begann: das Literaturstudium. Dazu gehörten allgemeine Sprachen und Literaturwissenschaften ebenso wie Kunstgeschichte und Geschichte. Ein umfassendes Studium, das viel Energie erforderte. Vorlesungen waren schon damals sehr überfüllt und Bücher oftmals nicht mehr verfügbar, da sie von Seniorstudenten zuerst genutzt wurden, sagte Frau Kaemena kopfschüttelnd.

Befragt nach der wichtigsten Erinnerung, kam wie aus der Pistole geschossen: das Rigorosum! Ein Moment, der den erfolgreichen Abschluss einer langen Phase von Arbeit bedeutete. Ein Lebensziel, das mit Stolz geschafft wurde. Nicht nur immer für alle anderen da sein – selbst etwas schaffen. Mehr können, als zwei kleine Kinder großziehen, sich um kranke Eltern kümmern, den großen Haushalt im Griff haben. Eigenständigkeit und Freiheit waren Bettina Kaemena immer schon viel wert.

Der Einfluss von Professor Hans-Wolf Jäger war ihr dabei ganz besonders wertvoll. Er war sehr kritisch, sagt sie, aber genau das hat sie immer vorangebracht. „Frau Kaemena“, sagte er, „schreiben Sie schöne Sätze, vollendete Sätze!“

Auf die Frage hin, was sie als Tipp den Studierenden heute mit auf den Weg geben möchte, kam direkt der Hinweis: seid fleißig. Nicht nachlässig und steht früh auf! Bleibt unabhängig und verdient Euch das Geld für das Studium selbst. Das übt früh und stellt einen auf die eigenen Füße! – sicher kein harmonisiertes Wort – aber ehrlich und aus ihrer Erfahrung heraus als Ratschlag für Studium und Arbeitsweg.

Mit der Uni Bremen verbindet Frau Dr. Kaemena speziell den Unterschied, der ihr zuerst aufgefallen ist: war Kiel doch eine sehr traditionelle und verschulte Uni mit stark gewiesenen Wegen – so staunte sie anfangs über die Uni in Bremen. Hier musste man sich selbst kümmern und organisieren. Das war aufwändig, anstrengend auch. Aber sehr nachhaltig, wenn man sein Zeitmanagement verstand. War man nicht so hinterher bei allem, wurde es jedoch meist schwierig. Eine Herausforderung – aber auch eine hilfreiche Zeit. Die Banklehre, die sie davor noch gemacht hat, kam ihr dabei sehr zu Gute. So wie oftmals die Kombination aus Ausbildung und Studium sehr förderlich sein kann, so Frau Kaemena.

Was bedeuten die Alumni der Universität Bremen e.V. für Sie persönlich?

„Ein cooles Netzwerk und interessante Veranstaltungen. Solche, wie diese,“ lacht sie – und meint den Ausflug zum Bundestag in Berlin. „Nette Gespräche sind mir wichtig. Der Austausch untereinander“. Das bedeutet ihr viel und dafür ermöglicht sie auch einen bürofreien Tag mitten in der Woche.

Auf einige persönliche Fragen hin konnte die Geschäftsführerin der Treuhand- & Hausverwaltungsgesellschaft in Schwanewede folgende Statements liefern, die ein wenig mehr den Menschen hinter dem Studium zeigen:

Ziele, die sie noch hat, sind Gesundheit und viele Reisen! Am liebsten immer wieder auch mit ihren beiden Töchtern und deren Kindern. Kostbare Momente sind ihr das, die besondere Erinnerungen bergen. Beruflich möchte Frau Kaemena der nächsten Generation noch Ausbildungen, soziale Erfahren und andere Einflüsse wünschen. Vorbilder sind für sie schwierig zu benennen – zeit ihres Lebens war sie selbständig und selbstbewusst. Bei längerem Nachdenken fallen ihr jedoch immer wieder ganz besonders mutige und bewundernswert eigenständige Frauen aus verschiedenen Epochen ein. Wie zum Beispiel die Malerin Angelika Kauffman (zu Goethes Zeiten) oder die deutsche Kauffrau Glückel von Hameln. Starke Frauen, wie Ricarda Huch, über deren Lebensabschnitt in Bremen auch die Magisterarbeit von Frau Dr. Kaemena erfolgte.

Als Vorgesetzte ist es ihr wichtig, talentierten und besonderen Menschen die nötige Wertschätzung entgegenzubringen. Unabhängig von Herkunft, Ausbildung und Noten ist Frau Kaemena wichtig, dass das Engagement und der Auftritt stimmen.

Das lebt sie vor und strahlt sie aus.

Wir danken herzlich für dieses Interview.

Hinweis der Redaktion: Die Antworten sind persönliche und freie Meinungsäußerungen der interviewten Person. Sie sind unabhängig und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Autorin: Manuela Brocksieper