Studium für Geflüchtete
Wie können Geflüchtete Zugang zu akademischer Bildung bekommen oder ein abgebrochenes Studium wieder aufnehmen? Die Vereinten Nationen wollen erreichen, dass binnen zehn Jahren 15% der Geflüchteten Zugang zu Universitäten finden. Aktuell schaffen das nur 3%. Ein Förderprogramm in Bremen macht Hoffnung, dass sich hier die Situation verbessern kann.
Im Rahmen der Reihe Diversity @ Uni Bremen diskutierte darüber am 20.01.21 eine international zusammengesetzte Zuhörerschaft u.a. mit dem Menschenrechts-Experten Professor Geoff Gilbert (University of Essex). Sein Thema: „Internationale Rechte für Geflüchtete“. In Bremen versuchen die Hochschulen diese Rechte mit dem Studienvorbereitungsprogramm derAcademy HERE AHEAD umzusetzen. Vorgestellt wurde es von Geschäftsführerin Dr. Christina von Behr. Zwei ehemalige Teilnehmer*innen schilderten, wie dies in der Praxis aussieht. Saliha Kadifeci aus der Türkei, die heute Soziale Arbeit an der Hochschule Bremen studiert, und der Psychologiestudent Rouhollah Ghodsi aus dem Iran. Beide haben durch das Studienvorbereitungsprogramm in Bremen wieder ihre akademische Karriere aufnehmen können – ein Ziel, das sie bei der Flucht aus ihren Heimatländern aufgeben mussten.
Zwei Beispiele, die hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen.
Allerdings befinden sich derzeit weltweit 80 Millionen Menschen auf der Flucht. Deutschland gehört im „Globalen Norden“ zu den Ländern mit den höchsten Aufnahmezahlen. Die meisten geflüchteten Menschen finden aber in Ländern wie Pakistan, Uganda oder der Türkei Aufnahme. Die Diskussion spannte den Bogen von politischen Fragestellungen zum Engagement des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR bis hin zu konkreten Fragen, was vor Ort getan werden kann. Das Bremer Studienvorbereitungsprogramm versucht hier seinen Beitrag zu leisten und den Geflüchteten den Weg in eine bessere Zukunft zu eröffnen. In den letzten fünf Jahren haben 160 Menschen das Programm erfolgreich absolviert und studieren nun überwiegend an den Bremer Hochschulen.