„Wir helfen auch mit Lebensmittel-Gutscheinen“

Portrait von Jutta Paal

Es kommt nicht wirklich überraschend: die Corona-Pandemie hat die Situation der internationalen Studierenden dramatisch verschlechtert. Insbesondere die rund 1.500 Studierenden aus Afrika und Asien leiden besonders unter dem monatelangen Lockdown. „Die Pandemie hat wie unter einem Brennglas offengelegt, wo die Schwachstellen unserer Gesellschaft sind“, sagt Dr. Jutta Paal, die beim International Office der Universität Bremen für „Incomings“ zuständig ist und das kompass-Programm koordiniert. Mit guten Konzepten hat das International Office aber diverse Soforthilfen angeboten und die Studierenden so gut wie möglich unterstützt.

Die finanzielle Absicherung ihres Studiums ist für viele Internationale schon in normalen Zeiten eine der größten Herausforderungen. Durch den Wegfall der beliebten Jobs in der Gastronomie hat sich ihre Lage jedoch massiv verschlechtert. Der reduzierte Kontakt zu Kommiliton:innen, die Ungewissheit, wie es ihren Familien zuhause geht, die fehlenden Reisemöglichkeiten – all das ist eine brisante Mischung, die in nicht wenigen Fällen zu ernsthaften psychischen Problemen geführt hat. „Was da alles von außen zusammenkommt, ist natürlich sehr bedrückend“ sagt Jutta Paal. „Wo es nötig ist, helfen wir auch mit Lebensmittelgutscheinen. Aber am wichtigsten ist es, die Isolation zu durchbrechen. Da versuchen wir mit Informationen und diversen Kommunikationsangeboten gegenzusteuern.“ Die internationalen Studierenden werden zur Pandemie aus ihrem Heimatland, von den Botschaften oder den Medien in Deutschland mit unterschiedlichen Informationen konfrontiert, die sich oft sogar widersprechen. Von Seiten der Uni Bremen gibt es dazu nicht nur die generellen News über Corona, sondern Webseiten speziell für Internationale, um gesicherte Informationen zu transportieren. Ein eigener kompass-Instagram-Kanal sorgt für direkten Austausch. Bei Spotify wurde ein kompass-Podcast eingerichtet, bei dem über „family affairs“ gesprochen wird, über Heimweh, aber auch über Dinge, die Hoffnung machen und helfen. Auch Tipps für die Vorbereitung auf das Examen werden diskutiert. Darüber hinaus hält das International Office engen Kontakten zu den Leiter:innen von Studierendengruppen aus fast allen Ländern, die meist in Vereinen, und eigentlich immer in Whatsapp-Gruppen organisiert sind. Gerade jetzt floriert auch das Study-Buddy-Programm, bei dem ältere Semester die Erstsemster gewissermaßen an die Hand nehmen. Alumni, die sich engagieren wollen, können gerne an den Verein XENOS spenden oder das Café International des Welcome Center besuchen, immer mittwochs von 16 bis 17 Uhr.

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