Die Mensa im Fokus
Die Mensa im Fokus
Die Mensa serviert zwischen 1.000 und 5.500 Mahlzeiten pro Tag und ist für viele das Zentrum des Campuslebens. Doch was steckt hinter diesem Dreh- und Angelpunkt? Ein Blick hinter die Kulissen offenbart die Komplexität sowie die Herausforderungen und Veränderungen, denen sich die Mensa täglich stellt.
Ungefähr 100 Mitarbeiter:innen bieten den Besuchern der Mensa ein abwechslungsreiches Menü, das sich je nach Semester und Saison an die Vorlieben der Gäste anpasst. Besonders beliebt sind die veganen Gerichte. Ganzjährig beliebt sind zudem Spaghetti Bolognese und Soja-Gyros, während Fleischportionen insgesamt deutlich seltener nachgefragt werden. Die besucherstärksten Tage sind dienstags und donnerstags, während insbesondere freitags weniger Gäste kommen.
Aber wie kommen die Gerichte überhaupt zustande? Um das Menü zusammenzustellen und allen Anforderungen gerecht zu werden, hat sich das Team selber einen Rahmen gesetzt. Der sechswöchige Speiseplan ist saisonal angepasst und bietet jeden Tag ein vollwertiges veganes Gericht. Nur zweimal die Woche gibt es ein Angebot in Ausgabe 1 oder 2 mit Fleisch. Dabei sollen 50 Prozent aus artgerechter Tierhaltung stammen. Außerdem müssen Faktoren wie die Gerätschaftenbelegung, die Verfügbarkeit von Personal und die sich stetig ändernden Essgewohnheiten beachtet werden. Um auch verschiedenen Unverträglichkeiten gerecht zu werden, wird auf ein abwechselndes Angebot geachtet.
Bereits in der Planung des Menüs wird deutlich, wie viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. Es werden viele Maßnahmen ergriffen, um der ökologischen Verantwortung gerecht zu werden. Neben der Reduzierung von Fleischprodukten und den Fokus auf artgerechte Tierhaltung wird, wo immer es wirtschaftlich möglich ist, auf Bio-Ware gesetzt – so sind beispielsweise 100 Prozent der Molkereiprodukte bereits in Bioqualität erhältlich. Um Überproduktion zu vermeiden, werden Aufläufe je nach Verfügbarkeit angeboten, und kurz vor Schließung der Mensa wird der sogenannte ‘Zero-Waste-Teller‘ angeboten. Darüber hinaus tragen Anpassungen wie das Pfandsystem sowie die Einführung von To Go Tassen und Mehrwegbehältern dazu bei, die Mensa Einwegverpackungsfrei zu machen.
Neben der Umsetzung verschiedener Nachhaltigkeitskonzepte wurden auch zahlreiche Verbesserungen eingeführt, die den Betrieb optimieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Eigenherstellung von Produkten, um deren Frische zu gewährleisten. So wird die Pasta-Produktion mittlerweile in eigener Regie durchgeführt. Zusätzlich wurde die Möglichkeit zur Kartenzahlung mit EC- oder Kreditkarte eingeführt, nachdem 2000 bereits die Mensa-Karte eingeführt wurde.
Während auf vielen Ebenen Fortschritte erzielt wurden, bleibt der Betrieb nicht ohne Herausforderungen. Eines der größten Probleme besteht in der Personalsituation: Schwierigkeiten bei der Besetzung der Stellen und hohe Krankheitsstände führen zu Belastungen für die Mensa. Trotz dieser oft herausfordernden Bedingungen muss der Betrieb reibungslos funktionieren. Ein weiteres Hindernis stellt der Sanierungsstau da. Nachdem die Mensa 1998 abgebrannt ist, wurde die Mensa mit neuer Technik ausgestattet – doch aufgrund der langen Zeitspanne gilt diese heute wieder als veraltet.
Für die Zukunft hat die Mensa klare Ziele vereinbart: Das Café Central soll saniert werden und die Mensa im NW1-Gebäudes soll Anfang 2025 wiedereröffnet werden. Außerdem wird die Arbeit im Bereich der Nachhaltigkeit weiter vorangetrieben. Im Wintersemester soll ein Klimateller ins Angebot aufgenommen werden, um aktiv zur Verringerung des CO2-Ausstoßes beizutragen.
Alles in allem ist die Mensa weit mehr als nur ein Ort für die Mittagsmahlzeit – sie ist ein lebendiger Bestandteil des Campuslebens, der sich kontinuierlich weiterentwickelt, um den sich stetig ändernden Bedürfnissen gerecht zu werden.