Robo-Fußballer B-Human - Weltmeister von einem anderen Stern
Ein langgedehntes: „Tjaa“, und dann: „Das war gut. Es ist immer schön, wenn man gewinnt.“ So trocken, so norddeutsch und so sympathisch bescheiden beantwortet Dr. Tim Laue die Frage, wie es sich denn anfühlt, neuer Weltmeister im Roboter-Fußball zu sein. Schon zum neunten Mal ist das auch vom Alumni-Verein geförderte Team B-Human der Universität Bremen Weltmeister! Diesmal alle Spiele gewonnen, zu Null, 48:0! Das ist Künstliche Intelligenz made in Bremen, Roboter-Fußball von einem anderen Stern. Nach dem grandiosen Erfolg im RoboCup 2022 im thailändischen Bangkok machten die Bremer Programmierer ein bemerkenswertes Versprechen.
Sechs Studierende und drei wissenschaftliche Mitarbeiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Universität Bremen nahmen Anfang Juli an dem RoboCup 2022 in Bangkok teil. Zehn weitere Teammitglieder sind in Bremen geblieben. Ergänzt wurde das Erfolgsteam B-Human noch durch die spielenden Fußball-Roboter mitsamt ihrem Herzstück, der in Bremen entwickelten Software. Zwei Jahre lang konnte die Weltmeisterschaft pandemiebedingt nicht stattfinden. „Wir haben die Corona-Pause gut genutzt“, sagt Tim Laue, „und haben an unserer Software eine Menge verändert. Die vielen Automatisierungen, die wir implementiert haben, bedeuteten für unser Team auf dem Platz einen großen Sprung nach vorne. Auch das Pass-Spiel hat sich enorm verbessert.“ Die Spieler funktionierten also bestens, dafür mussten ihre menschlichen Begleiter harte Prüfungen bestehen, erzählt Tim Laue, der von Anfang an bei B-Human dabei ist: „Es waren immer über 30 Grad in Bangkok, Tag und Nacht. Aber die Halle fühlte sich an wie ein Kühlschrank, mit einer Lüftung direkt über unserem Fußballfeld. Nach zwei Tagen waren einige Team-Mitglieder schwer erkältet“. Aber auch das konnte den Siegeszug der Bremer nicht beeinträchtigen. Anders als im richtigen Fußball will B-Human jetzt aus eigenen Stücken dafür sorgen, dass ihr Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Teams schmilzt. Bisher haben nach den Turnieren viele Teams Teile ihrer Software-Entwicklungen öffentlich gemacht. Die durften die Programmierer von anderen Unis dann kopieren und selbst weiterentwickeln. Ein eigener Programmieranteil muss aber immer erkennbar bleiben. „Dieses Jahr wollen wir unsere komplette Software veröffentlichen“, kündigt Tim Laue an. „So erhalten alle Teams einen umfassenden Einblick und können die Elemente übernehmen, die für sie wertvoll sind.“ Eine tolle Geste und gleichzeitig neue Herausforderung für die Software-Entwickler der Uni Bremen vor dem RoboCup 2023 in Bordeaux.
Weitere Informationen auf der Webseite der Uni Bremen.
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