Predrag Tapavicki
Ganz persönlich – unser Alumni-Vorstand
Predrag Tapavicki ist seit 2022 Leiter Team Training beim Zentrum für Internationale Friedenseinsätze in Berlin. Zuvor war er Head of Alumni and Career Services an der Jacobs University Bremen. Er hat an der Universität Bremen von 2004 bis 2010 Politische Wissenschaften und Internationale Beziehungen studiert.
Ehrenamt - schön und gut, macht aber auch Arbeit. Warum wirken Sie im Vorstand des Alumni-Vereins mit?
Als Alumnus einer Universität sehe ich für mich auch eine Mitverantwortung, dass die einstige Alma Mater sich im besten Sinne weiter entwickeln kann, auch mit Hilfe der Alumnae und Alumni. Wissen wird von Menschen gemacht und durch Menschen geteilt, und so ist eine Unterstützung durch Netzwerke der Ehemaligen für eine Universität unverzichtbar. In Deutschland hat dies kaum Tradition; wir wissen, dass dies in der angelsächsischen Welt anders ist, insbesondere in den USA. Hier kann und will ich als jemand, der professionell für Alumni-Beziehungen an einer Universität zuständig war, einen Beitrag leisten, mit meinem Wissen und meinem Netzwerk. Dabei stehen für mich zwei Dinge im Vordergrund: Internationalisierung beziehungsweise internationale Vernetzung und die Exzellenz in Lehre und Forschung. Die Sichtbarkeit der Universität nach außen bedeutet auch Sichtbarkeit Bremens - die Universität ist Bremens Tor zur Welt.
Was war Ihr Alumni-Erlebnis - "Wow, was für ein toller Verein"?
Ich habe in meiner vorherigen professionellen Rolle als Leiter der Alumni-Beziehungen an einer anderen Bremer Universität die Vernetzung mit dem Alumni-Verein der Universität Bremen gesucht, und wir haben einiges gemeinsam auf die Beine stellen können. Mitten in der Corona-Pandemie schafften wir es, zweimal gemeinsam größere Online-Meetings abzuhalten und dabei war die Begeisterung für Bremen bei allen Beteiligten zu spüren. Bremen hat unglaublich viel Potenzial, welches sich entfalten kann, wenn Menschen zusammenkommen und die Botschaft nach außen in die Welt tragen. Der Alumni-Verein der Universität macht hier einen exzellenten Job, wir haben etliche Chapter auch in Übersee und Menschen fühlen sich weiterhin mit der Universität und mit Bremen verbunden.
Bei welchem Anlass haben Sie schon mal gedacht: "Das könnten wir besser hinkriegen"?
Ebenfalls bei dem Thema Internationalisierung. Man muss einfach zu den Nachbarn in den Niederlanden rüberschauen, um zu verstehen, wie auch alt ehrwürdige und traditionelle Universitäten sich in die Welt öffnen können, um auf internationaler Bühne mitzuspielen. Sowohl Bremen als auch die Universität brauchen hier die volle Unterstützung des Alumni-Vereins, um den guten Ruf in der Welt weiter zu verbreiten.
Bremer Alumni in zehn Jahren – was wird da anders sein als heute?
Zukunftsvoraussagen sind so eine Sache. Aber: So wie der Verein sich bisher entwickelt hat, glaube ich fest daran, dass wir mindestens 10-15.000 Mitglieder haben werden. Ich setze auch sehr auf die Zusammenarbeit mit den aktuellen Studierenden, um diese zu motivieren, schon im Studium oder spätestens nach ihrem Abschluss Mitglied im Verein zu werden. Ich glaube, dass wir einen größeren Zufluss von jungen Absolvent:innen sehen werden. Auch wird es sicherlich eine bessere Vernetzung mit anderen Alumni-Vereinen und verschiedenen Institutionen, Unternehmen und Organisationen geben, in denen Alumnae und Alumni tätig sind. Die Bedeutung des Alumni-Vereins als eine tragende Säule der Universität wird sich weiterhin festigen.
Was möchten Sie aus Ihrer Studienzeit/Arbeitszeit an der Bremer Uni auf gar keinen Fall missen?
Zu meiner Studienzeit durfte man noch in der Cafeteria des GW2 rauchen, und dort wurde Bier ausgeschenkt – eine perfekte Umgebung für ein sozialwissenschaftliches Studium! Nein, Spaß beiseite: Es fehlt mir sicherlich das exzellente Essen in der Mensa der Universität! Und die Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen, die ich in meinen beiden Studienzeiten dort erleben durfte. Weniger vermissen werde ich sicherlich die kalten, windigen Wintertage auf dem Universitäts-Boulevard – eine Windschneise! Aber das ist nun mal so im Norden, und man freut sich umso mehr, dann in der warmen Mensa das exzellente Essen zu genießen!
Wenn Sie sich mal nicht mit den Alumni und der Universität Bremen beschäftigen, was ist Ihnen dann noch wichtig im Leben?
In meinem jetzigen Beruf in Berlin setze ich mich für die nachhaltige Friedensschaffung in der Welt ein. Soziales Engagement ist wichtig, und da ich selbst Fluchterfahrung habe, unterstütze ich seit Jahren die Arbeit mit Geflüchteten, zuletzt mit Menschen aus der Ukraine. Viele von ihnen sind auch Studierende. In Bremen gibt es ein wunderbares Netzwerk, auch unter der Beteiligung von Hochschulen und Universitäten, um diese zu unterstützen. Ich reise gerne – weltweit. Ich war sehr froh, dass es neulich für mich möglich war, wieder nach Südostasien und Australien zu reisen. Ich liebe die Natur und gehe gerne Bergwandern, insbesondere in den Dolomiten. Und ich mache auch Kunst – mal sehen, wann und wo die nächste Ausstellung sein wird…