Renate Heitmann
Ganz persönlich – unser Alumni-Vorstand
Renate Heitmann ist Geschäftsführerin der bremer shakespeare Company. Sie hat an der Universität Bremen von 1987 bis 1991 Anglistik und Kulturwissenschaften studiert.
Ehrenamt - schön und gut, macht aber auch Arbeit. Warum wirken Sie im Vorstand des Alumni-Vereins mit?
Für mich ist die Verbindung von Kunst und Wissenschaft ein ganz persönliches Thema, das mich antreibt und das ich auch in meine Kulturarbeit mitaufnehme. Ich profitiere auch von dieser Connection. Für unser Kulturprojekt Galatea habe ich z.B. ganz hervorragende Unterstützung von Derk Schönfeld erhalten, dem Geschäftsführer des Alumni-Vereins, der mir sehr geholfen hat, Wissenschaftler:innen zu finden, die wir in dieses Projekt mit einbinden können. Und ich kann mich natürlich mit meiner Kenntnis der Kulturszene umgekehrt auch gut einbringen.
Was war Ihr Alumni-Erlebnis - "Wow, was für ein toller Verein"?
Tatsächlich war das die Talkreihe zum 50-jährigen Bestehen der Universität in 2021. In dieser Reihe „Einfach mal die Welt verändern“ hat mich besonders der Talk über Raumfahrt beeindruckt. Ein ganz großes Thema, noch während der Coronazeit, mit phantastischen Gästen. Z.B unser Alumnus Dr. Hans Königsmann, der jahrelang als Vizepräsident von Elon Musks Unternehmen SpaceX auf globalem Level maßgeblich die Weiterentwicklung der Raketentechnologie vorangetrieben hat. Oder Marco Fuchs, Chef des so erfolgreichen Bremer Raumfahrtunternehmens OHB, der damals schon, lange vor dem Krieg gegen die Ukraine, so besorgt über die politische Weltlage gesprochen hat, die sich leider auch in Konflikten im Weltall widerspiegelt. Diese Reihe war ein sehr spannendes Format, das wir als Alumni-Verein unbedingt noch mal aufgreifen sollten.
Bei welchem Anlass haben Sie schon mal gedacht: "Das könnten wir besser hinkriegen"?
Da fällt es mir schwer, etwas zu benennen. Da würde ich eher eine Notiz an mich selbst machen: geh‘ doch mal öfter zu Veranstaltungen der Alumni. Das ist leider bei meinem vollen Terminkalender nicht immer so einfach.
Bremer Alumni in zehn Jahren – was wird da anders sein als heute?
Wir haben als Verein mit unseren mehr als 4.000 akademisch geprägten Mitgliedern einen so breiten Wissensfundus und ich hoffe, dass wir in zehn Jahren dieses Zusammenwirken unserer vielen Fachdisziplinen noch viel stärker als Echoraum für den gesellschaftspolitischen Diskurs in der Stadtgesellschaft anbieten können.
Was möchten Sie aus Ihrer Studienzeit/Arbeitszeit an der Bremer Uni auf gar keinen Fall missen?
Ich bin über den zweiten Bildungsweg an die Uni gekommen und es war für mich ein Geschenk, studieren zu können. Nachdem ich sieben Jahre lang Zahnarzthelferin war, war das Studium für mich fast wie ein „Bildungsurlaub“. Das Projektstudium war damals neu, wir hatten sehr viele Freiheiten, uns mit unterschiedlichen Themen zu beschäftigen und wir hatten großartige Dozent:innen – das war für mich ein Neigungsstudium, das ich als große Bereicherung empfunden habe.
Wenn Sie sich mal nicht mit den Alumni und der Universität Bremen beschäftigen, was ist Ihnen dann noch wichtig im Leben?
Meine Familie. Und ich habe ein Faible für Tanztheater und ich reise auch gern in andere Städte und gehe ins Theater und in die Museen, das inspiriert mich. Aber ich bin auch unheimlich gern in der Natur, auf dem Fahrrad, spazierend oder noch besser auf dem Pferd.