Ute Treptow
Ganz persönlich – unser Alumni-Vorstand
Alumna Jura, Ruhestand, ehrenamtliche Patientenvertreterin im gemeinsamen Bundesausschuss, Bremen
Ehrenamt - schön und gut, macht aber auch Arbeit. Warum wirken Sie im Vorstand des Alumni-Vereins mit?
Ich habe an der Uni Bremen in den 1980er Jahren Jura einphasig studiert. Schon während des Studiums war mir das Ehrenamt wichtig, ich war im AStA und später auch im Ausbildungspersonalrat tätig. Ich bin der Auffassung, dass in einer demokratischen Gesellschaft gesellschaftliches Engagement eigentlich eine Verpflichtung sein sollte. Ohne einen Nachweis von qualifizierten Ehrenämtern sollte man keine Führungskraft werden können. Dies ist sicherlich eine „radikale“ Meinung, aber gerade in der jetzigen Zeit durchaus wichtig. Ich gebe jedenfalls gerne etwas von dem zurück, was mir die Gesellschaft ermöglicht hat. Ich liebe meine sehr unterschiedlichen Ehrenämter und werde nicht müde, mich weiter zu engagieren.
Was war Ihr Alumni-Erlebnis - "Wow, was für ein toller Verein"?
Die zahlreichen Besuche bei Unternehmen und Institutionen finde ich sehr spannend. Da kann man einmal hinter die Kulissen schauen und sehen, in welchen Bereichen die Alumnae und Alumni überall aktiv sind. Die Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen sind immer wieder sehr anregend, weil man dort interessante Menschen trifft und Aktivitäten kennlernt, die man ansonsten in seinem alltäglichen Umfeld nicht immer so wahrnimmt. Ein herausragendes Erlebnis war für mich auf jeden Fall die hybride Eventreihe “Einfach mal die Welt verändern“. Hier hat der Alumni Verein entscheidend dazu beigetragen, mit hoher Professionalität inhaltlich spannende Veranstaltungen durchzuführen
Bei welchem Anlass haben Sie schon mal gedacht: "Das könnten wir besser hinkriegen"?
Ach, da gibt es bestimmt immer mal wieder das eine oder andere. Für mich ist jedenfalls wichtig, dass wir weiterhin innovativ nach vorne schauen und immer unsere Ziele vor Augen haben, eventuelle Probleme bewältigen und uns nicht an Hindernissen festbeißen.
Bremer Alumni in zehn Jahren – was wird da anders sein als heute?
Ich wünsche mir, dass wir bis dahin weiter gewachsen und im Bremer Vereinswesen einer der der großen Player sind und – gut vernetzt – nicht nur im universitären Bereich eine Rolle spielen. Es wird wichtig, dass die Uni und damit auch der Alumni-Verein in der Zivilgesellschaft eine bedeutsame Rolle spielen kann. Wissenschaft gehört in die Stadt. Aber nicht nur in Bremen sollte der Verein präsent sein, sondern auch über ein gut funktionierendes internationales Netzwerk verfügen. Darüber hinaus sollte ein Schwerpunkt auch in der Vernetzung mit den ehemaligen Mitarbeitenden liegen.
Was möchten Sie aus Ihrer Studienzeit/Arbeitszeit an der Bremer Uni auf gar keinen Fall missen?
Ich habe ja nicht nur an der Uni studiert, sondern vorher im Studierendenwerk gearbeitet. Beides war für mich sehr prägend und diese Zeit habe ich sehr geschätzt. Ich habe damals interdisziplinäres und wissenschaftliches Arbeiten gelernt und kann es bis heute anwenden. In dieser Zeit habe ich angefangen, mein umfangreiches Netzwerk aufzubauen. Dieser Prozess ist nicht abgeschlossen, sondern geht immer weiter und ich bin froh darüber.
Wenn Sie sich mal nicht mit den Alumni und der Universität Bremen beschäftigen, was ist Ihnen dann noch wichtig im Leben?
Ich bin nun schon einige Jahre im so genannten Ruhestand, aber, wenn ich meine unterschiedlichen Ehrenämter sehe, dann entspricht das vom Arbeitsaufwand etwa einer knappen halben Stelle. Ich habe jetzt aber den Vorteil, mir das auszusuchen, was mir Spaß macht und auch, mit welchen Menschen ich gern zusammenarbeiten möchte. Dies ist im normalen Arbeitsprozess nicht immer möglich. Ich möchte mich gern weiter einbringen — politisch, sozial und kompetent — und größere Netze knüpfen in den unterschiedlichen Bereichen, in denen ich arbeite und mich engagiere.