Erinnerungsarbeit, die süchtig macht

Regal mit Pappkartons

Weißt Du noch? Ach, den  kenne ich doch… Es war ein bisschen wie beim Blättern im Familienalbum. Archivalien aus den 1970er Jahren, Dokumente einer turbulenten, hochpolitischen Studienzeit, die die meisten Anwesenden miterlebt und mitgestaltet hatten. An langen Tischen lagen Plakate und Flugblätter ausgebreitet, bester Humus für vielfältige Erinnerungen und Diskussionen. Aber um aus der Sichtung der Archivalien den großen historischen Bogen spannen zu können, ist erstmal aufwendige Kleinarbeit und viel Geduld erforderlich. Bewerten und Sortieren was erhaltenswert ist. Kategorisieren und Nummerieren, was dann in grauen Pappkartons in riesigen Rollregalen verschwindet, und doch im online Bestandskatalog leicht auffindbar sein soll. Personalakten und Prüfungsunterlagen finden sich hier, die natürlich strengen Vorgaben des Datenschutzes unterliegen. Mit dieser Dokumentation erfüllt das Archiv einen gesetzlichen Auftrag, erläuterte Archivleiterin Sigrid Dauks in ihrer Einführung. Wichtiger aber noch: Das Archiv ist das Gedächtnis der Universität mit ihrer wechselvollen Geschichte, die jetzt zum 50-jährigen Jubiläum auch in einem Zeitzeugen-Projekt aufgearbeitet wird. „Oral History“ – dokumentiert in ausführlichen Interviews.

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