Gespräche zur Frage der jüdischen Literatur
Unter diesem Titel hatte globale° - Festival für grenzüberschreitende Kultur zu einem Nachmittag in das Bremer Institut Français geladen – eine Veranstaltung in Kooperation und mit Unterstützung des Alumni-Vereins. Ein Nachdenken über Literatur und Politik.
"Die" jüdische Literatur gibt es nicht, wohl aber vielsprachige jüdische Literaturen. Davon zu unterscheiden ist die Literatur Israels, deren Autor:innen sich nicht in die Rubrik der jüdischen Literatur einordnen lassen möchten, so der über Zoom zugeschaltete israelische Autor Ron Segal. So lassen sich Erkenntnisse der Vorträge, Diskussionen und Lektüren dieses Nachmittags zusammenfassen. Weder die Zugehörigkeit von Autor:innen zum Judentum noch eine bestimmte Thematik reichen aus, um das Besondere dieser Literaturen zu bestimmen, deren verbindendes Moment eher das Schreiben in einer Diaspora-Situation ist. Die lebhaften Diskussionen, an denen sich auch die Berliner Autorin Mirna Funk beteiligte, erhielten durch Leseproben aus Texten jüdischer Autorschaft eine gelungene Ergänzung.
Als eine Einladung, sich weiter mit dieser Frage zu beschäftigen, hat eine der Teilnehmer:innen diese Veranstaltung resümiert. Angesichts eines offen zutage tretenden Antisemitismus ist die Beschäftigung mit der vielstimmigen jüdischen Kultur heute wichtiger denn je. Die Gespräche dieses Nachmittags waren ein Beitrag dazu.