Klimawandelbewusstsein und Akzeptanz erneuerbarer Energien
Promotion
Bearbeiter
Niels Ohlsen
Betreuerin
Ines Weller
Förderung
DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Beschreibung
Das Dissertationsprojekt „Klimawandelbewusstsein und Akzeptanz erneuerbarer Energien“ untersucht, ob das Klimawandelbewusstsein der Bevölkerung ein Einflussfaktor für die Akzeptanz von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien (EE-Anlagen) ist.
Hintergrund ist der fortschreitende Ausbau von EE-Anlagen, der einen zentralen Schritt für die Transformation zu einer klimafreundlichen Gesellschaft darstellt. Mit der weiteren Umsetzung der Energiewende ist die Bevölkerung immer häufiger mit EE-Anlagen in der Nachbarschaft konfrontiert. Widerstand und Protest der lokalen Bevölkerung ist für diese Entwicklung eine wesentliche Hürde. Von welchen Faktoren die Akzeptanz in der Bevölkerung beeinflusst wird, ist ein Thema der Akzeptanzforschung. Bisher unbeantwortet blieb hierbei die Frage, ob und wie das Klimawandelbewusstsein mit der Akzeptanz von EE-Anlagen zusammenhängt. Da erneuerbare Energien einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können und dieser Aspekt deutlich kommuniziert wird, kann hier ein Beitrag zur Diskussion geleistet werden.
Zur Beleuchtung dieser Frage werden Hypothesen über die Beziehungen zwischen mehreren Einstellungskonstrukten aufgestellt und im Rahmen eines statistischen Strukturgleichungsmodells überprüft. Die zentralen theoretischen Konstrukte dieses Untersuchungsmodells sind Klimawandelbewusstsein, Akzeptanz von EE-Anlagen, Vertrauen in Technik und Mediennutzung. Als Datenbasis dient eine Bevölkerungsumfrage in der Metropolregion Bremen-Oldenburg, die gemeinsam mit dem Projekt REKLIMAR am artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit entwickelt und durchgeführt wurde.
Das Dissertationsprojekt möchte überdies zum Forschungstand der Umweltsoziologie beitragen. Hier wurden Klimawandeleinstellungen bisher nur als Subkategorie von Umwelteinstellungen behandelt. Ausgehend von der Annahme, dass Klimawandelbewusstsein als eigenständige Bewusstseinsinstanz besteht, soll Klimawandelbewusstsein als eigenes mehrdimensionales Einstellungskonstrukt operationalisiert werden.
Der thematische Rahmen des Projekts spannt sich zwischen sozialwissenschaftlicher Klimawandelforschung, Umweltsoziologie und Akzeptanzforschung auf. Indem die Struktur der Akzeptanzproblematik weiter erforscht wird, können die Einstellungen der Bevölkerung besser verstanden und berücksichtigt werden. Da das energie- und klimapolitische Ziel der Energiewende auf Wertentscheidungen basiert, ist Wissen über das öffentliche Meinungsbild relevant für ihre Umsetzung.