* mit Einführung von Rainer Stollman
Es gibt eine Börse der Erotik. Denn wir alle sind zu einer gewissen Verinnerlichung der kapitalistischen Marktgesetze gezwungen, so dass diese unsichtbare Börse ein starker gesellschaftlicher Machtfaktor ist. „Mein Haus, meine Frau, meine Kinder, mein Auto, meine Reisen“, d.h. mein Besitz sagt euch, wer ich bin. In Kieslowskis Film genügt ein Mann nicht mehr den Ansprüchen einer Frau. Wie ein Ding, das nicht mehr gebraucht wird, landet er buchstäblich auf dem Müll. Der Film erzählt, wie sich der Mann rächt. Da in der Wirklichkeit solcher Rache meist der Boden entzogen ist, sie hier aber als verfilmter Rachewunsch genau trifft, geschieht das auf hochkomische Weise.
Trzy kolory: Biały – PL/F 1994, Regie: Krzysztof Kieślowski, mit July Delpy, Zbigniew Zamachowski, 91 Min., OmU.