Gast: Tanja Salkowski, Radio Sonnengrau
16 Jahre vergingen, bis die Filmemacherin Kathy Leichter den Mut gefasst hat, das Audiotagebuch ihrer Mutter anzuhören, das sie kurz nach deren Suizid im Elternhaus gefunden hatte. Die Familienarchäologie nimmt die Tochter auf Film auf. Der Fund offenbart nicht geahnte Details über die Herausforderungen von Ehe und Mutterschaft, über die Entfremdung mit dem Sohn und über ihre bipolare Störung, die der Dokumentarfilm bedächtig und mit ergreifender Bildsprache offenlegt.
Durch die ehrliche und bewegende Geschichte einer starken Ehefrau und Mutter, die mit bipolarer Störung kämpft, versteht Here One Day es, Isolation und Stigmatisierung zu reduzieren und Menschen und Familien miteinander zu verbinden. Der Film tourt seit Jahren mit einem Aufklärungsprogramm durch Nordamerika (www.hereoneday.com) und ist nun erstmals in Deutschland zu sehen.
USA 2013, R: Kathy Leichter, 76 Min., OV
Vorfilm: Kalt
Der aus Delmenhorst stammende Choreograf Sven Niemeyer erarbeitet für die Gefühle einer Mutter mit postnataler Depression einen ergreifenden Ausdruck, für den er auf dem Mental-Health Filmfestival London und zahlreichen internationalen Festivals geehrt wurde. Ein Tanz über Isolation, Schuld, Stärke und den Wunsch, zu lieben.
D 2017, Regie: Sven Niemeyer, 4 Min., ohne Dialog