1928 macht der Vicomte de Noailles dem Künstler Man Ray den Vorschlag, in seiner hypermodernen Villa einen Film zu drehen. Les mystères du château du dé erzählt eine surreale Geschichte um zwei Reisende. Neben dem kubistischem Gebäude und Garten inszeniert der Film Skulpturen von Picasso und Miró. Er wurde zum Klassiker der französischen Filmavantgarde. Jahrzehnte später begibt sich der deutsche Experimentalfilmer Klaus Telscher erneut in die seit den 1970ern leerstehende Villa. Sein Protagonist, ein Fotograf, ist auf der Suche nach einer verlorenen Zeit und trifft auf Schatten der Vergangenheit, die zu Tonfragmenten aus Godards Le mépris den leeren Raum füllen. La Reprise ist ein vielschichtiges poetisches Werk, in dem Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion auf geheimnisvolle Weise mit Zitaten der Kunst- und Filmgeschichte korrespondieren. Der Film, eine der schönsten Hommagen der Filmavantgarde, erhielt 1995 den Preis der Jury der AG der Filmjournalisten.
Di 9.12.2014, 20:30 Uhrim CITY 46, mit einer Einführung von Tobias Dietrich | Universität Bremen
Die Filme:
| Les mystères du château du dé | Man Ray | F 1929 | 35mm | s/w | stumm | 27:00 Min.
| La Reprise | Klaus Telscher | D 1995 | 16mm | s/w | 62:00 Min.