2010 veröffentlichte Byung-Chul Han einen der wichtigsten zeitdiagnostischen Essays unserer Zeit über die pathologische Landschaft einer globalen Gesellschaft, die sich durch ihre durchorganisierten, gläsernen, informationsübermüdeten Mitglieder auszeichnet. Fünf Jahre später begleitet der Essayfilm den südkoreanischen Philosophen durch seine Wirkungsstätten in Berlin und Seoul. Ihm zufolge sind Depression und Burn-Out mehr als zu behandelnde Krankheiten, sondern Anzeichen für eine Gesellschaft am Übergang von immunologisch-wettbewerbsorientierten zu neuronalen Denk-, Handlungs- und Informationspraktiken, bei denen man im Kampf mit sich selbst steht.
Die Filmemacherin Isabella Gresser, Visual Artist und ehemalige Schülerin bei Marina Abramovic, hat in zweijähriger Eigeninitiative eine angemessene audiovisuelle Umsetzung des Buchs geschaffen. Sie ermöglicht einen verständlichen und eindringlichen Zugang zum komplexen philosophischen Werk Hans.
D 2015, R: Isabella Gresser, mit Byung-Chul Han, Park-Chan Wook, 61 Min., OmU