Am Dienstag, den 26. Oktober, feierte die Diginomics Research Group im Rahmen der CAMPUS CITY Veranstaltungsreihe das 50. Jubiläum der Universität Bremen mit ihrer Panel-Diskussionsreihe „Bremer Digitalökonomie 2025-2030“.
Nach einer Begrüßungsrede durch Prof. Dr. Jörg Freiling startete das erste Panel mit dem Thema „Erfolgreiches Zusammenspiel von Mensch und Technik in der Arbeit: Ersetzen Technik und Automation den Menschen oder werden sie zum Teamplayer?“ unter der Leitung von Prof. Dr. Vera Hagemann. An der Diskussion nahmen Prof. Dr. Linda Onnasch, Professorin für Ingenieurspsychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, André Biestmann, Betriebsleiter der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH am Standort Bremen, sowie Bastian Müller, Referent für Innovation, Digitalisierung und neue Themen bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, teil. Das Panel beschäftigte sich mit der Frage, inwiefern Mensch und Technik zukünftig in der Arbeit zusammenspielen werden. Die Panelisten waren sich einig, die Technik und Automation die Arbeit des Menschen nicht vollständig ersetzen, sondern der Mensch wird immer noch die Handlungsmacht behalten. Die Technik wird auch zukünftig eher als eine den Menschen unterstützende Kraft angesehen.
Das zweite Panel beschäftigte sich mit dem digitalen Gründungssupport in Form von virtuellen Inkubatoren und Akzeleratoren am Standort Bremen. Prof Dr. Jörg Freiling lud hierzu Reenie Vietheer, Gründerin des Start-ups embauerment, Sinah Vogel vom GO! Start-up Zentrum in Oldenburg, und wiederum Bastian Müller zur Diskussion ein. Die Panelisten teilten mit dem Plenum ihre Erfahrungen, die sie seit der Pandemie mit digitalen Gründungssupport gemacht haben. Es wurde thematisiert, dass die Pandemie zur schnellen Digitalisierung von physischen Inkubatoren gedrängt hat und so neue Potenziale ans Licht kamen. Erfahrungen aus rein virtuellen Inkubatoren zeigen auch, dass zwischenmenschliches Vertrauen und Zugehörigkeit bei richtiger Leitung des Inkubators ohne Weiteres digital möglich sind. Dennoch waren sich die Panelisten einig, dass auch weiterhin physische Zusammentreffen der Teilnehmer des Inkubators vorteilhaft sind und durch digitale Treffen nicht gänzlich ersetzt werden können.
Im dritten Panel diskutierte Prof. Dr. Lars Hornuf mit seinen Gästen Frank Haberkorn, Geschäftsleiter der Bremer Versandwerk GmbH, und Prof. Dr. Christoph Schmid, Direktor des Zentrums für Europäische Rechtspolitik zum Thema „Vom Unternehmen zum Online-Marktplatz: Fluch und Segen der Technologie-Riesen“. Es ging um die Monopolstellung Amazons im deutschen Onlinehandel sowie deren Auswirkung auf regionale Onlinehändler, die auf der Amazon-Plattform ihre Waren auf einem Marktplatz anbieten. In der Diskussion wurde deutlich, dass die Aktivitäten auf Amazon eine gewisse Abhängigkeit gegenüber Amazon mit sich bringen, aber auch ein Wachstumstreiber sind. Abschließend wurde festgehalten, dass sich Amazons führende Marktposition im Onlinehandel nicht mehr verhindern lässt, der Markt aber immer noch Raum für neue Marktplatzbetreiber bietet.
Im Anschluss der Veranstaltung fanden sich die Gäste zum Netzwerken und interessanten Gesprächen zusammen.