Geschichte des Musikunterrichts in Bremen
Dissertationsvorhaben von Erik M. Kirchgäßner
Eine Geschichte des Musikunterrichts in Bremen wurde bislang noch nicht vorgelegt, auch diesbezügliche Ansätze existieren nicht. Theoretisch flankiert durch das interdisziplinär ausgerichtete »Ideen-Programm« der französischen und frankophonen Historikergruppe rund um die Zeitschrift der Annales wird im Rahmen der geplanten Studie versucht, diesem Forschungsdesiderat angemessen zu begegnen. Mithilfe Fernand Braudels Konstrukt der longue durée (1958), der Zentrierung des Plurals als „grammatische[r] Modus der Relativität“ (Bloch ed. 1949) sowie der Anlehnung an das Konzept der histoire sérielle bzw. histoire quantitative als Wegbereiter moderner Sozialgeschichte wendet sich die Studie reflektiert von einer reinen Ereignisgeschichte ab, ohne diese dabei zu vernachlässigen. So wird der Fokus mittels eines Längsschnittes auch auf die Erkenntnis des Allgemeinen, Überdauernden und somit Struktur-Generierende innerhalb des Musik-Lehrens, -Lernens und des Musikunterrichts an den höheren Schulen Bremens gelegt. Nicht nur das, „was blinkt, was überrascht und amüsiert“ (Braudel 1941) ist folglich Gegenstand der Untersuchung, sondern insbesondere die unbewegten, zumeist unbemerkten Entwicklungen über Jahrzehnte und Jahrhunderte. Durch die Auswertung und Analyse historischer Quellen sowie quantitativer und quantifizierter Daten verzahnt die geplante Dissertation dezidiert Historische und Empirische Musikpädagogik.
Erik M. Kirchgäßner ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Alexander J. Cvetko am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Bremen. Weitere Informationen finden Sie hier.