Problemlösen im Musikunterricht aus historischer Perspektive – Eine Quellenstudie
Dissertationsvorhaben von Julia Müller
„Ach Jung, da weiß man sich doch zu helfen.“ (Fritz Jöde, 1914)
Julia Müller befasst sich in ihrem Dissertationsvorhaben mit Problemlösen im Musikunterricht. Dabei legt sie ihren Schwerpunkt auf eine historische Perspektive. Ausgehend vom Kompetenzbegriff versucht sie in das Problemlösefeld einzuführen und Problemlösen unter Berücksichtigung anderer Disziplinen begrifflich zu erläutern.
Nach einer gründlichen Quellenrecherche hinsichtlich Unterrichtsdarstellungen im Musikunterricht der letzten ca. 150 Jahre soll geklärt werden, was Problemlösen speziell im Musikunterricht bedeuten kann. Möglicherweise gelingt es, diese zu kategorisieren und in ein Modell einzubetten. Eine Herausforderung, die sich bezüglich der historischen Forschung in der Musikpädagogik ergibt, stellen die Quellen dar. Bis heute gibt es kaum eine systematisierte Zusammenstellung von Unterrichtsdarstellungen der verschiedenen Jahrhunderte. Lediglich Wilhelm Kramer dokumentierte rund 170 Jahre musikpädagogische Schulpraxis.
Zwar ist das Problemlösen an sich keine neue Thematik und wurde sowohl in der Musikpädagogik, als auch in sämtlichen anderen Fachdidaktiken aufgegriffen, aber gerade in Bezug auf die Musikpädagogik fehlt eine historische Betrachtungsweise bisher gänzlich und scheint daher ein lohnendes Forschungsfeld zu sein. Problemlösend zu unterrichten ist in der schulischen Musikpraxis der letzten Jahrhunderte zwar kein Novum, doch hat eine wissenschaftliche Reflexion mit theoriebildendem Impetus bisher kaum stattgefunden.
Die Arbeit wird von Prof. Dr. Alexander J. Cvetko betreut.
Julia Müller, Studium der Fächer Musik und Sportwissenschaften für das Lehramt an Gymnasien an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen und Universität Konstanz.