Musiktherapie in Grundschulen

Musiktherapie in Schulen zu integrieren ist insbesondere im Zuge der Umstellung auf ein inklusives Schulsystem ein hochaktuelles Thema, da der Bedarf an Unterstützung – hier mit einem spezifischen Fokus auf Kinder und Jugendliche mit sozial-emotionalen Auffälligkeiten – an Schulen enorm gestiegen ist. Dass Musiktherapie bei Kindern und Jugendlichen wirksam ist, konnte in klinischen Studien gezeigt werden. Erfahrungsberichte verdeutlichen weiterhin, dass Musiktherapie auch in der Schule sehr fruchtbar ist, allerdings fehlen wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse. Genau an diesem Punkt setzt das Forschungsprojekt an. Im Mai 2017 fand ein internationales interdisziplinäres Symposium zu diesem Thema statt, um den aktuellen Forschungsstand zu erarbeiten und zu diskutieren. Ein Sammelband mit Beiträgen des Symposiums ist 2018 erschienen.
In Fokusgruppeninterviews mit Schulleitungen und pädagogischem Personal in zwei Bremer Grundschulen wurden der Unterstützungsbedarf und die Offenheit gegenüber Musiktherapie in Schulen untersucht. Es zeigten sich ein großer Bedarf und eine Offenheit. Insbesondere wurde ein Unterstützungsbedarf für sogenannte stille (ausdrucksgehemmte, in sich gekehrte) und sogenannte laute (unruhige, aggressive) Kinder festgestellt. Für diese Zielgruppe wird gerade ein Antrag für ein Forschungsprojekt gestellt. Der aktuelle Arbeitstitel lautet „Mixed-Methods Experimental Study einer musiktherapeutischen Intervention für Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse von Regelschulen mit einem besonderen Fokus auf stille und laute Kinder“.

Kontakt: Dr. Anne-Katrin Jordan

Kooperationspartner:

Dr. sc. mus. Sandra Lutz Hochreutener, PD Dr. phil. habil. Blanka Hartmann, Prof. Karin Holzwarth, Prof. Dr. Karin Schumacher, Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Stegemann

Laufzeit:

seit 2016

Finanzierung:

Post-Doc Initiative Plus, Impulsförderung der Universität Bremen

DAAD

Veröffentlichungen:

Jordan, A.-K., Pfeifer, E., Stegemann, T. & Lutz Hochreutener, S. (Hrsg.). (2018). Musiktherapie in pädagogischen Settings. Impulse aus Praxis, Theorie und Forschung. Münster: Waxmann.

Jordan, A.-K. (2017). Impulse für Inklusion und Integration. Musiktherapeutische Umschau, 38 (3), 278–281.

Jordan, A. K., & Derrington, P. (2017). Conference report: "International symposium 'Music therapy' in educational settings". Approaches: An Interdisciplinary Journal of Music Therapy, First View (Advance online publication), 1-3.

Jordan, A.-K., Menebröcker, E. & Tüpker, R. (2016). Can music therapy support language development of primary school children?, Nordic Journal of Music Therapy, 25:sup1, p. 135, DOI: 10.1080/08098131.2016.1180171

Jordan, A.-K., Menebröcker, E. & Keil, N. (2016). Zur Sprache finden. Evaluation eines integrativen musiktherapeutischen Förderprojekts in der Grundschule. Musiktherapeutische Umschau, 37, (2), S. 125–137.

Vorträge

Jordan, A.-K. , Pfeifer, E., Lutz Hochreutener, S.,  Stegemann, T., Derrington, P. & Nebelung, I. (2019). Music therapy in educational settings – theory, practice, and research in five European countries. Roundtable auf der EMTC-Tagung vom 26.-30.06.2019 in Aalborg, Dänemark.

Jordan, A.-K. (2017). Music Therapy in Schools. Search Strategies for a Systematic Review. Posterpräsentation auf der DGM-Tagung in Hamburg vom 15. - 17. September 2017.

Jordan, A.-K. (2017). Comparing different music therapy intervention methods in German schools. Vortrag auf dem 15th World Congress of Music Therapy vom 04.-08. Juli 2017 in Tsukuba, Japan.

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