Das Seminar gibt eine Einführung in die Methode der Oral History, eine Praxis innerhalb der Geschichtswissenschaften. Es geht bei dieser Methode um die Definition und Handhabung historischer Quellen. Erinnerungsinterviews mit Zeitzeugen, Archivierung und Aufarbeitung, sowie Auswertung der Interviews spielen eine besondere Rolle.
Die Aktualität dieser Technik wird beispielsweise durch Dokumentationen auf der Plattform Netflix deutlich, bei denen Betroffene interviewt und ihre Erinnerung zu einem bestimmten Ereignis aufgearbeitet werden.
Durchgeführt wird die Lehrveranstaltung von den Gründern der Organisation „Arbeit an Europa e.V.“, dessen zentrales Projekt „European Archives of Voices“ die inhaltliche Grundlage für die Auseinandersetzung mit der Oral History bildet.
Die Teilnehmenden setzten sich intensiv mit den erzählten Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der europäischen Einigungsgeschichte aus verschiedenen Ländern, von Dänemark bis Belarus, auseinander. Sie analysieren die Schlüsselmomente und Spannungsfelder ihrer Geschichten und tragen sie zu einem umfassenden Bild der Erinnerungskultur Europas im 20. Jahrhundert zusammen. Ergänzt wird das Seminar durch interessante Gastvorträge, die die zeitgenössische Erinnerungsgeschichte zum Diskussionsgegenstand machen.
Wir haben das Seminar im Rahmen unseres Studiums als sehr gewinnbringend empfunden. Es hat uns einen guten Einblick in die Theorie und Praxis der Oral History verschafft. Auch für die sozialwissenschaftliche Ausrichtung unseres Studiums verschaffte es uns einen grundlegenden Kenntnisgewinn.
(Text v. Tatjana u. Katinka, IES-Studierende)