Über das Projekt
Im sozialwissenschaftlichen Citizen-Science-Projekt „GINGER – Gemeinsam Gesellschaft erforschen“ (verantwortet vom Zentrum für Arbeit und Politik/Universität Bremen und in Kooperation mit lokalen sozialen bzw. Bildungseinrichtungen) bearbeiten Bürger*innen und Wissenschaftler*innen Fragen zum Thema „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ mit Hilfe digitaler Tools. Die Bürger*innen werden befähigt, selbst Daten zu erheben, im Dialog mit Wissenschaftler*innen zu interpretieren und auszuwerten sowie der wissenschaftsinternen/-externen Öffentlichkeit zu kommunizieren. Mehrtägige Forschungsevents, sog.. „Public Research Sprints“, ergänzen die kontinuierliche Forschung.
Unsere demokratische Gesellschaft steht vor vielfältigen Herausforderungen. Wie wichtig die Untersuchung gesellschaftlichen Zusammenlebens ist, zeigt aktuell die Corona-Pandemie, die das individuelle wie das soziale Leben herausfordert. Es heißt, man könne die Krise nur zusammen bestehen. Gleichzeitig wird deutlich, wie unterschiedlich die Menschen von ihr betroffen sind und auf sie reagieren. Was bedeutet „zusammen“ und „gemeinsam“ in einer Krise, mit der alle einen individuellen Umgang finden müssen? Fühlen wir uns mehr verbunden oder dominiert das Gefühl der Ungleichheit?
Ziel des Projekts GINGER ist es, das Phänomen des gesellschaftlichen Zusammenhalts gemeinsam mit euch zu untersuchen. Es ergeben sich u. a. folgende Fragestellungen, die erforscht werden können:
Was verstehen wir unter „gesellschaftlichem Zusammenhalt“, und welche Bedeutung hat er in unserem Alltag?
Was stärkt gesellschaftlichen Zusammenhalt, was schwächt ihn?
Wo in unserem Alltag (z. B. innerhalb von Familie, Schule, Arbeit, Sport) erleben wir ihn?
Eine Übersicht, woran die Teilnehmer*innen aktuell forschen, ist auf der Seite Einblicke zu finden.
Das Projekt GINGER ist für alle von Interesse, die sich für gesellschaftliche Fragestellungen und sozialwissenschaftliche Forschung interessieren und die gesellschaftlich, sozial oder politisch aktiv sein möchten oder es bereits sind.
Ihr könnt individuell oder in Gruppen eigene Fragestellungen rund um das Phänomen „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ erforschen. Das Projekt ist so konzipiert, dass ihr den Grad eurer Beteiligung selbst bestimmen könnt: Insgesamt ist es möglich, selbst Daten zu erheben (z.B. in Form von selbstgeführten Interviews), diese im Dialog mit Wissenschaftler*innen auszuwerten und zu interpretieren sowie für die wissenschaftsinterne wie -externe Öffentlichkeit aufzubereiten und zu kommunizieren.
Um euch bei euren Forschungen zu unterstützen und zu begleiten, bieten wir vorab und während der Projektlaufzeit Tutorials in drei Bereichen an: a) Grundlagen des sozialwissenschaftlichen Arbeitens, b) Software-Tutorials für die Datenerhebung, -archivierung, -aufbereitung und -präsentation und c) Kommunikationstrainings für die öffentliche Darstellung von Forschungsergebnissen.
Für den Forschungsprozess wird das am Zentrum für Arbeit und Politik (zap) angesiedelte, digitale sozialwissenschaftliche Forschungslabor „D3-Lab“ zu einem offenen Forschungsort. Dort steht eine räumliche und digitale Infrastruktur bereit, um eure individuellen Fragestellungen zu erforschen. Im D3-Lab werden eure Projektarbeiten über eine digitale Plattform dokumentiert, archiviert und zugänglich gemacht. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen werden die Daten anschließend ausgewertet und interpretiert. D.h. im Austausch werden Schlüsselbegriffe und wiederkehrende Themen identifiziert und geclustert, um dem gesellschaftlichen Diskurs zum Thema „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ näher zu kommen. Zudem habt ihr die Möglichkeit, per Blog, Podcast und Online-Artikel selber über Ergebnisse aus dem Projekt zu berichten.
Spezifische Fragestellungen zum Thema „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ werden seit Juni 2020 wissenschaftlich im Rahmen des bundesweit agierenden „Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ) erforscht. Am FGZ-Standort Bremen sind aktuell fünf Teilprojekte damit befasst, das Thema aus unterschiedlicher Perspektive zu erforschen. Das Einbeziehen von Bürgerforschenden ermöglicht es, die Erforschung gesellschaftlicher Phänomene durch eure Perspektive als Gesellschaftsakteur*innen zu erweitern. Durch eure Mitarbeit tragt ihr zu einem besonders umfassenden Verständnis gesellschaftlicher Phänomene bei.
Über den wissenschaftlichen Beitrag hinaus trägt das Projekt GINGER auch dazu bei, die Teilnehmer*innen zur aktiven Teilnahme an der Gestaltung der Gesellschaft zu befähigen und ihre Wissenschaftsmündigkeit zu fördern. Ihr lernt, aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen mithilfe (digitaler) sozialwissenschaftlicher Arbeitstechniken zu analysieren sowie vorhandene Daten- und Informationslagen nach wissenschaftlichen Kriterien zu beurteilen. Indem ihre eure eigenen Lebensräume untersucht, reflektiert ihr euch selbst als Teil der Gesellschaft und in Bezug zu anderen.
Team GINGER
Dr. Julia Gantenberg
Projektleiterin
Meine Aufgaben im Projekt:
- Projektkoordination
- Durchführung und Begleitung der Forschungsformate
- Projektkommunikation
Johanna Stahl
Studentische Mitarbeiterin
Meine Aufgaben im Projekt:
- Projektkommunikation
- Durchführung und Begleitung der Forschungsformate
Sophia Segler
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Meine Aufgaben im Projekt:
- Inhaltliche Konzeption der Formate
- Durchführung und Begleitung der Forschungsformate
- Projektevaluation
Philip Roth
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Meine Aufgaben im Projekt:
- Durchführung und Begleitung der Forschungsformate
- Projektevaluation
Kooperationen
Im Projekt arbeiten wir mit unterschiedlichen Trägern und Institutionen innerhalb Bremens und deutschlandweit zusammen. So können wir möglichst viele Blickwinkel auf das Thema "Gesellschaftlicher Zusammenhalt" in die Projektarbeit einbinden. Auf der Seite "Kooperationen" gibt es mehr Informationen zu unserer Projektarbeit.
Zivilgesellschaftliche Kooperationen
- Bildungspark Heilbronn-Franken
- Freiwilligenangentur Bremen
- Gymnasium am Markt, Achim
- Stadt Norderstedt / Stabstelle Nachhaltiges Norderstedt
- terres des hommes Deutschland e. V.
- Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit e. V.(VAJA)
- Wohnschiffprojekt Altona e. V.
- Digitalcourage, Ortsgruppe Braunschweig e.V.
Kooperierende Forschungsinstitute
- Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), Standort Bremen
- Humboldt Universität Berlin
- SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik, Universität Bremen
- Sonderforschungsbereich 1342 "Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik"
- Insitut für Ethnologie und Kulturwissenschaften, Universität Bremen
- YUFE "Young Universities for the Future of Europe"
- Zentrum für Medien, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI), Uni Bremen
- Stiftung Universität Hildesheim & Universität Heidelberg (EPINetz)
Bei Interesse an einer Zusammenarbeit freuen wir uns über eine E-Mail.