F. CIRILLO, WILLIAM COBBING, CHRIS CURRERI, CHARLOTTE DUALÉ, KASIA FUDAKOWSKI & REAL MADRID, ASANA FUJIKAWA, ANNA HERMS, NINA HOFFMANN & KATHRIN SONNTAG, JUDITH HOPF, KRIS LEMSALU, ALEX MÜLLER, ANDREJ POLUKORD, ALBERTA SAUKAITYTÉ, IRENE STRESE, DORIS WEINBERGER, JESSE WINE
In Kooperation mit dem Kunsthaus Hamburg
In Zeiten, in denen zeitgenössische Kunst verstärkt die Bedingungen und Ästhetiken virtueller Realitäten reflektiert, posthumane Theorien virulent sind und die Digitalisierung der Welt eine Faszination an Oberflächen und gefundenen Bildern geschaffen hat, wird parallel eine Kunstproduktion offensichtlich, die bewusst haptische Materialien und (kunst-)handwerkliche Herstellungsprozesse einsetzt.
Das zweiteilige Ausstellungsprojekt Further Thoughts on Earthy Materials in GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen und Kunsthaus Hamburg untersucht, welche Fragestellungen der Hinwendung zu den Techniken und dem Material der Keramik in der künstlerischen Produktion des 21. Jahrhunderts zugrunde liegen.
Further Thoughts on Earthy Materials versammelt Arbeiten einer jüngeren Künstler/innengeneration, die ungewöhnliche Wege im Umgang mit keramischem Material gehen - Arbeiten, die nicht für ein Revival von Traditionen oder eine künstlerische Rückwärtsbewegung stehen, sondern für neue Wege mit traditionellen Verfahren und Themenstellungen. Die Kapitel in Bremen und Hamburg widmen sich dabei unterschiedlich gelagerten Aspekten in zwei Gruppenausstellungen. Das Kunsthaus Hamburg setzt sich mit zeitgenössischen Technologien und Produktionsprozessen auseinander.
Das Ausstellungskapitel in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen nimmt eine Prämisse in den Blick, die den erdhaften Materialien bereits inhärent ist: den Körper.
So zeigt sich die Anwesenheit des Körpers im klassischen keramischen Herstellungsverfahren, indem das Material mit den Händen geformt und aufgebaut wird, die Produzent/innen unvermeidlich Spuren hinterlassen und sich so im Objekt abbilden – was im Ergebnis den Unikatcharakter des Entstandenen wesentlich ausmacht. Aufgrund der dem keramischen Prozess innewohnenden Körperverbundenheit scheint es daher nur folgerichtig, dass der Körper in vielen künstlerischen Auseinandersetzungen mit der gebrannten Erde auch zu einer inhaltlichen Bezugsgröße wird.
In der GAK-Ausstellung äußert sich diese im befragten Material selbst angelegte Perspektive im klassischen keramischen Objekt ebenso wie in der installativen Anordnung, in Film, Fotografie, Diaprojektion oder Performance. Ähnlich weit gefasst sind die Themenstellungen, mit denen körperliche Aspekte mithilfe von Lehm, Ton oder Erde untersucht werden. Körperabbilder, -zustände, -verfremdungen, –grenzen oder -wahrnehmungen werden von unterschiedlichen Perspektiven eingekreist. Fragen nach Körperoptimierungen in neoliberalen Zeiten, der Grenze zwischen Außen- und Innenwahrnehmung oder Geschlechterzuschreibungen werden ebenso verhandelt wie nach dem Verhältnis von Mensch und Tier oder politischen Zuständen.
Kuratiert von Janneke de Vries
Im Anschluss an die Ausstellungen erscheint eine Publikation im Verlag der Buchhandlung Walther König.
Informationen zum umfassenden Begleitprogramm zur Ausstellung finden Sie hier.
GAK GESELLSCHAFT FÜR AKTUELLE KUNST
Teerhof 21
D-28199 Bremen
fon +49 421 500 897
fax +49 421 593 337
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www.gak-bremen.de
ÖFFNUNGSZEITEN
Di-So 11-18 Uhr, Do bis 20 Uhr, Mo geschlossen
EINTRITT
Euro 3.- / Ermäßigt 2.- / Mitglieder GAK frei
Kombiticket mit der Weserburg I Museum für moderne Kunst Euro 10.- / Ermäßigt 6.-