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Neue Szenische Lesung: Aufbruch ins Eis

„Aus den Akten auf die Bühne“ der Universität Bremen und der bremer shakespeare company startet in die zwölfte Runde. „Vom Eis gebissen – Im Eis vergraben“ feiert am 23. Mai im Deutschen Schifffahrtsmuseum und am 28. Mai 2018 im Theater am Leibnizplatz Premiere.

Die szenische Lesung „Vom Eis gebissen – Im Eis vergraben. Geschichten aus der deutschen Polarforschung“, bringt die ersten deutschen Forschungsreisen ins sogenannte ewige Eis auf die Bühne. Sie ist in Zusammenarbeit mit dem Archiv für deutsche Polarforschung des Alfred Wegener Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und seinem Leiter Dr Christian Salewski entstanden. Die Leitung des Projekts haben Dr. Eva Schöck-Quinteros vom Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen und Peter Lüchinger von der bremer shakespeare company (bsc).

Von Freude und Entbehrungen

Worum geht es? Vor 150 Jahren, am 24. Mai 1868, brechen Kapitän Koldewey und elf Mann Besatzung mit dem Segelschiff „Grönland“ in Richtung Arktis auf. Die Fahrt geht als erste deutsche Polarexpedition in die Geschichtsbücher ein. Schon im Juni 1869 startet Koldewey zu der zweiten deutschen Nordpolarexpedition. Was trieb die Polarforscher zu ihren riskanten Reisen in die Eiswüste? Mit welchen Erfahrungen und Erkenntnissen kehrten sie – wenn überhaupt – zurück? Wie veränderten die Ergebnisse ihrer Expeditionen unsere Vorstellungen von der Welt? Welche politischen und wirtschaftlichen Interessen gab es an der Polarforschung? In der Lesung kommen Forscher, wie Alfred Wegener, Johannes Georgi, Fritz Löwe und Ernst Sorge, zu Wort. Sie berichten über ein Leben in Einsamkeit und Kälte, über Konflikte und Freundschaft, über die lange Trennung von ihren Frauen und auch über die Bedeutung der vierbeinigen Begleiter.
Premiere ist am 23. Mai um 19 Uhr im Deutschen Schifffahrtsmuseum und am 28. Mai um 19.30 Uhr im Theater am Leibnizplatz. Weitere Aufführungstermine sind der 12. Juni, und der 20. Juni, jeweils um 19.30 Uhr, im Theater am Leibnizplatz. Die Karten kosten jeweils 13 Euro (ermäßigt 6 Euro).

„Aus den Akten auf die Bühne“ gewinnt Theaterwettbewerb

Studierende der Geschichtswissenschaft und Schauspielerinnen und Schauspieler der bremer shakespeare company entwickeln seit 2007 unter der Leitung von Dr. Eva Schöck-Quinteros und Peter Lüchinger szenische Lesungen aus Originaldokumenten. Ziel ist es, Akten auf der Bühne zum Sprechen zu bringen und so einem breiten Publikum historische Forschung zu vermitteln. Für seine Arbeit ist das Projekt „Aus den Akten auf die Bühne“ bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Vor kurzem gab es erneut Anlass zur Freude: Das Projekt konnte im Ideenwettbewerb „Theater macht Geschichte. Künstlerische Interventionen für die Zukunft“ der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. überzeugen. Für die Realisierung des Stücks „Keine Zuflucht. Nirgends: An Land und auf dem Meer“ erhalten sie 37.000 Euro. Es thematisiert das Versagen der Staatengemeinschaft auf der Konferenz von Evian im Juli 1938, die sich nicht auf die Aufnahme von 500.000 deutschen und österreichischen jüdischen Staatsbürgerinnen und -bürgern einigen konnte. Mit der Auszeichnung verbunden ist eine Lecture Performance im Juni 2018 beim Sommertheater in Leipzig.

Weitere Informationen:

www.sprechende-akten.de
www.shakespeare-company.com/repertoire/vom-eis-gebissen-im-eis-vergraben
www.dsm.museum/info/veranstaltungen/vom-eis-gebissen-im-eis-vergraben.6672.de.html
https://www.awi.de/ueber-uns/service/archiv-fuer-deutsche-polarforschung.html

 
Fragen beantwortet:

Dr. Eva Schöck-Quinteros
Institut für Geschichtswissenschaft
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218-67251
E-Mail: esqprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

Menschen ziehen einen Schlitten durch den Schnee, dahinter ein Pferd
Foto der deutschen Expedition und Überwinterung in Grönland.
Aktualisiert von: Redaktion