Der durch die Coronakrise ausgelöste Digitalisierungsschub zeigt im Zeitraffer die Chancen, aber auch die Herausforderungen der seit Jahren andauernden digitalen Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft. Besonders deutlich wird dies im Bereich der Bildung: Lernprogramme, Videotools und cloudbasierte Dienste boten einen schnellen und auf den ersten Blick nutzendenfreundlichen Ersatz ausgefallenen Präsenzunterrichts. Doch zeigten sich auf den zweiten Blick Probleme beim Datenschutz oder der Bezahlbarkeit der nötigen Lizenzen.
Womit sich Fragen stellen, die weit über die Bewältigung der Coronakrise hinausreichen:
- Wie schaffen wir eine offene Sharing-Economy, die nicht vornehmlich eine monetäre, sondern vielmehr eine geistige Wertschöpfung zum Ziel hat – und damit breite und niedrigschwellige Zugänge für alle unabhängig von Herkunft und Wohlstand ermöglicht?
- Sind Open Source, Open Access, Open Educational Resources und „Open Anything“ Wege hin zu diesem anderen Wertesystem und damit zu einer neuen, einer wirklichen digitalen Souveränität der Lernenden und Forschenden? Oder sind all das nur schöne Utopien?
- Ist dies gar die Chance für Europa, für „die alte Welt“, Ausgangspunkt dieser digitalen Zukunftsvision von Offenheit, Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit und tatsächlicher sozialer Marktwirtschaftlichkeit zu werden? Und was würde dies von den Hochschulen und der Hochschullehre fordern?
- Braucht es eine stärkere Kompetenzorientierung, eine echte Lernendenzentrierung und neue didaktische Konzepte, um die Studierenden zu aktiven Gestaltenden nicht nur des digitalen Raums werden zu lassen?
- Und wie ließe sich dieser Wandel personell, finanziell und infrastrukturell nachhaltig bewältigen, von staatlich getragenen Institutionen in Zeiten angespannter Haushaltslagen?
Diese und weitere Fragen werden auf der Campus Innovation 2021 in unterschiedlichen Formaten gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutiert.
Anmeldeschluss ist Mittwoch, 17. November 2021, 18 Uhr.