WB-Deutschkurs – Wissenschaftliche Begleitforschung zum Modellprojekt "Deutschkurs für kognitiv beeinträchtigte Menschen im Land Bremen"
Das Projekt „WB Deutschkurs“ führt die wissenschaftliche Begleitung zum laufenden Modellprojekt „Deutschkurs für kognitiv beeinträchtigte Menschen im Land Bremen“ durch, das sich an Beschäftigte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen richtet. Die DaZ-Kurse werden im Zuge der Begleitforschung evaluiert sowie eine veränderte Unterrichtsgestaltung erprobt, um Inhalte und Methoden hinsichtlich einer partizipativen Unterrichtsgestaltung optimieren zu können. Die aus der wissenschaftlichen Begleitforschung resultierenden Handlungsempfehlungen sollen die Kursträger dabei unterstützen, das Ziel einer gesamtgesellschaftlich höheren Partizipation der Lernenden zu erreichen.
Da Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, am Arbeitsmarkt oder auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen häufiger Barrieren begegnen, wird im Zuge des Projekts dazu geforscht, wie die Deutschförderung gezielt an die Bedarfe der Teilnehmenden angepasst werden kann. Der Fokus liegt dabei auf Gelingensbedingungen und Möglichkeiten der partizipativen Unterrichtsgestaltung. Darüber hinaus soll durch gezielte, bedürfnisorientierte Deutschförderung eine erhöhte Partizipation in allen gesellschaftlichen Bereichen erreicht werden.
Die wichtigsten Forschungsfragen, die uns dabei leiten sind:
Inwiefern wird der Sprachförderunterricht partizipativ gestaltet?
Welche Bedarfe für eine partizipative Unterrichtsgestaltung sind aus der Sicht der Kursteilnehmenden sowie der Kursleitenden vorhanden?
Wie lässt sich eine partizipative Unterrichtsgestaltung umsetzen bzw. erweitern?
Dabei interessieren uns neben der methodisch-didaktischen Unterrichtsgestaltung vor allem auch das allgemeine Unterrichtsklima, die (unbewussten) Einstellungen der Kursleitenden gegenüber Behinderungen und damit verbundene ableistische Haltungen und Praktiken sowie individuelle und kollektive Zukunftsvorstellungen der Teilnehmenden.
Mit Hilfe verschiedener qualitativer Zugänge werden sowohl der Ist- als auch der Soll-Zustand erhoben. Darauf aufbauend wird eine optimierte Unterrichtsgestaltung geplant, durchgeführt und evaluiert. Als Resultat des Forschungsprojekts werden praktisch anwendbare Handlungsempfehlungen basierend auf Kriterien für eine partizipative Unterrichtsgestaltung verknüpft mit den jeweiligen Bedarfen der Beteiligten zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://www.itb.uni-bremen.de/ccm/projects/projekte/wb-deutschkurs.de
Mitarbeiter*innen
Dr. Franziska Bonna (Projektleitung)
Marija Cubalevska (WiMi)