Sommersemester 2008: "Aus der Neuen Welt"
„Lust auf Musik“
Auf dem Programm standen das romantisch beseelte „Concertino für Flöte und Orchester“ von Cécile Louise Chaminade (komp. 1902) mit der ersten Flötistin des Orchester der Universität, Teresa Schmidt-Kortenbusch, als Solistin. Chaminade ist heute fast vergessen, zu ihren Lebzeiten dagegen war sie weltberühmt; ein Lied von ihr erreichte eine Auflagenhöhe von sagenhaften 200.000 Exemplaren. Im ersten Programmteil des Orchesterkonzertes folgten noch zwei weitere französische Solokonzerte aus derselben Epoche: 1898 komponierte Gabriel Pierné sein „Solo de concert“ für Fagott und Orchester. Pierné war Schüler von Jules Massenet und César Franck und als Organist und Dirigent eine der prägenden Persönlichkeiten des Pariser Musiklebens in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Er dirigierte z. B. die Uraufführungen fast aller großen Orchesterwerke von Debussy und Ravel und auch von Strawinskys „Feuervogel“. In seinem spritzigen „Solo de concert“ spielte der 1. Fagottist des Orchesters der Universität, Martin Heinze, das Solo-Fagott. Camille Saint-Saëns (1835 - 1921) ist eine Generation älter als Chaminade und Pierné und kombinierte französischen Esprit mit vollendeter Beherrschung des klassischen kompositorischen Handwerks. Seine berühmte „Introduction et Rondo capriccioso“ für Violine und Orchester, komp. 1870, ist ein exzellentes Beispiel dafür. Das virtuose Violinsolo spielte als Gast der zur Zeit in Hamburg lebende kanadische Geiger Ian Mardon. Nach der Pause hat das Orchester eines der beliebtesten Werke der Orchesterliteratur überhaupt aufs Programm gesetzt, Antonin Dvořáks Sinfonie Nr. 9 "Aus der neuen Welt" (komp. 1893). Bei der Erarbeitung dieser anspruchsvollen Sinfonie ist das Orchester dankenswerterweise durch die Bremer Philharmoniker unterstützt worden, mit denen die Universität seit drei Jahren durch eine fruchtbare Kooperation verbunden ist.
Programm, Ausführende und Konzertdaten
Programm
Cécile Louise Chaminade (1857 - 1944), Concertino für Flöte und Orchester D-Dur op. 107, komp. 1902
Querflöte: Teresa Schmidt-Kortenbusch
Gabriel Pierné (1863 - 1937), Solo de concert für Fagott und Orchester op. 35, komp. 1898
Fagott: Martin Heinze
Camille Saint-Saëns (1835 - 1921), Introduction et Rondo capriccioso für Violine und Orchester op. 28, komp. 1870
Violine: Ian Mardon/Hamburg
Pause
Antonín Dvořák (1841 - 1904), Sinfonie Nr. 9 e-Moll "Aus der neuen Welt", op. 95, komp. 1893
Adagio/Allegro molto – Largo – Scherzo – Allegro con fuoco
Ausführende
Teresa Schmidt-Kortenbusch/Querflöte
Martin Heinze/Fagott
Ian Mardon/Violine
Konzertmeister: Bernd Merkel
Coaching Streichinstrumente: Karola von Borries/Cellistin der Bremer Philharmoniker
Coaching Holzblasinstrumente: Martin Stoffel/1. Klarinettist der Bremer Philharmoniker
Coaching Blechblasinstrumente: Stefan Ruf/1. Trompeter der Bremer Philharmoniker
Orchester der Universität Bremen
Leitung: Susanne Gläß
Konzerte
Sonntag, 29. Juni 2008, 18 Uhr, Gutsscheune Stuhr/Varrel
Mittwoch, 2. Juli 2008, 19.30 Uhr, Garten des Hauses am Walde/Bremen