Professor Alexandre Bohas hat zusammen mit den Professoren Aseem Kinra und Michael J. Morley den neuen Beitrag "Perlmutter revisited: revealing the anomic mindset" im Journal of International Business Studies veröffentlicht. Die Studie hebt kognitive Einschränkungen und Verhaltensweisen von Managern hervor, die beim Management globaler Geschäftsprozesse und der Anpassung an ein internationales Unternehmensumfeld berücksichtigt werden sollten. Das empirisch belegte Managerverhalten, welches als anomische Denkweise beschrieben wird, resultiert aus einer ex-post statt ex-ante Reaktion des Managements nach einer längeren Zeit der internationalen Tätigkeit. Die anomische Denkweise wird dabei als ein Bestand an Wissen, kognitiven und psychologischen Attributen konzeptualisiert, die dazu führen, dass Manager die einem sich verändernden sozioökonomischen Kontext ausgesetzt sind Zuflucht in veralteten Weltanschauungen suchen. Die Studie deckt somit die Diskrepanz zwischen international operierenden Unternehmen und deren Entscheidungsträgern im globalen Wertschöpfungsumfeld auf und eröffnet interessante Perspektiven für die Entscheidungsfindung und die Informationsstrukturen des globalen Supply Chain Managements. Es stellt sich beispielsweise die Frage, wie von lokalen und globalen Präferenzen geprägte Verhaltensmuster im Hinblick auf strategisch-globale Supply-Chain Entscheidungen berücksichtigt werden sollten. Ebenso impliziert die Studie, dass die Forschung zur Digitalisierung in globalen Lieferketten kulturell bedingte Muster der Technologieanwendung und -interpretation einbeziehen sollte, um die Komplexität der Realität des globalen Lieferkettenmanagements widerzuspiegeln.
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