BUG 2017
Lehrerbildung: regional - national - global
30. Bremer Universitäts-Gespräche am 02. und 03. November 2017
Das Thema
Der Lehrerberuf ist einer der Berufe, über den wir unsere Gesellschaft am stärksten heute und morgen gestalten. Hannah Arendt formulierte dies in ihrer Bremer Rede zur „Krise der Erziehung“ (1958) so: „Wer die Verantwortung für die Welt nicht übernehmen will (…), darf nicht mithelfen, Kinder zu erziehen“. Wer bildet Kinder und Jugendliche an Schulen in der gesamten für die Entwicklung kritischen Phase ihrer Kindheit und Jugend aus und prägt sie damit nachhaltig? Wie und mit welchen Zielen geschieht dies? Welcher Qualifikationen bedarf es dafür? Wer stellt auf welcher Grundlage welche Erwartungen an Schule, Lehrkräfte, Lehrerbildung und das Bildungswesen? Diese Fragen haben angesichts weitreichender gesellschaftlicher und sozialer Veränderungen in den vergangenen Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Für die Schule und die Lehrkräfte als deren zentrale Akteure stellt sich die Frage, ob und wie sie auf diese Veränderungen reagieren sollen. Aktuell sind Migration und Digitalisierung – zwei ganz unterschiedlich gelagerte Themen – zentrale Herausforderungen für Schule und Lehrerbildung. Zusätzlich intensivieren der deutsche PISA-Schock und die Hattie-Studie, die die Lehrkraft als wesentlichen Faktor für gelingenden Unterricht exponiert hat, die wachsende Erwartungshaltung an Lehrkräfte und damit an die Lehrerbildung. So scheint heute vielfach wie selbstverständlich Konsens darüber zu herrschen, dass Lehrkräfte nicht nur hervorragend qualifizierte Expertinnen für ihr Fach und professionell ausgebildete Pädagogen sind. Zugleich werden ihnen auch Aufgaben unter anderem als Sprachförderer, Integrationshelferin und Karriereberaterin übertragen. Ob und wenn, ja, wie diese Ziele und Aufgaben durch (zukünftige) Lehrkräfte erreicht, umgesetzt und bewältigt werden (sollen), ist heute mehr denn je ein Anliegen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Die Frage, welche Aufmerksamkeit wir der Lehrerbildung widmen, ist nicht mehr und nicht weniger als die Frage danach, wie wir in Hannah Arendts Worten unserer Verantwortung für das „Leben und Werden des Kindes wie für den Fortbestand der Welt“ gerecht werden. Vor diesem Hintergrund erscheint eine grundlegende kritische Reflexion dieser enormen Verantwortung geboten, die mit der Lehrerbildung einhergeht.
Programmheft 2017
Die 30. Bremer Universitäts-Gespräche 2017
Die 30. Bremer Universitäts-Gespräche haben am 2. und 3. November 2017 stattgefunden.
Thema: Lehrerbildung in deutscher und internationaler Perspektive
Die wissenschaftliche Koordination lag bei Prof. Dr. Sabine Doff.
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Datum | Informationen | Aufzeichnung |
02.11.17 | Who educates the educators? Teacher education now Dozent: Prof. Dr. Gert BiestaUhrzeit: von 18:00 bis 18:30 | Mobile Lecture |
02.11.17 | Dauerbaustelle Lehrerbildung: Zwischen Ansprüchen und Möglichkeiten Dozent: Prof. Dr. Ewald TerhartUhrzeit: von 18:30 bis 19:00 | Mobile Lecture |
03.11.17 | Panel 1: Welches Leitbild legen wir für eine zeitgemäße Lehrerbildung zugrunde? Uhrzeit: von 09:15 bis 10:30 | Video |
03.11.17 | Panel 2: Wie soll eine zeitgemäße Lehrerbildung mit zentralen inneren und äußeren Herausforderungen umgehen? Dozent: PodiumsdiskussionUhrzeit: von 11:00 bis 12:15 | Mobile Lecture |
03.11.17 | Panel 3: All-in-one oder master of none? Was motiviert Lehramtsstudierende und zukünftige Lehrkräfte für ihre Berufswahl? Was wird von ihnen erwartet? Dozent: PodiumsdiskussionUhrzeit: von 13:30 bis 14:45 | Video |
03.11.17 | Panel 4: Beyond the nation - Lehrerbildung regional, national, global - Möglichkeiten und Grenzen Dozent: PodiumsdiskussionUhrzeit: von 15:15 bis 16:30 | Video |