AMADEE-20 Mars Simulation

AMADEE-20

Projektbeschreibung

Aktuelles: AMADEE-20 Projekt ist in der Negev-Wüste gestartet.

AMADEE-20 ist eine analoge Mars-Simulation, die in der Negev-Wüste in Israel stattfindet. Das Projekt wird vom Österreichischen Weltraumforum (ÖWF/OeWF) geleitet und von der israelischen Raumfahrtagentur ausgerichtet. Eine sechsköpfige analoge Astronauten-Crew wird vier Wochen lang im Ramon-Krater in der Negev-Wüste, der als topografische und geologische Modellregion für den Roten Planeten dient, ausgewählte Aspekte einer bemannten Marsmission nachstellen.

Ein Missionsunterstützungszentrum in Österreich wird die Besatzung unterstützen, indem es das "Bodensegment" einer tatsächlichen Marsmission nachahmt. Das Mission Support Centre umfasst Operationsteams, Flugplaner, wissenschaftliche Fernunterstützung und die Infrastruktur, die notwendig ist, um eine komplexe Reihe von Experimenten in den Bereichen Technik, Geowissenschaften und menschliche Faktoren zu koordinieren.  Diese Mission ist die 13. Mission dieser Art, die vom Österreichischen Weltraumforum geleitet wird.

Ziel der Mission ist es, das Verhalten von Geräten zu untersuchen, die den gleichzeitigen Einsatz von Instrumenten und Roboterfahrzeugen mit "Human-in-the-Loop", einschließlich Raumanzugssimulatoren auf Forschungsniveau, beinhalten. Darüber hinaus sollen Plattformen für die Erprobung von Techniken zur Erkennung von Leben oder geowissenschaftlichen Verfahren sowie robotische Hilfsmittel entwickelt werden, die ein hohes Situationsbewusstsein bieten und die Sichtbarkeit der Planetenerkundung katalysieren. Schließlich soll das Know-how für das Management von bemannten Missionen zum Mars entwickelt werden, indem ein realistischer Entscheidungsfindungsrahmen für die Missionsunterstützung eingesetzt wird. Wenn Sie mehr Informationen über die Mission haben möchten, besuchen Sie bitte die folgende Website: oewf.org/en/portfolio/amadee-20/.

Das Projekt "An experiment to monitor team processes, crew cohesion and performance in interdependently working teams", genannt INTERTEAM, findet im Rahmen der AMADEE-20 Mission statt. Das Projekt wird von Prof. Dr. Vera Hagemann (Universität Bremen, Fachbereich Wirtschaftspsychologie und Personalmanagement) und Dr.-Ing. Christiane Heinicke (Universität Bremen, ZARM - Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation) geleitet. Da die Besatzung zu einem High Responsibility Team (HRT) gehört, ist sie bei der hochgradig interdependenten Arbeit in komplexen Situationen einer Vielzahl von Stressoren ausgesetzt, was die ohnehin schon hoch belastete mentale Arbeitsbelastung noch verstärkt. Um erfolgreich zu sein, müssen die Teammitglieder ihre Kommunikation anpassen, indem sie ihre Ziele neu priorisieren und die Arbeitslast dynamisch umverteilen. Neben der Situationskomplexität ist die Crew mit sozialer Komplexität oder Crew-Komplexität konfrontiert, die sich aus der Vernetzung mehrerer Agenten durch Koordinationsanforderungen ergibt. Um diesen Herausforderungen effektiv begegnen zu können, sind Teamprozesse für eine erfolgreiche Teamarbeit und eine hohe Teamleistung von Bedeutung. Teamprozesse sind die Mittel, mit denen Teammitglieder interaktiv zusammenarbeiten, um verschiedene Ressourcen zu nutzen und sinnvolle Ergebnisse zu erzielen. Die zentralen Teamprozesse sind Übergangs-, Handlungs- und interpersonelle Prozesse. Sie treten in Zyklen gemeinsamer Handlungen, so genannten Episoden, auf und wiederholen sich. Daher ist eine kontinuierliche Abstimmung durch Kommunikation der Teammitglieder notwendig, um eine gesteuerte Koordination der Handlungen zu ermöglichen. Über die Zusammenhänge zwischen den wiederkehrenden Übergangs-, Handlungs- und interpersonellen Prozessen innerhalb der Episoden und der kollektiven Orientierung der Teammitglieder, der Kommunikation und dem erlebten Stress im Team, der wahrgenommenen Arbeitsbelastung und der Entwicklung von Kohäsion, Gruppeneffektivität, Arbeitszufriedenheit und Arbeitsengagement sowie der Teamleistung ist wenig bekannt. Ziel des INTERTEAM-Projekts ist es daher, Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen den Prozessen und den anderen Konstrukten sowie deren Bedeutung für die Teamleistung zu gewinnen, um die Arbeit der Crew und der HRTs im Allgemeinen sicherer und effektiver gestalten zu können.

 

Publikationen im Projekt hier 

 

Projektpartner:

Dr.-Ing. Christiane Heinicke

Universität Bremen

ZARM - Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation

Dr.-Ing. Christiane Heinicke ist Leiterin des Projekts Moon and Mars Base Analog (MaMBA).
Sie kam 2017 zum ZARM, nachdem sie im Rahmen eines von der NASA geförderten Projekts ein Jahr lang selbst in einer simulierten Mars-Basis gelebt hat.
Ihr Hintergrund ist Physik (M.Sc.) und Ingenieurwesen (Dr.-Ing.).

https://www.uni-bremen.de/spacemat2020/programme/scientific-programme/spacemat-2020-speakers/christiane-heinicke-zarm

https://www.zarm.uni-bremen.de/de/

Prof. Dr. Vera Hagemann

Universität Bremen

Fachbereich Wirtschaftswissenschaft

Leiterin des Fachgebiets Wirtschaftspsychologie und Personalmanagement

Lara Watermann 

Universität Bremen

Studentische Hilfskraft im Fachgebiet Wirtschaftspsychologie und Personalmanagement

 

Host agencies:

Austrian Space Forum (Österreichisches Weltraumform – ÖWF/OeWF)

Das Austrian Space Forum ist eine der führenden Institutionen, die marsanaloge Missionen durchführen und damit den Weg für die zukünftige menschliche Erkundung des Roten Planeten ebnen. Experten aus den unterschiedlichsten Disziplinen sowie der Raumfahrt bilden den Kern der kontinuierlichen Arbeit des OeWF. Die OeWF arbeitet in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Institutionen aus Wissenschaft und Industrie an der Spitze der wissenschaftlichen Forschung. Darüber hinaus leistet die OeWF einen wesentlichen Beitrag zur Begeisterung und Ausbildung junger Menschen in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Ingenieurwesen.
Das OeWF betreibt interdisziplinäre Forschung auf höchstem Niveau. Das Forum ist spezialisiert auf Weltraumwissenschaften, (menschliche) Marsexploration, Erdbeobachtung und Astrobiologie. Die Arbeiten werden in peer-reviewed Journalen publiziert, auf wissenschaftlichen Konferenzen präsentiert und sowohl an Fachleute als auch an die Öffentlichkeit kommuniziert. Darüber hinaus bildet das Österreichische Weltraumforum eine Schnittstelle für die österreichische Raumfahrtbranche. Es schlägt Brücken zwischen der Raumfahrtindustrie, der Wissenschaft, politischen Institutionen, Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern sowie der Öffentlichkeit. Das OeWF ist eine unabhängige und kompetente Anlaufstelle innerhalb des österreichischen bzw. europäischen Raumfahrtsektors. Es initiiert, unterstützt und vernetzt Karrieren. Das Forum bietet Studentenpraktika, Projektbeteiligungen, betreut Absolventen an Universitäten und ermöglicht die Teilnahme an Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Das OeWF baut und fliegt, erklärt und inspiriert. Hardware, Hands-on-Projekte, Arbeit im Labor oder in der Werkstatt und Feldversuche sind die Basis der Programme des Forums. Aktivitäten für Grundschüler, Abendveranstaltungen mit Publikum (manchmal mit Hunderten von Teilnehmern), fliegende Wasserraketen, Street-Science und Beratung für Weltraumwissenschaften. Mehr Informationen über das OeWF finden Sie auf der folgenden Website: https://oewf.org/en/about-the-oewf/.

 

 

Israel Space Agency (ISA)

Die Israel Space Agency ist eine nationale Agentur, die unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie arbeitet. Die Agentur ist für die Initiierung, Leitung und Koordinierung aller Aktivitäten des zivilen Raumfahrtprogramms verantwortlich. Die Agentur unterstützt insbesondere wissenschaftliche Forschung und Entwicklung mit echtem, wirtschaftlichem Potenzial, wie die Entwicklung einzigartiger und innovativer Technologien. Darüber hinaus arbeitet die Agentur unter der Prämisse, dass alle raumfahrtbezogenen Aktivitäten zur israelischen Wirtschaft und zum internationalen Ansehen des Landes beitragen und auch den Bürgern in den Bereichen Landwirtschaft, Kommunikation, Überwachung der Umweltverschmutzung und Forschung zugute kommen.

Die Ziele der Israel Space Agency sind vielfältig. Sie umfassen die Ausweitung der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Beziehungen mit verschiedenen Ländern im Bereich der Raumfahrt, die Förderung von Studien zur Infrastrukturforschung im akademischen Sektor und in Forschungsinstituten, Investitionen in Start-ups, die Komponenten für die israelische und internationale Raumfahrtindustrie entwickeln, die Entwicklung und den Bau von Satelliten für zivile Zwecke und die Unterstützung der Entwicklung einzigartiger und innovativer Raumfahrttechnologien. Die Agentur kultiviert auch einen Kader von zukünftigen Wissenschaftlern, durch Weltraumausbildung und Gemeinschaftsprojekte, die in Zukunft im Bereich der Weltraumforschung arbeiten werden. Generell ist die Agentur bestrebt, Israels relativen Vorsprung in diesem Bereich zu vergrößern und das Land unter den führenden Nationen zu positionieren, die in der Weltraumforschung und deren Nutzung tätig sind. Ein weiteres Ziel der Raumfahrtagentur ist es, die Verbindung von Kindern und Jugendlichen zum Bereich der Raumfahrt zu stärken, um ihre große natürliche Neugier auf diesem Gebiet zu befriedigen und auch ihr Wissen und Interesse am Weltraum zu erweitern.  Für die breite Öffentlichkeit organisiert die Raumfahrt-Agentur Aktivitäten und Veranstaltungen, die interaktive Erfahrungen mit raumfahrtbezogenen Themen bieten. Darüber hinaus organisiert sie das ganze Jahr über eine Reihe von Aktivitäten, wie z.B. Sternguckerei und astronomische Aktivitäten, nationale Wettbewerbe, technologische Initiativen in Schulen, Ausbildungskurse für Ausbilder und mehr. Weitere Informationen über die ISA finden Sie auf der folgenden Website: https://www.space.gov.il/en/about.