AMADEE-24 Mars Simulation

Projektbeschreibung

AMADEE-24 ist eine analoge Mars-Simulation, die in Armenien, vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) mit Hilfe der Armenischen Weltraumagentur durchgeführt wird. Eine Crew bestehend aus sechs analogen Astronaut*innen wird dabei vier Wochen lang in der Provinz Ararat, die bezüglich der topografischen und geologischen Parallelen mit dem Mars als Teststandort auserlesen wurde, ausgewählte Aspekte einer bemannten Marsmission nachstellen.

Das Missionsunterstützungszentrum in Österreich unterstützt die Besatzung, indem es das „Bodensegment“ einer tatsächlichen Marsmission nachstellt. Dieses Mission Support Center umfasst Operationsteams, Flugplaner, wissenschaftliche Fernunterstützung und die Infrastruktur, die notwendig ist, um eine komplexe Reihe von Experimenten in den Bereichen Geowissenschaften, Technik, Robotik und Psychologie zu koordinieren. Das Mission Support Center ist dabei der einzige Kontakt für die Crew und wird mit einer 10-minütigen Kommunikationsverzögerung (one way) zwischen „Erde“ und „Mars“ simuliert. Diese Mission ist die 14. Mission dieser Art, die vom Österreichischen Weltraum Forum geleitet wird.

Das Ziel der Mission ist es, das Verhalten von Geräten zu untersuchen, die den gleichzeitigen Einsatz von Instrumenten mit „Humans-in the-Loop“ (“Menschen als Teil des Arbeitsablaufs“), einschließlich Raumanzug-Prototypen, beinhalten. Darüber hinaus sollen Plattformen für die Erprobung von Techniken zur Erkennung von Leben oder geowissenschaftlichen Verfahren sowie robotische Hilfsmittel entwickelt werden, dessen Konzepte ein hohes Situationsbewusstsein für externe Unterstützungsteams bieten. Neben der Untersuchung der Modellregion und der Steigerung der Visibilität der Planetenwissenschaften soll schließlich das Know-how für das Management von Missionen mit Astronauten zum Mars realisiert werden, indem ein realistischer Entscheidungsfindungsrahmen für die Missionsunterstützung eingesetzt wird. Wenn Sie mehr Informationen über die Mission haben möchten, besuchen Sie bitte die folgende Website: oewf.org/amadee-24/

Das Projekt „Life support tasks under autonomous operation and under Earth-Mars joint operation“, genannt Staying Alive, findet im Rahmen der AMADEE-24 Mission statt. Geleitet wird das Projekt von Dr.-Ing. Christiane Heinicke (Universität Bremen, ZARM – Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation) und Prof. Dr. Vera Hagemann (Universität Bremen, Fachgebiet Wirtschaftspsychologie und Personalmanagement). Während einer Weltraummission erleben Astronaut*innen psychologische Herausforderungen, die durch die Isolation vom Rest der Menschheit entstehen können. Bei den Umweltbedingungen im Mars ist das Überleben der Astronaut*innen von einem Lebenserhaltungssystem abhängig. Im Rahmen des Projekts Staying Alive wird ein Photobioreaktor (basierend auf Cyanobakterien) als Luft-Revitalisierungskomponente eines Lebenserhaltungssystems eingesetzt. Für eine erfolgreiche Marsmission ist das Verstehen und eine einfache Kontrolle über den Photobioreaktor von großer Bedeutung. Die Crew muss sich darauf verlassen, dass das System sicher funktioniert, jedoch kann es zu Problemen kommen, die die Crew schnell lösen muss, damit das Leben der Astronauten nicht in Gefahr ist. Auch wenn die Prozesse des Photobioreaktors größtenteils autonom ablaufen, werden also früher oder später Reparatur- und Wartungsarbeiten anstehen, wodurch insgesamt ein Situationsbewusstsein bezogen auf den Zustand des Photobioreaktors notwendig ist. Die Unterstützungsbedingungen zur Bewältigung der Reparatur- und Wartungsaufgaben des Experiments wird mit dem Missionsunterstützungszentrum und/ oder einer KI bereitgestellt. Dabei wird die Interaktion zwischen dem/der Astronaut*in und dem Photobioreaktor untersucht. Ziel des Staying Alive Projekts ist es, Erkenntnisse über die Vor- und Nachteile von menschlicher Unterstützung und Unterstützung von einer KI, bezogen auf die Leistung und das Wohlbefinden der Astronaut*innen, zu sammeln.

 

Projektpartnerinnen:

Dr.-Ing. Christiane Heinicke

Universität Bremen

ZARM - Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation

Dr.-Ing. Christiane Heinicke ist Leiterin des Projekts Moon and Mars Base Analog (MaMBA).
Sie kam 2017 zum ZARM, nachdem sie im Rahmen eines von der NASA geförderten Projekts ein Jahr lang selbst in einer simulierten Mars-Basis gelebt hat.
Ihr Hintergrund ist Physik (M.Sc.) und Ingenieurwesen (Dr.-Ing.).

https://www.uni-bremen.de/spacemat2020/programme/scientific-programme/spacemat-2020-speakers/christiane-heinicke-zarm

https://www.zarm.uni-bremen.de/de/

Prof. Dr. Vera Hagemann

Universität Bremen

Fachbereich Wirtschaftswissenschaft

Leiterin des Fachgebiets Wirtschaftspsychologie und Personalmanagement

Malinda Mecit

Universität Bremen

Studentische Hilfskraft im Fachgebiet Wirtschaftspsychologie und Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnik und Mikrogravitation (ZARM)

 

Host agencies:

Austrian Space Forum (Österreichisches Weltraumform – ÖWF/OeWF)

Das Austrian Space Forum ist eine der führenden Institutionen, die marsanaloge Missionen durchführen und damit den Weg für die zukünftige menschliche Erkundung des Roten Planeten ebnen. Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Disziplinen sowie der Raumfahrt bilden den Kern der kontinuierlichen Arbeit des OeWF. Die OeWF arbeitet in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Institutionen aus Wissenschaft und Industrie an der Spitze der wissenschaftlichen Forschung. Darüber hinaus leistet die OeWF einen wesentlichen Beitrag zur Begeisterung und Ausbildung junger Menschen in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Ingenieurwesen.

Das OeWF betreibt interdisziplinäre Forschung auf höchstem Niveau. Das Forum ist spezialisiert auf Weltraumwissenschaften, (menschliche) Marsexploration, Erdbeobachtung und Astrobiologie. Die Arbeiten werden in peer-reviewed Journalen publiziert, auf wissenschaftlichen Konferenzen präsentiert und sowohl an Fachleute als auch an die Öffentlichkeit kommuniziert. Darüber hinaus bildet das Österreichische Weltraumforum eine Schnittstelle für die österreichische Raumfahrtbranche. Es schlägt Brücken zwischen der Raumfahrtindustrie, der Wissenschaft, politischen Institutionen, Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern sowie der Öffentlichkeit. Das OeWF ist eine unabhängige und kompetente Anlaufstelle innerhalb des österreichischen bzw. europäischen Raumfahrtsektors. Es initiiert, unterstützt und vernetzt Karrieren. Das Forum bietet Studentenpraktika, Projektbeteiligungen, betreut Absolventinnen und Absolventen an Universitäten und ermöglicht die Teilnahme an Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Das OeWF baut und fliegt, erklärt und inspiriert. Hardware, Hands-on-Projekte, Arbeit im Labor oder in der Werkstatt und Feldversuche sind die Basis der Programme des Forums. Aktivitäten für Grundschüler, Abendveranstaltungen mit Publikum, fliegende Wasserraketen, Street-Science und Beratung für Weltraumwissenschaften. Mehr Informationen über das OeWF finden Sie auf der folgenden Website: https://oewf.org/ueber-das-oewf/

 

 Armenian AeroSpace Agency (AASA)

In der Luft- und Raumfahrt ist die Armenian AeroSpace Agency das Bindeglied des Landes zwischen privaten Unternehmen und Forschungsinstitute. Dabei stellt sich die AASA ihren Anforderungen und Ambitionen in der Wissenschaft, Bildung, Herstellung und Technik. Im Bereich der Luft- und Raumfahrtindustrie besitzt AASA vier Produktionsstätten, die für die Produktionen und Fertigungen verschiedenster Geräte zuständig sind. Außerdem bietet sie eine neue Generation von Luft- und Raumfahrttriebwerke sowie eVTOL-Kapseln für individuelle Intercity-, Interkontinental- und interplanetarische Flüge an. Die Programme der AASA reichen von kurzzeitigen über mittelfristige bis hin zu langfristigen Plänen. Kurzfristig sollen bspw. ein Luft- und Raumfahrtlabors nach dem Motto "Von der Idee zum Produkt", ein wissenschaftlich-technischer Rat für Luft- und Raumfahrt sowie ein wissenschaftliches und pädagogisches Zentrum für Fortbildungen eingerichtet werden. Langfristig sollen u.a. Massenproduktionen von elektrisch angetriebenen permanent/kontinuierlich beschleunigenden Luft- und Raumfahrtmotoren, von elektrischen Senkrechtstart- und -landesystemen für die Luft- und Raumfahrt (eVTOL) sowie von Sicherheitssystemen für die Luft- und Raumfahrt vorangetrieben werden. Mehr Informationen über die AASA finden Sie auf der folgenden Website: https://armenianasa.net/about