Schreibtipps, Workshops und weitere Beratungsangebote
Der Schreibprozess
Unzählige Entscheidungen müssen getroffen werden: Themenwahl, Literaturauswahl, Methode, Perspekte etc. Bevor das Ziel der Arbeit entschieden wird, lohnt es sich, sich in ein Themenfeld „fallen zu lassen“. Dabei geht es nicht um den Anspruch „alles gelesen zu haben“; Sie stöbern und verschaffen sich einen groben Überblick. Nach diesem ersten "Eintauchen" lassen sich ein Gerüst und eine Fragestellung entwickeln. Das Anfertigen eines Textes (Essay, Hausarbeit, BA-Arbeit etc.) bedeutet auch sich zu verzetteln. Zur Erleichterung der Recherche können Sie die den Service der Universitätsbibliothek https://www.suub.uni-bremen.de/service-beratung/schulungen-und-fuehrungen/ und/oder die Schreibberatung am Fachbereich in Anspruch zu nehmen. Die studentischen „Schreibcoaches“ verfügen über lösungsorientierte Ansätze im Schreibprozess. Die darin verankerte Feedbackstruktur kann bei der Sortierung der Gedanken helfen und dabei unterstützen die nächsten Schritte zu planen.
Die erste Struktur – nicht in Stein gemeißelt (!) – lässt sich mittels Gliederung erstellen. Damit wird Übersicht geschaffen, die dabei helfen kann, die Fragestellung zu verdichten. Die in der Gliederung verwendeten Begriffe bzw. die Benennung einzelner Teile sind bereits Verdichtungen der im Lesen gewonnen Gedanken und Fragen. Die Erfahrung zeigt, dass in jeder Gliederung (von der ersten Hausarbeit bis zu publizierten Aufsätzen) mehr Inhalt steht als zu bearbeiten ist. Es kann hilfreich sein mit einem Gegenüber die einzelnen Punkte durchzugehen, um Klarheit für die nächsten Schritte zu konturieren.
Für viele Schreiber_innen ist die Entwicklung einer Fragestellung der wahrscheinlich schwierigste Teil. Diese ist allerdings sehr wichtig, da diese relevante Gebiete eingrenzt und Anhaltspunkte für Entscheidungen weiterführender Literaturauswahl gibt. Viele Texte werden intuitiv zusammengehalten. Die Produzent_in ist sich des eigentlichen Zusammenhangs des Themas nicht bewusst geworden. Auf diese Weise entsteht eine Ansammlung von Informationen, die nicht miteinander verbunden sind. Der Zusammenhalt einzelner Textteile fehlt. Mit der Klärung der Fragestellung lässt sich „Licht ins Dunkel“ bringen. Fragen der Literaturauswahl und Lesepraktiken können geklärt werden. Die Eingrenzung eines Themenfeldes unterstütz das Bewusstsein, was für eine Arbeit relevant ist und was nicht.
Das Schreiben eines Textes ist oft ein Wechselspiel des Sammelns und Schreibens. Es ist von Vorteil, sich in der Recherche schreibend zu orientieren und Literatur zu notieren bzw. zu exzerpieren. Zum Schreiben eines wissenschaftlichen Textes gehört es, sich im fremden und eigenen Text gleichzeitig zu orientieren. Grundsätzlich geht es darum, sich in ein Themenfeld einzudenken und im Text für die Leser_in sichtbar zu machen, dass eine Auseinandersetzung innerhalb bestehender, wissenschaftlicher Forschung stattgefunden hat. Darum ist es wichtig, mit akademischen Techniken zu zeigen, woher Gedanken und Inhalte kommen und wie Phänomene in der jeweiligen Forschung verhandelt werden. Konzentriertes Schreiben wird oft durch eine Verunsicherung in den wissenschaftlichen Techniken erschwert. Diese einzuhalten ist wichtig, allerdings sollten sie nicht zum zentralen Gegenstand der Auseinandersetzung werden. Auch hier gilt: nur Mut! Bei Fragen oder Unsicherheiten können Sie sich jederzeit an die wissenschaftliche und/oder studentische Schreibberatung wenden.
Diese so zentrale Phase des Schreibens wird oft unterschätzt. Der Ausbilder der Schreibcoaches Jörg Riedel hat ein Konzept für die erste Phase des Schreibens erarbeitet, in der die Schrift des Computers weiß gesetzt wird: Der „Unsichtbare Text“ soll dabei helfen, in den gedanklichen Prozess zu gelangen. Die dann folgende Überarbeitung ist ein ebenso zentraler Teil des Schreibprojekts wie das Schreiben selbst. In der Überarbeitung entsteht eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage des Verstehens der eigenen Worte und „logischen“ Zusammenhänge des Geschriebenen. Als Angebot können wir in der Schreibberatung Ausschnitte geschriebener Texte lesen und in der Beratung Feedback zum Verständnis, zur Klarheit und zur Anwendung wissenschaftlicher Techniken geben.
Der Titel fasst prägend zusammen, was die Leser_innen erwartet. Wie bei jedem anderen Buch ist der Titel das Erste, was zur Leser_in spricht. Für die Autorin eines Textes ist die Titelgebung ein probates Mittel, um zu erfassen, was einem für die eigene Arbeit wichtig ist. Das Deckblatt enthält neben dem Titel Formalia: Name, Anschrift, E-Mail, Matrikelnummer, Studiengang, Fachsemester, Seminar, Dozent_in, Abgabedatum.
Fertig!
- Früh mit der Recherche beginnen
- Zeitplan festlegen
- Den Raum zum Schreiben einrichten
- Leitfaden suchen
- In die Sprechstunden, Schreibberatung gehen
- Mit Kommilitonen sprechen
- Zeit für die Schlussredaktion einräumen (inhaltlich/sprachlich verdichten, Sortieren, formatieren, Rechtschreibung korrigieren)
Links
Der Bremer Schreibcoach | Sehr ausführliche und detaillierte Schrift mit wertvollen Tipps zum Schreibprozess. |
Studierwerkstatt der Universität Bremen | In der Studierwerkstatt finden Sie vertiefende Workshops zu allen Phasen des Studiums. Hier können sie sich zum Schreibcoach ausbilden lassen. |
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten / Einführungsvideos des ZMML | Erklärvideos zu allen Phasen eines wissenschaftlichen Schreibprojektes des ZMML (Zentrum für Multimedia in der Lehre). |
Schreibportal der Universität Leipzig | Ein Fundament für Übungen und Wege der Erarbeitung gut leserlicher wissenschaftlicher Texte. |
Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen (FZHB) | Am Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen (FZHB) erhalten Studierende und Wissenschaftler_innen Beratung für das wissenschaftliche Schreiben in Englisch. für Studierende: für Wissenschaftler_innen: |
Staats- und Universitätsbibliothek Bremen | Die Staats- und Universitätsbibliothek bietet neben Führungen und Schulungen Studierendensprechstunden zur Literaturrecherche an. |