Forschungsprojekte
Aktuelle Forschungsprojekte und Ergebnisse
Forschungsprojekt „BNE inklusiv am Beispiel des FREI DAY“
Dr. Katja Scheidt
Inklusive Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sind zwei hochaktuelle Querschnittsaufgaben von Schule, die bildungspolitisch gefordert werden, von Lehrpersonen aber häufig als ‚add on‘ wahrgenommen werden.
In der Pilotstudie „BNE inklusiv am Beispiel des FREI DAY“ wird gezeigt, dass beide Diskurse inhaltlich miteinander verwoben sind. Beide eint u.a. die Forderung nach mehr Chancengerechtigkeit, Partizipation sowie die Öffnung des Unterrichts und des Curriculums (vgl. Scheidt 2024).
Am Beispiel des Lernformats FREI DAY (vgl. Rasfeld 2022 und Schule im Aufbruch 2024) wird gezeigt, welches Potenzial in der Zusammenführung beider Stränge liegt. Der FREI DAY ist eine mit 4 Stunden pro Woche fest verankerte Projekt-Lernzeit, in der Schüler*innen ihren eigenen Zukunftsfragen entlang der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung nachgehen können. So führen Schüler*innen beim FREI DAY z.B. Upcycling Projekte durch, halten in der benachbarten Grundschule Workshops über Rassismus oder bereiten aus Spenden ein Pausenfrühstück für andere Kinder vor (konkrete Beispiele aus dem Projekt).
Wie die Umsetzung des FREI DAY im Kontext Inklusion gelingen kann, wurde in der Pilotstudie „BNE inklusiv am Beispiel des FREI DAY“ untersucht.
Dazu wurden von unserer Projektgruppe an vier Bremer Oberschulen insgesamt ca. 50 Unterrichtsbeobachtungen, 20 Lehrer*innen-Interviews sowie 10 Schüler*innen-Interviews durchgeführt und qualitativ ausgewertet. Die Forschungsgruppe setzt sich aus acht Studierenden des weiterbildendenden Masters Inklusive Pädagogik (Universität Bremen/ Akademie für Weiterbildung) sowie der Lektorin und Projektleiterin Dr. Katja Scheidt zusammen.
Da der FREI DAY aktuell noch vergleichsweise neu ist und es bis dato keine publizierte Forschung dazu gibt [Stand 14.11.24] lautete die übergeordnete Fragestellung erst einmal rekonstruktiv „Wie wird Bildung für nachhaltige Entwicklung im inklusiven Unterricht umgesetzt? – am Bsp. des Frei Day“. Dazu entsteht im Laufe des nächsten Quartals ein Abschlussbericht.
Im Rahmen von Masterarbeiten wurde sich zusätzlich weiteren Schwerpunkten gewidmet wie dem Umgang mit Leistungsdiversität, herausforderndem Verhalten und Mehrsprachigkeit, aber auch Partizipationspotenziale, Teilhabechancen von Schüler*innen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien sowie der Bedeutung von Bildungslandschaften. Die Ergebnisse können Sie den folgenden Postern entnehmen.
Sollten Sie Fragen zu dem Projekt haben, wenden Sie sich gern an scheidtprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de.
Abschließend möchten wir noch einen Schüler und seine Sicht auf den FREI DAY zu Wort kommen lassen:
„[…] im FREI DAY kann man alles selber überlegen. Die Lehrer können dich nicht aufhalten. […] Und ich kann zum Beispiel einfach rausgehen, mein Projekt weiterarbeiten und ich muss nicht immer Lehrer und so Bescheid sagen, z.B. wie zum Beispiel bei Mathe oder bei Deutsch. Und man hat einfach viel mehr (…) wie heißt das (…) viel mehr Freiheit. Man kann einfach viel mehr sich bewegen und man kann auch selber Ideen so erschaffen. Also ich find das besser als normalen Unterricht, aber Unterricht normal braucht man auch… sonst kommt man nicht weiter im Leben.“
So viel Lernfreunde und gleichzeitig Reflektiertheit, das macht Mut!
Literatur:
- Rasfeld, Margaret (2022): FREI DAY. Die Welt verändern lernen! Für eine Schule im Aufbruch. Oekom Verlag.
- Scheidt, Katja (2024): Zur Planbarkeit von inklusivem Unterricht – oder die Kröte im Kompost. In Rühlow, Daniel et al.: EIN Unterricht für Alle? Zur Planbarkeit des Gemeinsamen und Kooperativen im Inklusiven. Klinkhardt Verlag, 65-77.
- Schule im Aufbruch (2024): FREI DAY. Im Internet unter https://frei-day.org/ (11.4.24).
Posterpräsentation "BNE inklusiv am Beispiel des FREI DAY"
Am 12.11.24 fand die Präsentation der Ergebnisse der Pilotstudie „BNE inklusiv am Beispiel des FREI DAY“ statt. Dazu waren insbes. die teilnehmenden Schulen, aber auch weitere Interessierte aus dem BNE- und Inklusionskontext eingeladen. Nach einem einführenden Vortrag zu den übergeordneten Ergebnissen gab es einen Gallery Walk entlang einzelner Poster zu Unterthemen des Projektes (auf dieser Homepage abgebildet). Anschließend wurde über die Ergebnisse diskutiert und weitere praxisnahe Forschungsbedarfe für die Zukunft erörtert. Das Projekt kann also weitergehen!
Wissenschaftliche Poster
Eindrücke von der Ergebnispräsentation
Frühere Forschungsprojekte
Auf dem Weg zur inklusiven Schule
Die Bedeutung von Teamarbeit und Kooperation für die Umsetzung der schulischen Inklusion in Bremen
Projektleitung
Dr. Ingrid Arndt und Dr. Benjamin Haas
Kompendium "Kooperationspartner für Schulen in Bremen (Stadt)"
Angeregt von einer Dozentin haben sich Studierende des Weiterbildenden Masterstudiengangs "Inklusive Pädagogik" daran gesetzt, im Rahmen einer Modularbeit ein Kompendium zusammenzustellen, das die vorhandenen Informationen über Kooperationspartner sammelt und ordnet mit dem Ziel Lehrer:innen an Bremer Schulen die Arbeit zu erleichtern.
Das Kompendium ist auf dem Stand von 2014.
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