Der Wettbewerb, der in diesem Jahr zum elften Mal gemeinschaftlich von der Rechtsanwaltskammer Frankfurt und dem Lehrstuhl Prof. Dr. Martin Gutzeit der Universität Gießen angeboten wurde, findet jährlich seit 2011 in Form eines simulierten Zivilprozesses vor einem deutschen Gericht statt.
Auf Basis eines Sachverhalts verfassen die studentischen Teams, die in der Regel aus zwei Personen bestehen, eine Klageschrift. Die Teams, die die besten Schriftsätze eingereicht haben, treten sodann bei Finalrunden in mündlichen Verhandlungen im Gerichtssaal des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Universität Gießen gegeneinander an. Im vergleich zu anderen zivilrechtlichen Moot Courts wie dem Soldan Moot, in dem auf Basis einer umfassenden Fallakte sowohl Klageschrift als auch Klageerwiderung zu verfassen sind und sodann alle Teams in der Vorrunde in vier Verhandlungen gegeneinander antreten, ist der Justus-Liebig Moot Court weniger zeitaufwendig. Dennoch bietet auch dieser Moot Court eine der seltenen Gelegenheiten vor dem Referendariat bereits anwaltliche Praxiserfahrung zu sammeln. Entsprechend ist er besonders für Studierende im Schwerpunkt oder der Examensvorbereitung geeignet.
Für die Universität Bremen traten Bianca-Justine Hoffmeyer und Lana Wenning beim 11. Justus-Liebig Moot Court an. Vor dem simulierten Gericht unter dem Vorsitz des Richters am Oberlandesgericht Frankfurt a.M., Prof. Dr. Patrick Gödicke sowie der Vertreterin der Rechtsanwaltskammer, Rechtsanwältin Tanja V. Pfitzner, LL.M. (Columbia) von der Kanzlei Pfitzner Legal, Frankfurt und Prof. Dr. Martin Gutzeit als beisitzende Richter traten die Bremer Studentinnen am 14. Juli 2022 als Vertreter des Klägers gegen ein Team der Universität Marburg an, das die Vertretung der Beklagten übernahm. Dabei unterlag das Team der Universität Bremen nur knapp und verpasste so den Einzug ins Finale. Der Fachbereich Rechtswissenschaft gratuliert Bianca-Justine Hoffmeyer und Lana Wenning ganz herzlich zu diesem Erfolg.
Das Justus-Liebig Moot Court-Team der Universität Bremen wurde bei der Vorbereitung und während der Teilnahme am Wettbewerb vom Fachbereich Rechtswissenschaft und dem Moot Court Association Bremen (MCAB) e.V. unterstützt. So bot der Fachbereich als Schlüsselqualifikation einen Praxisworkshop zum Verfassen anwaltlicher Schriftsätze im Zivilprozessrecht unmittelbar vor Ausgabe des Sachverhalts an. MCAB e.V. stellte dem Team während des Wettbewerbs die Studentin Teresa Vida Offenhäuser als Mentorin zur Seite, die bereits an mehreren zivilrechtliche Moot Courts teilgenommen hat und übernahm die Reisekosten.
Auch im nächsten Jahr hofft der Fachbereich wieder mit einem Team beim 12. Justus-Liebig Moot Court vertreten zu sein. Zu Beginn des Sommersemester 2023 wird das Studienzentrum per InfoMail die Studierenden ab dem vierten Fachsemester über die Teilnahmevoraussetzungen am Wettbewerb informieren.