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Workshop „Addressing the European Housing Crisis through Tenure Reform“ findet virtuell am Fachbereich Rechtswissenschaft in Bremen statt

Unter dem Titel „Addressing the European Housing Crisis through Tenure Reform? A Comparative Assessment of Tenure Innovation and Diversification in EU Member States“ fand am Freitag, dem 25. Juni 2021, der erste Teil eines Workshops zur Wohnraumkrise in Europa virtuell in Bremen statt.

Am Workshop nahmen über 20 Forscherinnen und Forscher aus allen EU-Regionen teil.

Nicht zuletzt die Sars-CoV-2-Pandemie und die damit in ganz Europa einhergehenden Ausgangsbeschränkungen und Quarantäneanweisungen haben deutlich vor Augen geführt, wie essentiell für jeden Einzelnen eine angemessene Versorgung mit Wohnraum gerade in den großen Städten ist. Doch die Entwicklung in Metropolen in der gesamten EU zeigt, dass eine angemessene Wohnung für weite Teile der Stadtgesellschaften zunehmend unbezahlbar wird. Um dieser Situation entgegenzuwirken, kommt der rechtlichen Regulierung des Wohnungsmarkts eine wesentliche Bedeutung zu.

Bereits im von der EU finanzierten und von Prof. Christoph U. Schmid koordinierten TENLAW-Projekt wurden von 2012 bis 2016 die Mietrechte aller EU-Mitgliedstaaten untersucht (vgl. www.tenlaw.uni-bremen.de). Dabei ging es auch um die Frage, wie das Mietrecht dabei helfen kann, dass einerseits Anreize zum Bau neuer Mietwohnungen und zur Renovierung des Wohnungsbestands geschaffen werden, andererseits aber auch die stabile und langfristige Verfügbarkeit bezahlbaren Mietwohnraums sichergestellt ist.

Der aktuelle Workshop, in dem Wissenschaftler des fortbestehenden TENLAW-Netzwerks erneut zusammenkommen, beleuchtet eine weitere Facette des privaten Wohnungsrechts: rechtliche Wohnungsoptionen jenseits der klassischen Formen des Eigentums und der Miete. Dabei können Konzepte wie gesellschafts- und trustrechtliche Konstruktionen, privat-öffentliche Mischregulierungen (wie staatliche Garantien oder Steuervorteile bei preisgünstiger Überlassung von Wohnraum), Gemeinschaftseigentum oder zeitlich begrenzte dingliche Wohnrechte eine Rolle spielen. Eine solche Erweiterung der rechtlichen Wohnoptionen soll den Markt beleben und den Beteiligten mehr Wahlmöglichkeiten an die Hand geben, die ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten besser entsprechen. Die im Workshop angestrebte vergleichende Untersuchung verschiedener nationaler Konzepte soll „best practices“ herausstellen, die auch in anderen EU-Ländern sinnvoll eingesetzt werden könnten. Die Ergebnisse des Workshops werden in der Schriftenreihe Land and Housing Law and Policy bei Elgar Publishing, London, veröffentlicht.

Der Workshop wird am kommenden Freitag, dem 02. Juli 2021 fortgesetzt. Wer sich noch kurzfristig für eine Teilnahme interessiert, kann hier das Programm und die Zugangsdaten finden.

Aktualisiert von: FB 6