carat - caring all together

Ein Projekt der Universität Bremen

Der Titel des Projektes carat - caring all together beschreibt das Anliegen und den Anspruch zugleich: die Care-Krise lässt sich bewältigen, wenn alle Verantwortung übernehmen. carat verweist auf die hohe Wertigkeit von Fürsorgearbeit.

Worum geht es?

  • Akteur*innen im Land Bremen und überregional aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringen
  • Austauschen - regional und bundesweit vernetzen - umsetzen
  • Im Land Bremen Vorbilder schaffen für eine chancengerechte Verteilung und Bezahlung von Arbeit, Ausbildung und Careaufgaben

Der Bremer Bürgermeister, Dr. Andreas Bovenschulte, SPD, hat die Schirmherrschaft von carat übernommen.

Das Projekt carat läuft ab Sommer 2021 bis Ende Dezember 2024 und wird über Mittel aus dem Profesorinnenprogrammes des Bundes finanziert. Mehr Informationen über carat finden Sie in unserem Kick-Off Film. 

Die Initatorinnen von carat sind Dr. Sonja Bastin, Bettina Schweizer und Andrea Schäfer. Über den nachfolgenden Link erfahren Sie mehr über das carat Team.

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Abschlusstagung carat- caring all together im Haus der Wissenschaft, Großer Saal, am Freitag, 06. 12.2024 von 10.00 bis 14.00 Uhr, Bremen

Die Abschlusstagung von carat- caring all together mit dem Fokus auf „Fair care in Wissenschaft und Studium“ findet in Kooperation mit der Hochschule Bremen und der Hochschule Bremerhaven statt- denn das Thema geht alle Hochschulen an! Eingeladen sind Vertretungen aus Wissenschaft und Studium, Politik, Kultur und die interessierter Öffentlichkeit.

Demnächst veröffentlichen wir hier das vollständige Programm!

Wir freuen uns!

Bisherige Veranstaltungen von carat

Am 31.01.2024 fand zwischen 12-13:30 Uhr die Veranstaltung ''Auf Kosten der Mütter: Warum finanzielle Selbstbestimmung für Frauen mit Familie so wichtig ist'' mit Dr. Birgit Happel via Zoom statt.

Frauen sind seit Jahrzehnten die Verfechterinnen der Bildung. Allerdings sind sie auch von atypischen und instabilen Beschäftigungsverhältnissen im universitären Umfeld betroffen, darunter unbefristete Verträge, Teilzeitstellen. Sie leisten etwa zwei Drittel der unbezahlten Care-Arbeit und erhalten daher nur wenige Sozialleistungen. Wenn sie eine Familie gründen, riskieren sie den Verlust ihrer Unabhängigkeit.

Daher ist es wichtig, die Systemzusammenhänge und strukturellen Barrieren möglichst frühzeitig zu verstehen. Der Weg zur Einkommensgleichheit von Frauen führt einerseits über die Sensibilisierung und Veränderung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und das Zusammenspiel von Gender Gapsandererseits. Wenn es hingegen um Finanzplanung und Vermögensaufbauprojekte geht, geschieht dies auf individueller Ebene.
Die Verwaltung der Finanzen erfordert viel Aufmerksamkeit, es zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes aus, wenn diese rechtzeitig strategisch geplant werden.

In unserer Veranstaltung zeigt die Soziologin und Finanzbildungsexpertin Dr. Birgit Happel typische Fallstricke in Bezug auf weibliche Finanzen und Stellschrauben, um die Weichen gut zu stellen. Ihr Buch »Auf Kosten der Mütter« legt die Opportunitätskosten von Mutterschaft offen und ermutigt zu finanzieller Selbstbestimmung.

Zur Referentin:

Die Soziologin und Bankkauffrau Dr. Birgit Happel ist Inhaberin des Portals Geldbiografien® und arbeitet als Trainerin, Referentin und Coach. Sie setzt sich seit vielen Jahren für die Professionalisierung der finanziellen Bildung und für finanzielle Gleichstellung ein. Als Mitglied von UN Women Deutschland, des Netzwerks #InnovativeFrauen und der Initiative Equal Care Day engagiert sie sich besonders für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen und die Aufwertung von Carearbeit. Sie ist BNE-Akteurin der Deutschen UNESCO-Kommission, Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei und im Vorstand des Präventionsnetzwerks Finanzkompetenz. Als Bildungsaufsteigerin und Mentorin unterstützt sie die Initiative Aufsteiger.de.

Am 06.06 fand zwischen 13-14Uhr die Veranstaltung "Vielfalt im Kinderzimmer: Die Schwarze Kinderbibliothek als Praxisbeispiel für diversitätssensibles (Vor)lesen" mit Maimuna Sallah via Zoom statt.

Kinder sollten in den Medien, die sie konsumieren, repräsentiert werden und sich gesehen fühlen. Durch eine positive Repräsentation mit Figuren, die ihnen als Vorbildcharaktere dienen, können Kinder empowert werden. Authentische und altersgerechte Abbildung und Adressierung zeigt ihnen, dass sie mitgedacht werden und ein relevanter Teil der Gesellschaft sind. Auch lernen Kinder, die keiner bestimmten Marginalisierung angehören, dass Vielfalt in der Gesellschaft etwas Normales und Gutes ist. Doch noch immer werden diverse Kinder kaum oder gar nicht als Hauptfiguren von Geschichten in ihrer Alltagswelt oder Lebensrealität abgebildet.

Die Schwarze Kinderbibliothek Bremen ist bundesweit die erste Kinder- und Jugendbibliothek, die Schwarze Kinder und Jugendliche als Protagonist*innen und Held*innen der Geschichten zentriert. Sie möchte Schwarze und Afrodeutsche Kinder empowern und alle anderen Kinder für diverse Lebensentwürfe sensibilisieren.

In diesem Vortrag hat Maimuna Sallah, Co-Leitung der Schwarzen Kinderbibliothek, die Idee und das Konzept der Bibliothek vorgestellt, über Diversität in Kinder- und Jugendliteratur referiert und ist mit Teilnehmenden in einen offenen Austausch getreten.

 

Zur Referentin:

Maimuna Sallah (sie/ihr) studiert an der Universität Bremen den Master „Transnationale Literaturwissenschaft: Literatur, Theater, Film“. Ihr Interessens- und Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Dekonstruktion von kolonialen Kontinuitäten an der Intersektion von Bildungs-und Kulturpolitik sowie im Bereich der diversen Kinder- und Jugendliteratur. Seit 2023 leitet sie zusammen mit Sheeko Ismail (keine Pronomen) die Schwarze Kinderbibliothek Bremen. Freiberuflich moderiert sie Lesungen und Podien.

Am 01.06 durfte carat in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg Stiftung NRW Melanie Stitz für einen Vortrag über die 4-in-1-Perspektive der marxistischen Feministin Frigga Haug begrüßen! Die Veranstaltung fand via Zoom statt, hier finden Sie eine kurze Beschreibung, einen Auszug der Präsentation zum Download (rechts neben dem Text) und Literaturhinweise (zum Schluss des Elementes). 

Überforderung ist häufig ein Resultat menschlicher Unterforderung. Um alle notwendige Arbeit gerecht zu teilen, bräuchte wir einen 16-Stunden-Arbeitstag. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre Teilzeit für alle.

Mit provokanten Thesen wie diesen bringt die marxistische Feministin Frigga Haug das Denken über Arbeit, Demokratie und menschliche Entwicklung in Bewegung. Melanie Stitz hat bei der VA Frigga Haugs „4-in-1-Perspektive“ vorgestellt – eine Utopie, die ihre Kraft zieht aus den Widersprüchen unserer Zeit, ein Instrument zur Analyse herrschender Verhältnisse sowie ein nützlicher Kompass für konkrete Politik hier und heute.

Melanie Stitz (lohn-)arbeitet als Büroleiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung in NRW, ist Mitglied der feministischen Sektion des Berliner Instituts für Kritische Theorie (InkriT), Redakteurin der feministischen Zeitschrift „Wir Frauen“ (www.wirfrauen.de) und Mitherausgeberin des gleichnamigen Taschenkalenders.

Literaturhinweise zum Thema:

Am 14. Mai 2023 wurde in Bremen und Bremerhaven gewählt.

Hierfür können Interessenverbände im Vorfeld der Wahl sogenannte Wahlprüfsteine mit zehn Fragen an die jeweligien Parteien schicken. Die Wahlprüfsteine ermöglichen eine Diskussionen mit den Themen von carat und einer inhatlichen Übereinstimmung mit den Parteien. Im Jahr 2023 gab es für die Wahlprüfsteine ein eigenes Formular und begrenzte Zeichenanzahl, so dass wir uns auf prägnante, zentrale Punkte fokkusieren mussten. carat hat die Parteien SPD, DIE LINKE, Bündnis 90 / Die Grünen, CDU und FDP um Antworten gebeten.

Unsere Fragen und die Antworten der Parteien finden Sie in unserem Archiv. 

carat hat die diesjährigen Vereinbarkeitswoche der Universität Bremen mit zahlreichen Veranstaltungen unterstützt. Die diesjährige Vereinbarkeitswoche fand vom 08.05 - 12.05 statt, das vielfältige Programm und weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Vereinbarkeitswoche 2023.

Im Rahmen des bundesweiten Equal Care Days am Mittwoch, 01. März 2023 fand folgende Veranstaltung statt:

„Young Carer- Eine unsichtbare und stark belastete Gruppe junger Menschen.
-Was muss getan werden?-“ 

Jugendliche und junge Erwachsene tragen oft eine große Verantwortung, denn sie erbringen regelmäßig, parallel verschiedene Sorgeleistungen: durch die Versorgung sorgebedürftiger Personen in der Familie (z.B. medizinische Tätigkeiten, Mobilisation/Bewegung, Körperpflege, Formulare ausfüllen), durch die Aufrechterhaltung des Familienalltags (z.B. Haushaltsaufgaben, Einkaufen, Besorgungen, Rechnungen bezahlen), durch die Entlastung von gesunden Familienmitgliedern (z.B. Verantwortungsübernahme für jüngere Familienmitglieder) und auch durch die Fürsorge für sich selbst (z.B. Ausbildungs-/Schulaufgaben). Wie viel Jugendliche und junge Erwachsene sich in dieser Situation befinden, wie sie ihren Alltag meistern, welche Unterstützung sie benötigen und welche Unterstützung es für sie gibt – darüber wissen wir wenig. Dabei benötigen gerade diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen Aufmerksamkeit und Hilfe, damit es nicht zu gesundheitlichen Problemen und Schul- oder Ausbildungsabbrüchen kommt.

Die Situation von Young Carer beleuchten wir aus wissenschaftlicher, politischer und institutioneller Perspektive. Aus den Ergebnissen der Diskussion entwickeln wir in der Veranstaltung Forderungen an Politik und Institutionen.

Referentinnen:

Prof.in Dr.in Claudia Stolle- Wahl, Hochschule Bremen, leitet das Lehrgebiet: „Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt Pflegediagnostik und Assessmentverfahren“; Projektleitung: Study & Care. Fürsorge geben- Hilfe bekommen; Hochschule Bremen
Birgitt Pfeiffer, Initiatorin des Bremer Netzwerkes „Young Carer“ SPD, Sprecherin für Soziales, Familie, Senior*innen und Menschen mit Beeinträchtigungen.
Claudia Buß, Pflegedienstleitung, Paritätischer Wohlfahrtsverband Bremen; Anbieterin einer Anlaufstelle für Young Carer und Mitglied im Bremer Netzwerk „Young Carer“.

Moderation: Andrea Schäfer (carat) Bettina Schweizer (carat)

Nach den Inputs der Referentinnen soll mit den Teilnehmer*innen diskutiert und beraten werden, welche Maßnahmen aus Politik, Bildungsinstitutionen und Ausbildungsstätten für Young Carer notwendig und unterstützend sind.

Im Rahmen des bundesweiten Equal Care Days am Mittwoch, 01. März 2023 fand folgende Veranstaltung statt im KuKoon in der Bremer Neustadt statt:

„Bremen -  eine Stadt, die für Alle sorgt!?“
Feministische Perspektiven auf die Gestaltung und Planung von Stadt und Raum

Zum Nachschauen Zuhause folgen Sie einfach dem hinterlegten YouTube Link!

Im Rahmen der Veranstaltung diskutieren wir gemeinsam mit Akteur*innen aus Politik, Planung und Architektur über die Vision eines Bremens, das Care und Sorgearbeit bereits in der Planung berücksichtigt. Welche Probleme und Hindernisse ergeben sich für Sorgeleistende in ihrem Alltag in Bremen? Wo benötigen sie Unterstützung? Welche Räume fühlen sich für sie sicher an? Wie begegnen Planungsverantwortliche Angsträumen? Und wie Konflikträumen?

„Die Abwesenheit von Care bildet den Dreh- und Angelpunkt der Debatte um die geschlechtergerechte Stadt“ – so formuliert es die Architektin Karin Hartmann in ihrer Monographie „Schwarzer Rolli, Hornbrille“ (2022). Denn obwohl die gesellschaftliche Relevanz von Care-Arbeit Eingang in sozialpolitische Forderungen erhalten hat, bleibt die Debatte um Care als planerischen Maßstab in unseren Städten weitestgehend unberührt. Doch wie entstehen Räume unter einem „male-gaze“ und welche Konsequenzen hat dies für die Bewohnenden?

Das Konzept der Sorgenden Stadt nimmt sich den Bedürfnissen aller Bewohnenden in der Stadt an und hinterfragt Möglichkeiten und Wege, um eine geschlechtergerechte Stadt zu realisieren. Erste Konzepte und Umsetzungen sind dabei im spanischen und latein-amerikanischen Raum zu beobachten: hier greifen munizipalistische Bewegungen die Ideen auf, um die kommunale und gesellschaftliche Verantwortung von Sorgearbeit zu stärken.

Inwieweit sich eine solche Realisierung auch in Bremen umsetzen lässt, soll gemeinsam mit den Referent*innen debattiert werden. Wo zeigen sich bereits Wege auf, hin zu einer sorgegerechten Stadt in Bremen? Und an welcher Stelle verzeichnen sich Lücken?

Referent*innen

Prof. in  Dr.in Julia Lossau, Professorin für Stadtgeographie an der Universität Bremen

Jörn Ehmke (GEWOBA, Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH)

Dr. in Käthe Protze, Landschaftsarchitektin und Teilhaberin p+p planung

Prof. in Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau

Moderation: Vanessa Kaps (carat) und Bettina Schweizer (carat)

Wissenschaftlicher Transfer & Pressespiegel von carat

  • carat hat im Frühjahr 2023 im Sammelband "Wirtschaft neu ausrichten", herausgegeben von Uta Meier-Gräwe, Ina Praetorius und Feline Tecklenburg, einen Beitrag zu Feministischen Interventionen in Öffentlichkeiten veröffentlicht. In dem Sammelband stellen sich zahlreiche Care Initiativen vor. Beim Verlag Barbara Budrich erhalten Sie mehr Informationen. Die Mitinitiatorin Dr.in Sonja Bastin beschreibt in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung, inwieweit das Vertrauen in die Bundesregierung und Demokratie bei Eltern (insbesondere Müttern) mit Kindern unter 15 Jahren das Vertrauen bereits im ersten Corona-Jahr 2020 gelitten hat und bezieht sich dabei auf eine aktuelle Studie der Universität Bremen, mit Daten der Bertelsmann-Stiftung.
  • Am 17.05.2022 war Dr.in Sonja Bastin zu Gast beim Radiosender Bremen Zwei. Sie sprach über das Thema „Wie gelingt mehr Gleichstellung in der Care-Arbeit?“. Hier können Sie das Interview mit freundlicher Genehmigung von Radio Bremen nachhören.
  • Die Mitinitiatorin Andrea Schäfer hat anlässlich des Equal Care Days 2022 am 28.02.2022 mit Lisa Ecke, aus der nd Redaktion, über die ungleiche Aufteilung von Care-Arbeit gesprochen. Hier geht es zum Interview.
  • Dr.in Sonja Bastin hat im Deutschlandfunkkultur am 07. Februar 2022 in einer Sendung von Mirjam Stöckel zum Thema „Eltern auf den Barrikaden. Infektionsschutz an Schulen“ beigetragen
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