Geschlechtergerechte Sprache
Weil Worte Wirken
An der Universität Bremen verwenden wir in der Kommunikation nach innen und außen eine gendersensible Sprache, die alle Geschlechter inkludiert. Das generische Maskulinum, das immer noch in vielen Texten vorkommt, und mit einer vermeintlich besseren oder leichteren Lesbarkeit begründet wird, schließt Frauen, trans* und inter*geschlechtliche sowie non-binäre Personen aus. Ein rein binärer Sprachgebrauch (Studentinnen und Studenten) ist ebenfalls nicht umfassend geschlechtersensibel, wie ein Rechtsgutachten (2021) der Juristin Prof. Dr. Ulrike Lembke für die Verwaltungssprache der Stadt Hannover belegt.
Die Varianten geschlechtersensibler Sprache, die sich in der vielstimmigen Landschaft unserer Hochschule durchgesetzt haben, sind nicht zuletzt auch Folge solcher Rechtsgutachten sowie aktueller Forschungen und Debatten in Netzwerken, in denen die Universität eingebunden ist. Insbesondere das Referat Chancengleichheit/Antidiskriminierung beteiligt sich kontinuierlich an aktuellen Diskursen und informiert Sie zu den überzeugendsten und gängigsten Varianten geschlechtersensibler Sprache.
Zurzeit sind Schreibweisen mit dem Gender-Stern (Professor*in) sowie dem Doppelpunkt (Professor:in) die weit verbreitetsten Varianten und werden auch an der Universität Bremen verwendet.
Der Gender-Stern verweist mit seinen Strahlen auf die Vielfalt geschlechtlicher Identitäten sowie auf weitere Identitätspositionen wie Alter, Klasse, race oder Beeinträchtigung. Die Schreibweise berücksichtigt somit auch das aktuelle Personenstandsrecht, nachdem seit 2019 die Möglichkeit besteht, männlich, weiblich, divers als Geschlecht eintragen zu lassen oder den Geschlechtseintrag offen zu lassen.
Auch die Schreibweise mit dem Doppelpunkt inkludiert alle Geschlechter. Viele verwenden den Doppelpunkt in der Annahme, die Schreibweise sei für Screenreader besser lesbar und damit barrierefreier als diejenige mit Gender-Stern. Expert*innen aus dem Bereich Blindheit und Sehbehinderung (DBSV 2021) bestätigen dies allerdings nicht. Screenreader-Programme unterscheiden sich jeweils in ihren Einstellungen. So lesen einige die gewünschte Pause zwischen Wortstamm und Wortendung, andere lesen hingegen den Doppelpunkt wie auch den Gender-Stern als Wort vor.
Bezogen auf Barrierearmut sind beide Schreibweisen noch keine ideale Lösung. Da der Gender-Stern die umfassende Symbolik von Geschlechtervielfalt und weiteren Diversitätspositionen bietet und von der Queer Community selbst verwendet wird, empfehlen wir von der Arbeitsstelle Chancengleichheit und Arbeitsstelle Diversität die Schreibweise mit Gender-Stern.
Wenn Sie für Ihre Arbeit oder Ihr Team Anregungen zur geschlechtergerechten und diversitätsorientierten Sprache wünschen, schreiben Sie uns. Wir beraten Sie gerne und kommen nach Absprache auch für einen Input und anschließende Diskussion zu Ihnen.
Weitere Informationen und Handreichungen für einen geschlechtersensiblen Sprachgebrauch
Kontakt
Anneliese Niehoff
E-Mail: anneliese.niehoffprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de
Tel.: (0421) 218 - 60181
Gebäude: Unicom 2, Haus Oxford
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Dr.in Lisa Spanka
E-Mail: lisa.spankaprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de
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