carat Archiv & Pressespiegel

Veranstaltungsarchiv

Audio Begrüßung und Vortrag Kick-Off VA 2021
Audio Fishbowl Kick-Off VA 2021
Audio Vortrag von carat Kick-Off VA 2021
Audio Podiumsdiskussion Kick-Off VA 2021
  • Auf unserer Kick-Off-Veranstaltung am 28. und 29.06.2021 haben Expert*innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft teilgenommen und intensiv über die Kontexte von Carearbeit diskutiert. Hier können Sie die gesamte Dokumentation her Kick-Off Veranstaltung lesen. The English version of the Kick-Off event is avaliable here.
Foto von Buch und Autorin Franziska Schutzbach
Foto von Buch und Autorin Franziska Schutzbach
  • Am 23.02. war Franziska Schutzbach zu einer Lesung aus ihrem inspirierenden Buch „Die Erschöpfung der Frauen. Wider die weibliche Verfügbarkeit“ bei uns zu Gast. Franziska Schutzbach ist Buchautorin, Forscherin und Dozentin (Geschlechterforschung und Soziologie, Dr. phil), Speakerin, feministische Aktivistin und Mutter von zwei Kindern. Sie unterrichtet an verschiedenen Universitäten. Weiter ist sie Mitglied der Gleichstellungskommission Basel-Stadt und sie veranstaltet monatlich den feministischen salon in der Kaserne Basel. Sie war eine Initiatorin des Schweizer #Aufschrei. Moderation: Bettina Schweizer, carat

Beim diesjährigen Equal Care Day fanden im Bremer Städteraum spannende Vorträge und Diskussionen rund um die Themen Pflege, Kinderbetreuung und Wirtschaft als Care statt. Das Programm mit mehr Details können Sie hier herunterladen.

  • Session 1
    Vortrag mit Diskussion über den Pflegebereich,Dr.in Jennie Auffenberg (Arbeitnehmerkammer Bremen), Anja Voigt (Mitglied ver.di und Berliner Krankenhausbewegung)

Wie viele ausgestiegene Pflegekräfte wären unter den für sie richtigen Arbeitsbedingungen bereit, wieder in ihrem Beruf zu arbeiten? Wie viele Teilzeitpflegekräfte, ihre Stunden zu erhöhen? Was müsste dafür geschehen? Die Studie "Ich pflege wieder, wenn ..." der Arbeitnehmerkammer Bremen und des SOCIUM der Universität Bremen ist diesen Fragen nachgegangen und hat mehr als 1.000 Pflegekräfte aus Bremen und dem Bremer Umland befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft zur Rückkehr und zur Stundenerhöhung hoch sind und für echte Entlastung und eine bessere Versorgung in den Krankenhäusern und Pflegeinrichtungen sorgen könnte. Doch hierfür muss sich einiges tun.

Wir diskutieren zusammen, nach einem zusätzlichen Bericht von der Pflegekraft Anja Voigt von der Berliner Krankenhausbewegung von ver.di, was es braucht und welche Wege es dort hin gibt.

Moderation: Andrea Schäfer, carat

  • Session 2
    Vortrag mit Diskussion über Vereinbarkeit und Familie und Beruf bei atypischen Arbeitszeiten. Balanceakt zwischen familiären und erwerbsbezogenen Anforderungen, mit Dr. René Böhme, Studienleiter (IAW, Uni Bremen), Andrea Quick, Bremische Zentralstelle für die Gleichberechtigung der Frau (ZGF), Kerstin Bringmann, ver.di Bremen- Nordostniedersachen

Die Studie von René Böhme liefert Daten zu der Häufigkeit von atypischen Arbeitsverhältnissen und setzt sie in Verbindung mit den Betreuungszeiten in Kindertageseinrichtungen. Zusammengetragen werden auch Ergebnisse von Modellprojekten, in denen Kinderbetreuungseinrichtungen neue Zeiten erproben. Zudem beleuchtet der Autor die Perspektiven der Fachkräfte in den Kitas, die der Eltern und die der Kinder. Hierzu werden die Argumente aus gewerkschaftlicher und entwicklungspsychologischer vorgestellt. Im Fazit stellt René Böhme Möglichkeiten vor, die Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern könnten.

Anschließend an den Vortrag erläutern Andrea Quick, Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF), ihre Einschätzung von Kinderbetreuungszeiten insbesondere auf die Auswirkungen auf die Geschlechterrollen. Kerstin Bringmann, ver.di Bezirk Bremen-Nordniedersachen, führt die Sicht der Gewerkschaften mit einem Schwerpunkt auf die Beschäftigten in Kitas an.
Ausdrücklich erwünscht ist ein gemeinsamer Austausch mit den Teilnehmenden der Veranstaltung!

Moderation: Bettina Schweizer, carat

  • Session 3
    Vortrag mit Diskussion über „Care ist Wirtschaft“, u. a. mit Prof. Dr. Achim Truger, (Universität Dusiburg-Essen, ifso), Dr.in Ina Praetorius (Wirtschaft ist Care e. V.), Prof. Lars Hochmann (Cusanus Hochschule für Gesellschaftsforschung), Julia Bläsius (Friedrich-Ebert-Stiftung)

Während der Handlungsbedarf im Bereich der Care-Arbeit – beruflich wie privat- offenkundig ist, steht eine breite gesellschaftliche und politische Debatte über die möglichen Wege tiefgreifender struktureller Anpassungen weiterhin aus. Um dieser Debatte näher zu kommen, bedarf es zunächst einer wegbereitenden Diskursverschiebung. Noch immer wird der größte Sektor in Politik, Wissenschaft und Medien als Gender- oder Frauenfrage beiseitegeschoben, an Feministinnen delegiert sowie in Folge mangelnder Sensibilisierung vergessen. In der Diskussionsrunde „Care ist Wirtschaft – Wirtschaft ist Care“ wollen wir daher diskutieren, wie es gelingen kann, dass Werte und Kosten aus Care-Arbeit regelmäßig dort thematisiert werden, wo sie hingehören: in der Mitte und als Mitte allen Wirtschaftens.

Diskutant*innen werden sein: Ina Praetorius (Wirtschaft ist Care e.V.), Achim Truger (Uni Duisburg-Essen, Sachverständigenrat Wirtschaft), Lars Hochmann (Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung) und Julia Bläsius (Friedrich Ebert-Stiftung, Referatsleitung Beratung).

Ausdrücklich erwünscht ist ein gemeinsamer Austausch mit den Teilnehmenden der Veranstaltung!

Moderation: Sonja Bastin, carat

Audio Buch Bené, schneller als das schnellste Huhn (Eymard Toledo)2
Audio Buch Das Wort, Das Bauchschmerzen macht (Nancy J. Della)
Audio Buch Esst ihr Gras oder Raupen (Cai Schmitz-Weicht; Ka Schmitz)

Am 24.11.2022 durften wir Chripa Schneller begrüsen. Ihr Vortrag setzte sich mit der Frage auseinander, wie aus der Perspektive rassismuskritischer Forschung und Community-Praxis in Deutschland über die Chancen und Grenzen der Verhandlung von Rassismus im Familien*alltag nachgedacht werden kann. Dafür wurde das Thema Empowerment als Widerstand dargestellt und und mit den auto-theoretischen wissenschaftlichen Arbeiten von BIPoC Feminist*innen in den USA verbunden, die das Konzept Critical Race Parenting geprägt haben. Grundlage des Beitrages ist ein Artikel aus dem Handbuch „Feministische Perspektiven auf Elternschaft“ Hrsg. Lisa Yashodhara Haller und Alicia Schlender. Diesen hat Chripa Schneller gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Fallon Tiffany Cabral verfasst.

Mehr zur Referentin: Chripa Schneller, Erziehungswissenschaftlerin, Beraterin und Gründerin des Netzwerk Diversity Competence. Im Fokus ihrer Arbeit steht die Sensibilisierung für Antidiskriminierungsansätze, die selbst nicht wiederum Ausschlüsse reproduzieren, beispielsweise in der rassismuskritischen E lternarbeit oder der nachhaltigen Umsetzung von DiversityStrategien in Bildungseinrichtungen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Schnittstellen von Internationalisierung, Diversität und Diskriminierung. 2021 hat Chripa Schneller zusammen mit Fallon Tiffany Cabral einen Beitrag zu „Critical Race Parenting“ im Handbuch „Feministische Perspektiven auf Elternschaft“. 

Während des Vortrages hatten Kinder von Sorgetragenden die Möglichkeit, Kinderbücher als Audioformate zu hören. Diese finden Sie hier zum nachhören! 

Im Fokus des Vortrages stand die gesamtgesellschaftlich Bedeutung von Care-Arbeit vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen um und in der Arbeit. Auseinandersetzungen, die sich vor allem am Arbeitsbegriff, der Trennung von Produktion und Reproduktion und den damit verbundenen Vergeschlechtlichungsprozessen entwickelt. Diese Entwicklungen wurden aus arbeitssoziologischer und sozialpolitischer Perspektive nachgezeichnet und feministischer Kritik gegenübergestellt, um so Alternativen aufzuzeigen.

Referentin: Andrea Schäfer, Soziologin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich 1342 „Global Dynamics of Social Policy“ und im Projekt carat- caring all together in der Arbeitsstelle Chancengleichheit

Worum es ging

Die besonderen Belastungen von Eltern, insbesondere Müttern, sowie Kindern und Jugendlichen in der Pandemie wurden bis heute mehrfach empirisch dargelegt.
Eine Reflektion dieser Belastung kann bei Betroffenen eine negative Bewertung politischer Institutionen hervorrufen und das Vertrauen in demokratische Prozesse mindern, sofern die Verantwortung dort verortet wird.
Ein stabiles Politikvertrauen stellt jedoch einen entscheidenden Faktor der Legitimation und Funktionsfähigkeit repräsentativer Demokratien dar. Sind unter Eltern Vertrauensverluste zu verzeichnen, so birgt dies das Potenzial besonders nachhaltiger Destabilisierung, unter anderem, da Politikverdrossenheit an die nächste Generation weitergegeben werden kann bzw. auch als Hinweis auf direkte Unzufriedenheit der neuen Generation gelten kann.

Die 90-minütige öffentliche digitale Veranstaltung fand am 26. Januar 2023 von 12:00-13:30 Uhr in Zoom statt.

 Prof.in Dr.in Bettina Kohlrausch, Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts Hannover (WSI), und Dr.in Sonja Bastin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik (socium) Bremen referierten 30 Minuten über empirische Ergebnisse zur Entwicklung des Vertrauens in politische Institutionen und (Un)Zufriedenheiten mit dem politischen Pandemiemanagement von Menschen mit und ohne Kindern im Haushalt und differenziert nach Geschlecht.

Im Anschluss gingen die fünf eingeladenen Landesparteivertretungen jeweils mit Kurzstatements auf die Ergebnisse ein und stellten eigene daraus gefolgerte Konsequenzen für zukünftige politische Anstrengungen vor. Die letzten 30 Minuten boten Gelegenheit für die Referentinnen und die eingeladenen Politiker*innen miteinander in den direkten Austausch zu gehen.

Aus den politischen Parteien waren vertreten:

  • SPD: Dr. Karl Bronke, Mitglied im Landesvorstand
  • DIE Linke: Anna Fischer, Landessprecherin
  • Die Grünen: Dr. Solveig Eschen, MdBB, Sprecherin für Kinderpolitik
  • CDU: Sandra Ahrens, MdBB, Fraktionssprecherin für Kinder, Jugend und Familie
  • FDP: Ulla Linnemann, Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

Den Vortrag von Dr. Sonja Bastin können Sie hier anschauen.

Wissenschaftlicher Transfer

• Am 14. Mai 2023 wurde in Bremen und Bremerhaven gewählt. Hierfür können Interessenverbände im Vorfeld der Wahl sogenannte Wahlprüfsteine mit zehn Fragen an die jeweligien Parteien schicken. Die Wahlprüfsteine ermöglichen eine Diskussionen mit den Themen von carat und einer inhatlichen Übereinstimmung mit den Parteien. carat hat die Parteien SPD, DIE LINKE, Bündnis 90 / Die Grünen, CDU und FDP um Antworten gebeten. Unsere Fragen haben beispielsweise auf die Unterstützung unbezahlter Care-Leistender oder der Unterrepräsentanz in der Politik gezielt. Falls Sie Interesse an den jeweiligen Antworten oder unseren Fragen haben, melden Sie sich gerne per Mail. 

carat hat im Frühjahr 2023 im Sammelband "Wirtschaft neu ausrichten", herausgegeben von Uta Meier-Gräwe, Ina Praetorius und Feline Tecklenburg, einen Beitrag zu Feministischen Interventionen in Öffentlichkeiten veröffentlicht. In dem Sammelband stellen sich zahlreiche Care Initiativen vor. Beim Verlag Barbara Budrich erhalten Sie mehr Informationen.

Andrea Schäfer, hat zusammen mit weiteren Autor*innen die (wohlfahrts-)staatliche Regulierung von Geschlechterverhältnissen in einem Sammelband diskutiert. Die Veröffentlichung ist frei verfügbar: Scherger S., Abramowski R., Dingeldey I., Hokema A. & Schäfer A. (Hg) (2021): Geschlechterungleichheiten in Arbeit, Wohlfahrtsstaat und Familie. Campus Verlag.

Pressespiegel

Dr.inSonja Bastin hat im Rahmen der Veranstaltung "Care Matters" am 15ten Oktober 2021 im Kulturzentrum Schlachthof geslamed. Die daraus entstandene Radiosendung "Who cares? Bewegte Menschen in Bremen und darüber hinaus" kann hier nachgehört werden.

• Dr.inSonja Bastin wurde nach der Veröffentlichung einer neuen Studie der Uni Bremen und der Bertelsmann-Stiftung, zu einem Gespräch bei buten un binnen eingeladen: Hier erklärt sie, welche Folgen es hat, wenn Eltern das Vertrauen in die Politik verlieren und wie die Politik Care-Arbeitende besser unterstützen kann.

• Die Mitinitiatorin Dr.inSonja Bastin beschreibt in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung, inwieweit das Vertrauen in die Bundesregierung und Demokratie bei Eltern (insbesondere Müttern) mit Kindern unter 15 Jahren das Vertrauen bereits im ersten Corona-Jahr 2020 gelitten hat und bezieht sich dabei auf eine aktuelle Studie der Universität Bremen, mit Daten der Bertelsmann-Stiftung.

• Am 17.05.2022 war Dr.inSonja Bastin zu Gast beim Radiosender Bremen Zwei. Sie sprach über das Thema „Wie gelingt mehr Gleichstellung in der Care-Arbeit?“. Hier können Sie das Interview mit freundlicher Genehmigung von Radio Bremen nachhören.

• Die Mitinitiatorin Andrea Schäfer hat anlässlich des Equal Care Days 2022 am 28.02.2022 mit Lisa Ecke, aus der nd Redaktion, über die ungleiche Aufteilung von Care-Arbeit gesprochen. Hier geht es zum Interview

Dr.inSonja Bastin hat im Deutschlandfunkkultur am 07. Februar 2022 in einer Sendung von Mirjam Stöckel zum Thema „Eltern auf den Barrikaden. Infektionsschutz an Schulen“ beigetragen (7:42 min.). Hier geht es zum Radio-Beitrag.