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Neue Reihe von Faktenblättern zu umweltbedingten gesundheitlichen Ungleichheiten in Europa

Team des WHO-Kooperationszentrum am Institut für Public Health und Pflegeforschung unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele Bolte führt Monitoring zu sozialen Ungleichheiten bei Umwelt und Gesundheit durch

Sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen sind in Europa häufiger von gesundheitsschädlichen Umweltbelastungen und Wohnbedingungen betroffen. Um das Ausmaß dieser Ungleichheiten und zeitliche Trends innerhalb der 53 Länder der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu dokumentieren, hat die WHO die ersten sieben einer neuen Reihe von Faktenblättern zu umweltbedingten gesundheitlichen Ungleichheiten veröffentlicht. Bei diesen Faktenblättern stehen Wohnverhältnisse und der Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung im Mittelpunkt.

Das Team des WHO-Kooperationszentrums für umweltbedingte gesundheitliche Ungleichheiten (WHO Collaborating Centre for Environmental Health Inequalities) am Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen hat hierfür umfassend Daten europaweit ausgewertet und die Faktenblätter verfasst.

Das Team, bestehend aus Dr. Gesa Czwikla, Dr. Stefanie Dreger, Pia Hasselder, Birgit Reineke und Prof. Dr. Gabriele Bolte, hat zum Beispiel analysiert, in welchem Ausmaß soziale Unterschiede darin bestehen, ob Wohnungen gut beheizbar sind, ob es Probleme mit Feuchtigkeit gibt, wie viele Quadratmeter den Bewohner:innen zur Verfügung stehen, wie gut die Wohnung mit sanitären Einrichtungen ausgestattet ist und ob es einen Zugang zu sauberem Trinkwasser gibt.

„Nach wie vor bestehen erhebliche soziale Unterschiede. Der Zugang zu einer Basisversorgung mit Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und einer warmen, trockenen Wohnung ist für in Armut lebenden Bevölkerungsgruppen in vielen Staaten in Europa ein Problem“ betont Professorin Gabriele Bolte. „Während der Pandemie haben wir auch in Deutschland erlebt, wie wichtig eine angemessene Wohnungsgröße und erreichbare öffentliche Grünflächen in der Wohnumgebung sind.“

Die Faktenblätter fassen die wesentlichen Ergebnisse des Monitorings zusammenfassen und geben Empfehlungen für Maßnahmen zur Verringerung der Belastungen.

„Auch wenn es in den vergangenen Jahren insgesamt zu Verbesserungen gekommen ist, bleiben vermeidbare soziale Unterschiede bestehen“, bilanziert Professorin Bolte.

Die Gesundheitsberichterstattung zu sozialen Ungleichheiten bei Umwelt und Gesundheit bildet eine wichtige Grundlage für die Konzeption von Maßnahmen zur Verringerung von Umweltbelastungen, Verbesserung der Wohnbedingungen und für eine umweltbezogene Gesundheitsförderung.

Diese Aktivitäten beziehen sich unmittelbar auf fünf der insgesamt 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen. Dazu gehören Gesundheit und Wohlergehen, sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, bezahlbare und saubere Energie, weniger Ungleichheiten und nachhaltige Städte und Gemeinden.

Download der Faktenblätter:

https://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/social-inequalities-in-environment-and-health/environmental-health-inequalities-fact-sheet-series-2022

Weitere Informationen:

Hintergrund für die neue Reihe von Faktenblättern:

https://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/social-inequalities-in-environment-and-health/environmental-health-inequalities-fact-sheet-series-2022/rationale-for-and-application-of-the-environmental-health-inequalities-fact-sheet-series

Relevante Ressourcen der WHO zu umweltbedingten gesundheitlichen Ungleichheiten:

https://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/social-inequalities-in-environment-and-health/environmental-health-inequalities-fact-sheet-series-2022/relevant-resources-on-environmental-health-inequalities

Pressemitteilung des Europäischen Zentrums für Umwelt und Gesundheit der WHO:

https://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/pages/news/news/2022/2/who-launches-fact-sheet-series-on-environmental-health-inequalities-in-europe

WHO-Kooperationszentrum für umweltbedingte gesundheitliche Ungleichheiten

Als WHO-Kooperationszentrum unterstützt die Abteilung Sozialepidemiologie die WHO mit ihrer Expertise im Forschungsbereich soziale Ungleichheiten bei Umwelt und Gesundheit (Umweltgerechtigkeit). Dazu zählt insbesondere die Beobachtung des Ausmaßes, von räumlichen Mustern und zeitlichen Trends gesundheitsrelevanter umweltbezogener Ungleichheiten in Europa sowie die Entwicklung eines Konzeptes zur Abschätzung gesundheitlicher Folgen von sozial ungleich verteilten Umweltbelastungen und -ressourcen.

Weitere Informationen zum WHOCollaborating Centre for Environmental Health Inequalities:

https://www.uni-bremen.de/who-collaborating-centre-for-environmental-health-inequalities/

Forschung zu Umweltgerechtigkeit am Institut für Public Health und Pflegeforschung

Die Abteilung Sozialepidemiologie des IPP forscht zu Umweltgerechtigkeit / Environmental Justice: Auf der Schnittstelle von Sozial- und Umweltepidemiologie werden soziale Unterschiede in Umweltbelastungen und -ressourcen und in der Vulnerabilität gegenüber Umweltfaktoren untersucht. Des Weiteren wird analysiert, ob bestimmte Bevölkerungsgruppen geringere Teilhabechancen bei politischen Entscheidungsprozessen haben, die für umweltbezogene Gesundheit relevant sind.

Weitere Informationen zur Forschung der Abteilung Sozialepidemiologie:

https://www.ipp.uni-bremen.de/abteilungen/sozialepidemiologie/

Kontakt:

Prof. Dr. Gabriele Bolte

Abteilung Sozialepidemiologie

Institut für Public Health und Pflegeforschung

gabriele.bolte@uni-bremen.de

https://www.ipp.uni-bremen.de/abteilungen/sozialepidemiologie/

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Aktualisiert von: IPP-Content