Lehr-Lern-Einheiten konzipieren
Eine gut durchdachte Lehreinheit mit zweckmäßigen Lehr-Lern-Methoden, Materialien und Medien ermöglichen eine abwechslungsreiche Veranstaltung, bei der die Studierenden gerne mitarbeiten.
Lehr-Lern-Prozess gliedern
Didaktischer Dreischritt
Um mehr Struktur in Ihre Veranstaltung zu bekommen, lohnt es sich, den Lehr-Lernprozess im Sinne des didaktischen Dreischritts (auch „Sandwich-Methode“) zu gliedern (Hoffmann & Kiehne, 2018; Lehner, 2013). Dies verhilft nicht nur Ihren Studierenden sondern auch Ihnen selbst zu mehr Orientierung und Sicherheit. Dabei wird die Veranstaltung in drei Phasen gegliedert. Eine Checkliste für die Anwendung der Sandwich-Methode finden Sie hier zum Herunterladen.
Einstieg (5-10 Minuten)
Die Einstiegsphase dient dazu, eine Orientierung über das Thema der bevorstehenden Veranstaltung zu geben. Studierende sollten hier erfahren, was sie an Ende der Veranstaltung können und wissen sollten.
Beispiel:
Sie könnten beispielsweise am Anfang jedes Veranstaltungstermins eine Mindmap zeigen, in welcher Sie die Themen dargestellt haben. Erklären Sie diese und machen Sie deutlich, welche Bereiche in der heutigen Sitzung besprochen werden und in welchem Zusammenhang diese im Gesamtkontext der Veranstaltung stehen.
Arbeitsphase
Die Arbeitsphase bildet den Hauptteil der Veranstaltung. Diese kann wiederum in mehrere Abschnitte geteilt werden, in denen verschiedene Lehr-Lern-Methoden, Materialien und Medien zum Einsatz kommen können. Hier sollten sich Input-Phasen mit Aktivierungs-Phasen abwechseln (siehe Lernen aktivieren).
Beispiel:
Ein abwechslungsreicher Methoden- und Medienmix verbessert die Lernergebnisse. Nutzen Sie beispielsweise eine PowerPoint-Präsentation (siehe Medien einsetzen), um Ihre Inhalte zu vermitteln und sorgen Sie durch die Nutzung von aktivierenden Lehr-Lern-Methoden oder anderen Medien, z.B. der Tafel oder dem Whiteboard, für Abwechslung.
Abschlussphase (5-10 Minuten)
In der Abschlussphase soll ein Resümee der Veranstaltung gegeben oder die Inhalte der Veranstaltung gemeinsam mit den Studierenden zusammengefasst werden. Es bietet sich außerdem an, einen Ausblick auf die nächste Veranstaltung zu geben.
Beispiel:
Nachdem Sie mit der Besprechung der Inhalte fertig sind, können Sie die Methode „One-minute-paper“ nutzen: Sie bitten Ihre Studierende, in einer Minute die wichtigsten Inhalte dieser Sitzung auf einem Blatt Papier zu notieren und fassen diese Inhalte anschließend z.B. an der Tafel zusammen.
Praxistipps
Ablaufplan einer Veranstaltung
Für die Feinplanung der einzelnen Veranstaltungen können Sie diesen Ablaufplan nutzen. Damit können Sie den Ablauf der Lehr-Lern-Einheit planen. Dazu gehören nicht nur die zeitliche Planung, sondern auch Überlegungen zu benötigtem Material für ausgewählte Methoden und Medien. Die genaue Auseinandersetzung mit der bevorstehenden Veranstaltung durch den Ablaufplan kann Ihnen dabei helfen, mehr Sicherheit beim Leiten der Veranstaltung und eine bessere Vorbereitung zu gewährleisten.
Doch:
Auch mit hervorragender Planung kann etwas schiefgehen! Rechnen Sie daher immer einen zeitlichen Puffer mit ein. Dieser kann beispielsweise dann genutzt werden, wenn eine Arbeitsphase länger als gedacht dauert oder eine Diskussion lebendiger als geplant wird. Doch auch für den gegenteiligen Fall sollte vorgesorgt werden: Sind Sie und Ihre Studierende schneller als gedacht, können Sie z.B. den Studierenden vorher vorbereitete zusätzliche Arbeitsaufträge geben oder ein weiteres Beispiel vorstellen.
Quellen, Downloads und Autorinnen
Quellen
Hoffmann, S. G. & Kiehne, B. (2018). Planungswerkstatt Hochschullehre: Ideen aus der Berliner Lehrpraxis. Berlin: Universitätsverlag der TU Berlin.
Lehner, M. (2013). Viel Stoff - wenig Zeit: Wege aus der Vollständigkeitsfalle. Bern: Haupt.
Autorinnen
Maren Praß, Raissa van der Borst